Die messianische Erwartung zur Zeit Christi
Die messianische Erwartung bei den Juden
Hiermit sind die Grundlagen dargelegt, auf welche sich die messianische Erwartung des Judenvolkes zur Zeit Christi stützt, und die Elemente, aus denen sie sich zusammen setzt. Wie wir aus den heiligen Evangelien ersehen, war diese Erwartung um die Zeit Jesu so allgemein, so groß und so sicher, dass der Hohe Rat über die Frage der Weisen aus dem Morgenland nach dem Messias sich nicht wunderte, sondern mit Berufung auf den Propheten Michäas fest und sicher Bethlehem als den Ort seiner Geburt bezeichnete (Mt. 2, 4ff).
Der greise Simeon erwartete ihn um diese Zeit so sicher und so sehnsüchtig, dass Gott ihn durch die Verheißung tröstete, er werde den Tod nicht schauen, bis er den Gesalbten des Herrn geschaut (Lk. 2, 26). Ähnlich groß sehen wir die Erwartung bei Zacharias und bei der greisen Anna (Lk. 1, 68ff; 2, 38). Aber auch in den weitesten Kreisen finden wir die gleiche Erwartung: Als Johannes der Täufer auftrat, kam das Volk alsbald auf den Gedanken, er sei vielleicht der Messias (Lk. 3, 15; Joh. 3, 28; vgl. 7, 41), und der Hohe Rat sandte eine förmliche Gesandtschaft an ihn mit der Frage: „Bist du der Messias?“ (Joh. 1, 19ff)
Johannes der Täufer bekannte ihn als den, der zwar nach ihm kommen werde, aber vor ihm gewesen, dessen Schuhriemen aufzulösen er nicht würdig sei; und er wies seine Jünger zu ihm hin mit den Worten: „Siehe das Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünden der Welt.“ (Joh. 1, 27 u. 29). Er nannte ihn denjenigen, der mit dem Heiligen Geist und mit Feuer tauft, und bezeugte ihn als den Sohn Gottes (Joh. 1, 33; 3, 27ff).
Und solche Bezeichnungen des Messias wurden allgemein verstanden. Andreas und Johannes folgen der Weisung ihres Meisters, gehen Jesus nach und werden seine Jünger. Andreas verkündet seinem Bruder Simon Petrus sein Glück mit den Worten: „Wir haben den Messias gefunden.“ (Joh. 1, 41) Am folgenden Tag wird Philippus von Jesus berufen, und er lädt seinen Freund zu gleicher Nachfolge ein mit den Worten: „Von dem Moses im Gesetz geschrieben hat und die Propheten, den haben wir gefunden, Jesus, den Sohn Josephs von Nazareth“, und Nathanael bekennt ihn als den „Sohn Gottes, als den König Israels“ (Joh. 1, 45 u. 49).
So oft nachher Jesus in seinem öffentlichen Leben als der, der da kommen soll, als der Prophet, als der Sohn Davids, als der Gesalbte Gottes gepriesen oder angerufen wird, oder wenn man ihn zum König machen will, wird er offenbar als der verheißene und allgemein erwartete Messias angesehen.
Die Samaritaner machten in dieser allgemeinen Erwartung keine Ausnahme. Die Samaritanerin am Jakobsbrunnen glaubt in ihm zuerst einen Propheten zu sehen; im Messias erwartet sie mehr als einen Propheten und hofft, dass er auch den Samaritanern alles verkünden werde, und erkennt schließlich in Jesus selbst den Messias; voll Freude ruft sie ihre Mitbürger herbei; diese hören ihn und bekennen, „dass er wahrhaft der Heiland der Welt ist“ (Joh. 4, 19 u. 25 u. 29 u. 42)
Wider Willen musste selbst ein Kaiphas von diesem allgemeinen Glauben, von dieser allgemeinen Erwartung der Juden Zeugnis ablegen, als er, trotz seiner falschen Zeugen unvermögend, Jesus etwas einer Strafe oder gar des Todes Würdiges zu beweisen, feierlich vor versammeltem Hohen Rat an ihn die Frage richtete: „Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du Christus (der Messias) bist, der Sohn Gottes, des Hochgebenedeiten?“ (Mt. 26, 63f)
Als den seit Jahrtausenden von den Propheten verheißenen und nun endlich in der Fülle der Zeiten erschienenen Messias, durch welchen alles in Erfüllung gehen musste, wes jene geweissagt, erklärte sich Christus selbst (1), und als solchen predigten ihn überall die Apostel, indem sie ausdrücklich die Juden auf die Aussprüche der Propheten und ihre eigene wie ihrer Väter Erwartungen hinwiesen (2).
Zugleich ist ersichtlich, dass, wenn auch pharisäische Engherzigkeit und fleischlicher Sinn die Verheißungen der Propheten missverstand und zur förmlichen Verwerfung des in Armut und Niedrigkeit erschienen Heilandes führte, doch niemals die geistig-ideellen Züge des Messias-Bildes ganz verwischt und verdunkelt worden sind.
Die Besseren in Israel erwarteten den Messias als Erlöser von der Sünde, als König eines geistigen Reiches der Wahrheit, das sich über alle Völker erstrecken, allen Glück, Frieden, Segen bringen sollte. Zacharias, der Vater Johannes‘ des Täufers, erblickt in seinem Sohn den Vorläufer des Messias, dem er den Weg bereiten soll, „um sein Volk zur Erkenntnis des Heiles zu führen, zur Vergebung ihrer Sünden (die ihnen zuteil werden soll) durch die innigste Barmherzigkeit unseres Gottes, in welcher uns heimgesucht hat der Aufgang aus der Höhe (d. i. der Messias), um jene zu erleuchten, die in der Finsternis und im Schatten des Todes sitzen, und unsere Füße zu leiten auf den Weg des Friedens“ (Lk. 1, 76ff).
Der greise Simeon erkennt in ihm „das Heil, das Gott bereitet vor dem Angesicht aller Völker, das Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Verherrlichung seines Volkes Israel“; zugleich aber auch den, „der gesetzt ist zum Fall und zur Auferstehung vieler in Israel und als ein Zeichen, dem man widersprechen wird“ (Lk. 2, 30ff).
Wenn aber auch Bessergesinnte, angesteckt von der falschen, irdischen Auffassung ihrer Volksgenossen, im Messias den Stifter eines herrlichen irdischen Reiches, ähnlich dem Davids, erwarteten, so war ihnen dies doch nur die Vorbedingung seiner segensreichen geistigen Wirksamkeit, und sie gaben die Erwartung der weltlichen Herrschaft leicht auf, sobald sie über die prophetischen Aussprüche und deren Erfüllung in Christus näher belehrt wurden. So belehrte der Heiland seine Jünger (3), und diese die vielen Tausende von Juden, die sich im Anfang der Ausbreitung der Kirche bekehrten.
Anmerkungen:
(1) Vgl. Mt. 13, 14; 21, 2ff; 26, 54; Mk. 14, 19; Lk. 4, 21; 22, 37; 24, 25ff u. 44f; Joh. 5, 39; 13, 18; 15, 25; 17, 12; 19, 28; 20, 9.
(2) Apg. 1, 16; 2 25ff; 4, 11 u. 25ff; 8, 35; 10, 43; 13, 27ff; 17, 2 u. 11; 18, 28.
(3) Lk. 24, 25ff; Apg. 1, 6ff; 3, 18; 17, 3.
Auch die Heidenwelt war reif für die Erlösung
Ein Blick auf die Entwicklung der Heidenwelt und auf die Zustände in derselben um die Wende der christlichen Zeitrechnung zeigt, dass auch sie der Erlösung bedürftig, ja reif dafür war, und dass sie teils bewusst, teils unbewusst danach verlangte. Von der Sittenverderbnis und Entartung, die trotz hoch entwickelter Kultur in der griechisch-römischen Welt um sich gegriffen hatte, entwerfen die heidnischen Schriftsteller ein Grauen erregendes Bild.
Der Götterglaube (Mythologie und Kultus) erwies sich dagegen nicht bloß ohnmächtig, sondern er bildete selbst den fruchtbaren Nährboden für alle Arten von Aberglauben und Ausschweifungen; überdies war er der Zersetzung und Verachtung anheim gefallen, und war an seine Stelle entweder religiöse Gleichgültigkeit und Nihilismus oder Mysteriendienst und Synkretismus (Geheimbündelei und Religionsmengerei) getreten.
Die Weltweisheit (Philosophie) war an ihrem Ende angelangt, nachdem sie sich vergeblich in Versuchen erschöpft hatte, die „Rätsel des Daseins“ zu lösen und die Regeln für ein tugendhaftes Leben zu begründen. In ihrer höchsten Blüte und edelsten Gestalt hatte sie es nicht über eine tiefe Sehnsucht nach Offenbarung, nach dem Ideal der Tugend und über eine Ahnung von Notwendigkeit der Erlösung aus Sünde und Irrtum gebracht, wie sie sich in den Schriften eines Plato in ergreifender Weise ausspricht. (4)
Die geistig-sittliche Entwicklung der alten (Kultur-)Welt schließt mit einem schrillen Misston ab, mit der Gleichgültigkeit, Verzweiflung, Trostlosigkeit verratenden Frage des Pilatus: „Was ist Wahrheit?“ (5) Das Gefühl der Gottentfremdung, der Sehnsucht nach höherer Offenbarung ist den letzten Jahrhunderten vor Christus der Welt überhaupt eigen. Mag diese Sehnsucht zunächst auch nichts anderes ausdrücken als das Bewusstsein vom Verfall der klassischen Völker und ihrer Bildung, das Vorgefühl der herannahenden Weltzeit (6), so ist doch kein Zweifel, dass sie durch die Berührung mit den aus dem Orient stammenden religiösen Ideen und Erwartungen beeinflusst, verstärkt und vertieft worden ist.
Tatsache ist, dass durch das orientalische Heidentum in demselben Jahrhundert, das Israel in die Gefangenschaft und in die Zerstreuung wandern sah, eine beachtenswerte monotheistische Strömung, eine Art Reformbewegung ging (7), und dass in der Folgezeit das griechisch-römische Heidentum mehr und mehr von Ideen und Übungen durchsetzt wurde, die aus dem Orient stammen:
kleinasiatische, ägyptische, syrische, persische u. a. Kulte fanden in Griechenland seit dem 5., in Rom seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. allmählich immer mehr Aufnahme und beeinflussten namentlich die sog. Mysterien (Lehren und Übungen für Eingeweihte), in deren Einrichtung ein tiefes menschliches Sündenbewusstsein und ein sehnsüchtiges Verlangen nach Erlösung und Heil zum Ausdruck kam; die Verbreitung des persischen Mithrasdienstes und des syrischen Sonnenkultus in der römischen Kaiserzeit ist ein weiterer Beweis dafür. (8)
Wie weit die gebildete Heidenwelt mit den Heiligen Schriften der Juden bekannt geworden ist, wie weit insbesondere die besseren und reineren Ideen der heidnischen Weltweisen (die ja gern den Orient bereisten) auf Bekanntschaft mit der Religion und den heiligen Schriften der Juden zurückzuführen sind, lässt sich schwer bestimmen.
Die heiligen Kirchenväter sind der Meinung, dass nicht bloß der Logos (die göttliche Weisheit) in der Heidenwelt erleuchtend gewirkt habe, sondern dass auch das Wahre und Gute, das sich in den Schriften der Heiden finde, aus der auf Uroffenbarung beruhenden Überlieferung geschöpft sei oder aus direkter und indirekter Kenntnis der heiligen Schriften bzw. der Religion der Juden stamme.
Dies lässt sich nun freilich nicht im Einzelnen und in dem behaupteten Umfang nachweisen; doch ist so viel sicher, dass das Judentum in der Zerstreuung durch seine Existenz, durch seine in die griechische Sprache übersetzten heiligen Bücher und durch seinen Proselyten-Eifer ein Ferment in der Heidenwelt geworden ist, durch das in weiten Kreisen den reineren Ideen und sittlichen Grundsätzen des Monotheismus der Weg geebnet und die Hoffnung auf ein besseres Zeitalter angebahnt wurde (9), wie dies Tob. 13, 4 als providentielle Absicht geradezu ausgesprochen ist.
Unleugbar gehörte zu den besseren Ideen, die das orientalische Heidentum teils als Erinnerungen aus der Uroffenbarung und Überlieferung bewahrte, teils aus der Berührung mit dem Judentum schöpfte oder als Postulate des Herzens (anima naturaliter christiana) fortpflanzte, die Hoffnung auf einen Überwinder des Bösen, einen Retter der Menschen, einen Erlöser, auf Wiederkehr des verlorenen Paradieses und auf die „Erfüllung der Zeit“, Erinnerungen und Hoffnungen, die mit den biblischen Weissagungen keinen Vergleich aushalten und noch weniger als deren Quelle betrachtet werden können, die aber immerhin ein beachtenswertes Erbe der Menschheit bedeuten und gegen Ende der vorchristlichen Zeit in bemerkenswerter Weise zur Geltung kommen. (10)
Diesem Rorate coeli des Orients entspricht es nun vollkommen, wenn in offenbarer Anlehnung an die sibyllinischen Orakel im Abendland Vergil (Eclog. 4) als alte Weissagung bezeugt, dass das letzte Zeitalter gekommen, da der Sohn Gottes vom Himmel herab kommen, das goldene Zeitalter auf Erden wieder bringen und die Schlange vernichten werde. „Das ganze Morgenland“, schreibt Suetonius (Vespas. c. 4), „widerhallte von der alten und beständigen Meinung, dass nach dem Beschluss des Schicksals von Judäa die Herrschaft der Welt ausgehen werde.“
Ähnlich der römische Geschichtschreiber Tacitus (Hist. 5, 13): „Viele hegten die Überzeugung, es sei in alten Büchern der Priester enthalten, dass gerade um jene Zeit (der Zerstörung Jerusalems) das Morgenland erstarken und die Juden ausziehen und sich der Weltherrschaft bemächtigen würden.“
Mögen diese Zeugnisse auf die sibyllinischen Bücher oder auf den jüdischen Geschichtschreiber Josephus zurückgehen, mögen sie von den heidnischen Schriftstellern in ihrer höheren Bedeutung nicht erkannt und auf menschliche Personen bezogen sein – sie bezeugen die allgemeine Erwartung eines Umschwungs zum Besseren durch einen von Gott gesandten Erlöser.
Überdies war auf das babylonische, persische und griechische das eiserne römische Reich gefolgt und hatte alle Reiche zermalmt und sich unterworfen; nun musste das Reich des Messias nahen. Neigten doch auch die 70 Jahrwochen Daniels ihrem Ende zu, in deren letzter der Messias getötet werden, die ewige Gerechtigkeit gebracht, Gesicht und Weissagung erfüllt, der Allerheiligste gesalbt, Christus getötet werden und Schlacht- und Speiseopfer aufhören sollten. So war alles auf die Ankunft des Welterlösers vorberietet: „die Fülle der Zeit“ war gekommen, in der sich die Erwartung der Völker“ (Gn. 49, 10) erfüllen und der „Ersehnte aller Völker“ (Agg. 2, 8) erscheinen sollte.
Jesus Christus,
Gott hoch gelobt in Ewigkeit!
Anmerkungen:
(4) Vgl. Weiß, Weltgeschichte III 218.
(5) Joh. 18, 38. Man vgl. die Äußerung des römischen Dichters Lucilius: nil veri, omnia ficta – es gibt keine Wahrheit, alles ist Lüge, und das Wort des letzten und größten Geschichtschreibers der Römer, Tacitus: nulla spes nisi desperatio – keine Hoffnung als die der Verzweiflung.
(6) Vgl. Zeller, Philosophie der Griechen III, 56 u. 368ff.
(7) Die Darlegung des einzelnen gehört nicht zu unserer Aufgabe; vgl. darüber Schürer, Geschichte des jüdischen Volkes III, 157ff. Mit Recht spricht sich Schürer gegen die Meinung (von A. Jeremias, Babylonisches im NT, Leipzig 1905) aus, alle derartigen Einflüsse seien auf die Wurzel einer allgemeinen altorientalischen Weltanschauung zurückzuführen. „Waren denn die Perser, Juden und Griechen so arm an Geist, dass sie überall nur die Urweisheit der Babylonier weiter tradiert und allenfalls umgebildet und ergänzt haben?“ ThLZ 1905, Nr. 8.
(8) Vgl. Jeremias, Monotheistische Strömungen usw. 43f. Das Auftreten des Zoroaster in Persien, des Biddha (Sakyamuni) in Indien, des Konfutse in China fällt in das 6. vorchristliche Jahrhundert.
(9) Vgl. über die Ausbreitung, das religiöse Leben und den Einfluss der Juden in der Zerstreuung Schürer, Gesch. des jüd. Volkes III, 2 ff u. 135ff.
(10) Die (…) religionsgeschichtliche Schule sucht auch hier die Dinge in wesentlich andere Beleuchtung zu rücken. Sie nimmt an, schon in den Visionen Daniels u.a. prophetischen Abschnitten, deren Entstehen sie möglichst weit in die nachexilische Zeit herabzusetzen sucht, sei der Einfluss babylonischer Formen und Ideen erkennbar, die im Gegensatz zur alten israelitischen Messias-Erwartung ständen; durch den dualistischen Parsismus hindurch gegangen und vielleicht auch mit ägyptischen Ideen kombiniert, hätten dieselben dann das spätere Judentum und die apokalyptische Literatur stark beeinflusst und seien durch diese ins NT übergegangen.
Den religionsgeschichtlichen Entwicklungsgang denkt man sich so, das, was ursprünglich von gewissen babylonischen Göttergestalten, insbesondere Lichtgöttern, wie Marduk, Schamasch, Sin usw., ausgesagt wurde, auf die Gestalt des Messias und weiter im Urchristentum auf Jesus von Nazareth übertragen worden wäre. –
Nun ist zunächst noch fast alles problematisch und kann von einer endgültigen Lösung der aufgeworfenen Fragen keine Rede sein. Soweit aber überhaupt auch nur Spuren von Ähnlichkeit vorhanden sind, wird, wie immer, der wesentliche Unterschied zwischen den biblischen und babylonischen und ebenso zwischen babylonischen und christlichen Ideen übersehen und der „Zusammenhang“ zu Gunsten des Gesetzes der rein natürlichen Entwicklung künstlich konstruiert, während die Möglichkeit eines Zusammenhanges vermöge des Ursprungs aus älterer gemeinsamer Quelle (Uroffenbarung und Überlieferung) – vorausgesetzt, dass die bezüglichen Ideen wirklich bereits im älteren Babylonismus nachweisbar sind – grundsätzlich abgelehnt wird.
Man kann gewisse Dinge gewaltsam auf den Kopf stellen – aber es wird nicht gelingen, die Entstehung des Christentums, etwa gar mit Umgehung des biblischen Judentums, aus rein natürlicher Entwicklung zu erklären oder die Tatsache seines übernatürlichen Ursprungs umzustoßen. Das Christentum ist eben nicht „das geschichtlich notwendige Ergebnis der religiösen Entwicklung des Altertums“, wie Sybel, Pfleiderer u.a. wollen. –
aus: Schuster/Holzammer, Handbuch der Biblischen Geschichte, Bd. I, Altes Testament, 1910, S. 1057 – S. 1061
Siehe auch die Beiträge auf katholischglauben.online: