Verheißung des Hl Geistes und Himmelfahrt Jesu

Die Himmelfahrt Jesu ist zu sehen: Jesus in Seinem verklärten Leib, schon von der Erde gehoben, segnet die Männer und Frauen mit ausgebreiteten Händen; die Apostel, Jünger und Maria knien und schauen nach oben; einer der Jünger liegt mit gefalteten Händen am Boden und betet an

Verheißung des heiligen Geistes und Himmelfahrt Jesu

Letzte Belehrungen Jesu

So stellte sich Jesus nach seinem Leiden den Jüngern durch viele Beweise als lebendig dar, indem er vierzig Tage hindurch ihnen erschien und vom Reiche Gottes redete (1). Zuletzt erschien er am vierzigsten Tage nach seiner Auferstehung in Jerusalem allen Aposteln, da sie zu Tische saßen. Er verwies ihnen ihren Unglauben und ihres Herzens Härte, da sie denen nicht geglaubt hätten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten (2). Er sprach dann zu ihnen: „Das sind die Worte, die ich zu euch geredet habe, da ich noch bei euch war, daß alles erfüllt werden müsse, was im Gesetz Moses, in den Propheten und Psalmen von mir geschrieben steht.“ Hierauf erschloß er ihnen den Sinn, daß sie die Schrift verständen (3), und fuhr fort: „So steht es geschrieben, und so musste Christus leiden und am dritten Tage von den Toten auferstehen, auf daß in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werde unter allen Völkern (4), von Jerusalem angefangen. Ihr aber seid Zeugen davon.“ Und er befahl ihnen, von Jerusalem nicht weg zu gehen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters (5), „die ihr“, sprach er, „aus meinem Munde gehört habt. Denn Johannes hat zwar mit Wasser getauft; ihr aber werdet mit dem Heiligen Geist getauft werden nach wenigen Tagen“ (Lk. 24,44-49; Apg. 1,4f).

(1) Apg. 1,3. Er erteilte ihnen über die Kirche, ihre Lehren, Einrichtung, Regierung u. dgl. die letzten Aufschlüsse und Aufträge und wies sie vertröstend auf die Seligkeit im Himmel. Von all diesen Unterweisungen sind uns nur drei Tatsachen aufgezeichnet: Die Einsetzung des heiligen Bußsakramentes, die Übertragung des Oberhirten-Amtes an Petrus und die Sendung und Vollmacht der Apostel; gerade die drei Einrichtungen der Kirche, die vom Irrglauben am heftigsten bekämpft werden.
(2) Mk. 16,14. Die Apostel hatten der Magdalena, den Frauen sowie den Jüngern, die von Emmaus kamen, und Thomas hatte sogar allen Aposteln nicht geglaubt, obwohl der Heiland selbst wiederholt vorher gesagt hatte, daß er leiden und sterben, aber am dritten Tage wieder auferstehen werde. Das hält ihnen der Heiland hier nochmals vor, nicht um sie zum Glauben zu bewegen, was nicht mehr nötig war, sondern um sie zu erinnern, wie hartnäckig ihr Unglaube gewesen, und wie vollständig sie überzeugt worden waren, und um dadurch ihren Glauben zu bestärken.
(3) Er erklärte ihnen den tieferen und zusammen hängenden Sinn, den die verschiedenen Bücher und Stellen des Alten Testamentes, namentlich bezüglich des Messias, haben, und gab ihnen damit den Schlüssel, mittels dessen sie das Alte Testament überhaupt erst richtig zu verstehen vermochten. Er erleuchtete sie zu gleicher Zeit innerlich durch sein Gnadenlicht, daß sie seine Erklärung selbst wohl erfaßten und ihr mit Vernunft, Herz und Willen beipflichteten (vgl. 2. Petr. 1,20f), und legte so gleichsam die letzte Hand an ihre Vorbereitung zur fruchtreichen Verkündigung des Evangeliums.
(4) Diese Notwendigkeit war die einfache Folge davon, daß das Alte Testament einen göttlichen Erlöser verhieß und sein Leiden und Sterben als Sühnopfer für die Sünden der ganzen Welt, sowie seine Auferstehung und Verherrlichung überhaupt als Bestätigung der Vollgültigkeit dieses Opfers darstellte. Das Alte Testament lehrte aber auch ausdrücklich, daß das im Messias geschenkte Heil der ganzen Welt sollte verkündet werden. (Vgl. Gn. 3,15; 12,1-3; 49,10; PS. 2; 109; Is. 2,2; 6,3; 9, 2 u.6 u. 7; 11,10; 49, 1 u. 6; 60,2ff) – Die Buße und Vergebung der Sünden war für die Menschen die wichtigste Botschaft des Evangeliums; denn ohne sie blieb ihnen der Himmel verschlossen; sie ist auch die Hauptfrucht des Erlösungswerkes Jesu Christi, die Anwendung seines kostbaren Blutes zur Reinigung der Seelen von der Sünde in der Taufe und Buße und die Befähigung zur Teilnahme an allen übrigen Gnaden des Erlösers. (Vgl. 1. Joh. 2, 1ff; 4,9f)
(5) Den Heiligen Geist, den ich euch von meinem Vater verheißen habe. (Joh. 14,16; 15,26; 16,13)

Wiederholung der apostolischen Sendung

Da fragten ihn die Versammelten: Herr, wirst du wohl in dieser Zeit das Reich Israel herstellen?“ (6) Er aber sprach zu ihnen: „Es steht euch nicht zu, Zeit und Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat; aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der über euch euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an die Grenzen der Erde (Apg. 1,6-8). Gehet also (Mk. 16,15ff) in die ganze Welt und predigt das Evangelium allen Geschöpfen (7). Wer glaubt und getauft ist, wird selig werden (8), wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Denen aber, die da glauben, werden diese Zeichen folgen: In meinem Namen werden sie Teufel austreiben (vgl. Apg. 16,18; 19,11 u. 12), in neuen Sprachen reden (vgl. Apg. 2,4-12; 10,24; 1. Kor. 12,10 u. 28 u. 30; 14,4-5), Schlangen aufheben (Apg. 28,3-6), und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden, Kranken werden sie die Hände auflegen und sie werden gesund werden“ (9). (Mk. 16,15-18. Vgl. Apg. 3,2ff; 5,15; 9, 33-34; 19,11-12)

(6) Sie waren immer noch von dem Vorurteil befangen, das Reich des Messias sei ein zeitliches, ein irdisches; der Heilige Geist sollte sie hierüber belehren; darauf verweist sie der Heiland. Sie selbst hatten den Beruf, das Reich des Messias zu gründen und auszubreiten, aber in einem viel erhabeneren Sinn, als sie jetzt zu fassen vermochten. (Vgl. Joh. 16,12)
(7) Allen vernünftigen Geschöpfen, d. h. allen Menschen ohne Ausnahme, welchen Standes, Alters, Geschlechtes sie auch sein mögen, Vornehmen und Geringen, Herren und Sklaven, Reichen und Armen, Gelehrten und Ungelehrten etc.; auch nicht mehr bloß, wie früher, den Juden, sondern allen Völkern. – Zu bemerken ist auch, daß der Heiland den Aposteln befiehlt, das Evangelium zu predigen, nicht zu schreiben, zum offenbaren Beweis, daß nach seinem Willen die mündliche Überlieferung der ordentliche und eigentliche Weg ist, um seine Lehre zum Gemeingut aller Menschen zu machen. (Vgl. Mk. 16,20; Röm. 10,17; 2. Tim. 1,13f; 2,2) Dem entsprechend hat auch der Heiland selbst nichts geschrieben, und haben auch bloß einzelnen Apostel erst später auf besondere Veranlassung nur einen Teil seiner nieder geschrieben. Auch hat es schon viele christliche Gemeinden gegeben, ehe noch ein Buch des Neuen Testamentes verfaßt war; und das Christentum war bereits über die ganze Erde verbreitet, ehe es nur eine kirchliche Lehrentscheidung gab, welche Bücher den Inhalt des Neuen Testamentes ausmachten (dies geschah erst zu Ende des 4. Jahrhunderts). Auch heute noch verbreiten die katholischen Missionare das Christentum durch die mündliche Predigt. Diese Art der Verbreitung ist auch die einzig vernünftige, weil es Menschen und selbst Völker gab und gibt, die nicht lesen können, in welchem Falle die Missionare erst mit Schreib- und Lehrunterricht beginnen müssten. Endlich ist es erhaben und Gottes würdig, die Ausbreitung seines Reiches nicht auf ein totes Buch, das selbst wieder zahllosen Missdeutungen ausgesetzt wäre, zu gründen, sondern auf den lebendigen Felsen seiner Kirche und ihres vom Heiligen Geist stets vor Irrtum behüteten unfehlbaren Lehramtes, das die Boten des Evangeliums, wie einst der Heiland selbst seine Apostel, vorbereitet und aussendet und die opferfreudigste Hingabe an dieses heilige Wirken verlangt, das auch allein geeignet ist, die Menschen zu überzeugen und zum lebendigen Glauben an Christus hinzuführen. So hat es denn auch Gott schon im Alten Testament vorher gesagt. (Siehe Is. 52,7; Nah. 1,15; vgl. 2. Kor. 3,6f; Röm. 2,29; 7,6; 10,15 u. 18 etc.)
(8) Wenn er nicht durch die Werke seinem Glauben widerspricht, seine Taufgelübde nicht bricht, vielmehr mit dem Glauben die Liebe verbindet.
(9) Alle diese und zahllose andere Wunder konnten und können stets im lebendigen Glauben und in der Kraft des Namens Jesu Christi gewirkt werden und treten überall ein, wo außerordentliche Mittel zur Verbreitung und Befestigung des Glaubens notwendig sind; so geschahen sie besonders häufig am Anfang der Kirche und geschehen immer wieder, wo sie in ähnlicher Weise nötig sind. )Vgl. Aug., Civ. Dei 22,8; S. Greg., Hom. 29 in Evang.) Treffend und schön bemerkt Mausbach (Kernfragen christlicher Welt- und Lebens-Anschauung 33f): „Die sittliche Aufgabe, die das Evangelium stellt, das Leben für Gott und die jenseitige Welt, ragte mächtig und schroff über das sittliche und soziale Niveau jener Zeit empor. Nicht bloß der Irrtum war in die Rechte der Wahrheit eingetreten; die Sünde, die vollendete Weltlichkeit und Sinnlichkeit, hatte sich an die Stelle der Tugend, des Gewissens, ja der Gottheit gesetzt. Woher sollte die Kraft kommen, diesen Zauber zu brechen, eine sittliche Erneuerung des Lebens auch nur für möglich zu halten? Das Wunder zeigte dem Menschen, wie die äußere Natur über ihren gewöhnlichen Lauf zu höheren Leistungen empor gehoben wurde; das Wunder konnte dem Menschen auch die Ahnung und Zuversicht geben, daß dasjenige, was ihm zur Natur geworden war, durch eine höhere Macht gelöst, das Gesetz des Fleisches überwunden, sittliche Freiheit und Unsterblichkeit errungen werden könne. Ein solches Gegengewicht gegen die gesellschaftlich legitimierte und herrschende Unsittlichkeit wurde überflüssig, nachdem eine christliche Gesellschaft, eine soziale Verkörperung der neuen Lebensgrundsätze in der Kirche erwachsen war.“

Die Himmelfahrt Jesu

Nach diesen Worten führte er sie hinaus nach Bethanien (10) auf den Ölberg. Dort hob er seine Hände auf und segnete sie; und während er sie segnete, schied er von ihnen und ward vor ihren Augen empor gehoben und fuhr in den Himmel hinauf, wo er zur Rechten Gottes sitzt (11). Eine Wolke entzog ihn ihren Blicken. Und als sie ihm nachschauten, wie er in den Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißem Gewande, die sprachen: „Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr da und schaut gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn sahet hinauf gehen in den Himmel.“ (12) Nachdem sie ihn angebetet (13), kehrten sie mit großer Freude (14) nach Jerusalem zurück von dem Berg, der Ölberg (15) genannt wird und nahe bei Jerusalem ist, einen Sabbatweg davon. Und sie waren immerfort im Tempel und lobten und priesen Gott (16).

(10) Zwei Wege nach Bethanien gehen über den Gipfel des Ölbergs, ein dritter südlich um den mittleren Gipfel, zwischen diesem und dem Berg des Ärgernisses. Den Ausdruck: nach Bethanien (Lk. 24,50), erklärt der hl. Lukas näher, sofern er (Apg. 1,12) den Ölberg als die Stätte der Himmelfahrt bezeichnet, und zwar den mittleren Gipfel des Ölbergs, indem er als Entfernung „einen Sabbatweg“ angibt, d. h. 2000 jüdische Ellen, d.i. 1050 m oder eine gute Viertelstunde. Bethanien aber liegt 15 Stadien, d. h. 2812 m von Jerusalem entfernt. Entweder führte also der Herr seine Jünger erst „bis nach Bethanien“ (Lk. 24,50), wohl um dort seine heiligste Mutter, Lazarus und seine Schwestern und andere Bekannte abzuholen, und dann von Bethanien zurück über Bethphage auf den Gipfel des Ölbergs, wo er vor ihrer aller Augen zum Himmel fahren wollte; oder er führte sie „in der Richtung nach Bethanien“, auf den Gipfel des Ölbergs, auf dem er dann zum Himmel fuhr. – Man geht kaum fehl in der Annahme, daß außer den Aposteln auch seine heiligste Mutter, die frommen Frauen und viele Jünger bei der Himmelfahrt zugegen waren, ähnlich wie bei jener feierlichen Erscheinung auf dem Berge in Galiläa (Mt. 28,16); vielleicht alle, die zehn Tage später im Zönakulum versammelt waren und den Heiligen Geist empfingen. (Apg. 1,13ff; 2,1)
(11) Mk. 16,19; Lk. 24,50f. Er erhielt von seinem Vater auch seiner verklärten menschlichen Natur nach Teil an der göttlichen Herrlichkeit und hat seine ewige Herrschaft angetreten. (Vgl. Ps. 109,1ff; Röm. 8,34; Hebr. 10, 12-13; 1. Kor. 15,24; 1. Petr. 3,22)
(12) Auf die Ankunft Christi schauten und harrten alle Gerechten des Alten Bundes; auf die zweite Ankunft Christi insbesondere schauen und hoffen die Gerechten des Neuen Bundes. In der ersten Ankunft haben alle die Gnade der Erlösung gefunden, in der zweiten hoffen sie mit Zuversicht, ihren Lohn und ihre ewige Krone zu finden, und in dieser Hoffnung haben sie, gleichwie die Apostel, die Bereitwilligkeit, alles für Jesus zu tun und zu leiden. Sie sprechen mit dem Apostel: „Im übrigen ist mit hinterlegt die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, als gerechter Richter, geben wird; aber nicht allein mir, sondern auch denen, die seine Ankunft lieben.“ (2. Tim. 4,8) Die erste Ankunft Christi war in Demut und Niedrigkeit, die zweite wird sein in großer Macht und Herrlichkeit, wie schon die Propheten des Alten Bundes sie geschildert und wie er selbst es vorher gesagt hat.
(13) Als ihren Gott und Herrn.
(14) Diese glorreiche Himmelfahrt vollendete für immer in ihnen den lebendigsten Glauben, die trostreichste Zuversicht und ergoß in ihre Herzen eine unbeschreibliche Liebe zu Jesus, dem Sohne Gottes, der sie so gnadenreich berufen, so vertraulich seiner Liebe gewürdigt und zu so hohem und erhabenem Werke, die Welt zum Glauben an ihn zu bekehren, berufen hatte, und in wenigen Tagen durch die Sendung des Heiligen Geistes sein Werk an ihnen vollenden und sie zur Ausführung ihres Auftrages befähigen wollte.
(15) Am Fuße des Ölberges hatte sein Leiden begonnen; auf dem Gipfel desselben Berges, im Angesicht aller seiner Leidenswege und des Kalvarienberges, wollte er seine ewige Herrschaft beginnen (vgl. Ez. 11,24), um uns den Zusammenhang zwischen den Leiden dieser Zeit und der ewigen Herrlichkeit recht augenscheinlich darzustellen. (Vgl. Röm. 8,17; 2. Kor. 4,17)
(16) Es war der Wille Gottes, daß die Apostel und ersten Christen vorerst noch in religiöser wie in politischer Hinsicht mit den Juden in Verbindung blieben. So konnte, wie der hl. Thomas von Aquin sagt, der Alte Bund, den ja Gott selbst zur Vorbereitung des Neuen gestiftet, ehrenvoll begraben werden; zugleich konnte in dieser Verbindung die Kirche leichter heranwachsen und erstarken; den Juden wurde die Bekehrung erleichtert, und die Neubekehrten vermieden auch den Schein, als ob sie nur, um das Joch des Gesetzes abzuschütteln und um freier leben zu können, Christen geworden wären. So war ein Übergangs-Zustand gegeben, der die Bekehrung der Juden ermöglichte, eine Gnadenfrist für dieses Volk, bis endlich im Jahre 70 das Gericht über die Unbußfertigen hereinbrach und Gott vor der ganzen Welt auf das unzweideutigste zeigte, daß der Alte Bund für immer abgeschafft sei.

Die Apostel predigen überall

„Jesus hat zwar noch viele andere Wunder vor den Augen seiner Jünger gewirkt, die nicht in diesem Buche geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubet, daß Jesus ist Christus (17) der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habet in seinem Namen (18). Es ist aber auch noch vieles andere, was Jesus getan hat; wollte man das im einzelnen aufschreiben, so würde, glaube ich, die Welt die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären“ (Joh. 21,25).

Die Apostel aber gingen hin und predigten überall, und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte ihr Wort durch die darauf folgenden Zeichen (19)

(17) Das ist der verheißene Messias. – Mit diesen und den folgenden Worten schließt der hl. Johannes sein Evangelium, das er mit offenbarer Kenntnis und teilweise zur Ergänzung der drei andern Evangelien geschrieben hat. Dennoch beteuert er wiederholt, daß nicht alles geschrieben sei, ja daß es gar nicht möglich sei, alles zu schreiben. Schon das allein würde genügen, die Behauptung zu widerlegen, daß die Schrift die alleinige Glaubensquelle sei.
(18) Joh. 20,30f. In seinem Namen, d.i. in ihm, gemäß dem, was er für euch ist und was sein Name ausdrückt, als Erlöser, in Kraft seiner unendlichen Verdienste.
(19) Das Ende des Werkes Christi auf Erden ist zugleich der Anfang des Wirkens seiner Apostel. Der Grund war gelegt, und der Weiterbau wurde gleich in Angriff genommen. Wo die Geschichte Jesu Christi endet, hebt die Geschichte der Kirche an. –
aus: Schuster u. Holzammer, Handbuch zur Biblischen Geschichte, Zweiter Band, Das Neue Testament, 1910, S. 610 – S. 616

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