Die gnostische Bedeutung der Zahl 888

Das Bild zeigt die Sünde und ihre Folgen

Von den Sünden gegen Gott

Über die gnostische Bedeutung der Zahl 888

Vorbemerkung:

Unter abergläubischen Gebräuchen, welche heut zu Tage von den Leuten am meisten gehegt und gepflegt werden, verstehe ich hier die eitlen Bemerkungen und Beobachtungen, da ich nämlich entweder aus gewissen Zeichen auf einen gewissen Ausgang und künftige Ereignisse schließe, oder gewisse Mittel mich bediene, um eine gewisse Wirkung zu erreichen, während doch solche Zeichen und Mittel ihrer Natur nach weder geeignet sind, noch eine besondere Kraft hierzu von Gott empfangen haben, noch von der christkatholischen Kirche mittels des Gebets, der gläubigen und geistlichen Zeremonien verordnet worden sind, daß sie einen solchen Ausgang vorbedeuten, eine solche Wirkung hervorbringen sollten und könnten. Dann, sage ich, begehe ich jedesmal eine Sünde des Aberglaubens, es mag geschehen mit Anwendung heiliger und ehrwürdiger Gegenstände, es mag geschehen mit Anwendung anderer irdischer und natürlicher Dinge, es mag der vorbedeutete Ausgang, die erwartete Wirkung daraus folgen oder nicht, es mag, wie sie sagen, helfen oder nicht helfen…

… ja, weil die meisten abergläubischen Missbräuche in Verbindung mit heiligen Dingen und scheinbaren Andachtswerken begangen zu werden pflegen, oder doch immer mit heiligen Worten und Zeichen vermischt sind, so werden diese Leute in ihrem gefassten Wahn so gesteift, daß sie nicht allein nichts Böses dabei argwohnen, sondern diese Gebräuche für gut und heilig halten, und auf dieselben (…) das Heil ihrer Seele und ihre ewige Seligkeit gründen. Wollte man folglich etwas Gutes bezwecken, so wäre es notwendig, daß man ihnen mit den Fingern darauf wiese, und der Ordnung nach einen Gebrauch um den andern vorhielte und sagte: siehe, daß taugt nichts; dieses, jenes ist Aberglaube; durch das, was du hier anfangen willst, versündigst du dich gröblich wider das erste Gebot etc. –
aus: Franz Hunolt SJ, Christliche Sittenlehre der evangelischen Wahrheiten, Hunolts Predigten Bd. 3, Sechster Teil, 1844, S.  213 – S. 215

Verurteilung des magischen Gebrauchs von Zahlen

„Es genügt hier zu bemerken, dass die Väter zwar wiederholt den magischen Gebrauch von Zahlen verurteilten, die von babylonischen Quellen zu den Pythagoräern und Gnostikern ihrer Zeit übergegangen waren, und obwohl sie jedes System ihrer Philosophie denunzierten, das immer noch ausschließlich auf Zahlen beruhte, betrachteten sie die Zahl der Heiligen Schrift fast einstimmig als voller mystischer Bedeutung und betrachteten die Interpretation dieser mystischen Bedeutungen als wichtigen Zweig der Exegese. Um die Vorsicht zu veranschaulichen, mit der sie vorgegangen sind, genügt es, auf ein oder zwei bemerkenswerte Beispiele zu verweisen. Der heilige Irenäus diskutiert ausführlich die gnostische numerische Interpretation des heiligen Namens Jesus als das Äquivalent von 888, und er behauptet, dass durch das Schreiben des Namens in hebräischen Schriftzeichen eine völlig andere Interpretation erforderlich ist.“

aus: The Catholic Encyclopedia: Ein internationales Nachschlagewerk zu Verfassung, Lehre, Disziplin und Geschichte der katholischen Kirche, Band 11 (1913).

Die gnostische numerische Interpretation des Namens Jesus

Kirchenlexikon: Marcus Magus und seine gnostische Lehre

Irenäus von Lyon, in dessen Bereich diese Irrlehre gleich Anfangs viele Anhänger fand, hat das häretische System des Marcus Magus einläßlich mit staunenswerter Geduld dargestellt. (Adv. Haer. 1, 14-21, wörtlich aufgenommen von Epiph. Haer. 34) und bei ihm kann man die Einzelheiten nachsehen.

Das Wesen des unerforschlichen, unbekannten höchsten Gottes manifestiert sich nach Marcus in Lauten, Silben und Worten, die nach bestimmten Zahlenverhältnissen (tetras, ogdas, dodecas, auch sechs, zehn und besonders dreißig sind ihm solche heilige und geheimnisvolle Zahlen) gegliedert werden und immer das Lob des Unergründlichen und Unerforschlichen fort ertönen lassen, bis sich die Mannigfaltigkeit der Laute und Buchstaben zuletzt in Einem Ton zusammen findet, welchen jetzt noch das beim Gottesdienst übliche Amen der ganzen Gemeinde symbolisch andeute. Die Unergründlichkeit des höchsten Wesens machte er dadurch ersichtlich, daß das erste von Gott ausgesprochene Wort nicht bloß in seine Buchstaben sich auflöse, sondern jeder einzelne Buchstabe desselben, (…), wieder in die Buchstaben oder Laute, mit welchen er ausgesprochen wird, zerfalle, und so immer weiter, wonach freilich ein unendliches Forttönen und Durcheinander-Summen dieser unablässig sich vervielfältigenden Buchstaben-Laute notwendig wurde. Dies nannte er die aus der Ureinheit hervorgehende unendliche Mannigfaltigkeit, welche zuletzt wieder in die Einheit, in Einen Buchstaben oder Laut, (…) (Iren. Adv. Haer. 1, 14, n. 1), zusammen fließe. Alle diese Laute haben nach Marcus jeder seiner Existenz als ein eigenes Wesen nach Art der christlichen Engel und bilden zusammen das Pleroma. Er gibt denselben verschiedene gemeinsame Namen, als Aeonen, Worte, Wurzeln, Samen, Früchte; die besonderen Namen eines jeden derselben seien in dem Wort ecclesia enthalten. Ihm habe aber die Sige, eine der obersten Aeonen, die zur ersten Tetras gehören, die Namen derselben geoffenbart, ja sie habe ihm die Wahrheit, gleichfalls einen der höchsten Aeonen, unverhüllt gezeigt, die er dann, wunderlich genug, als aus lauter Buchstaben zusammen gesetzt beschreibt (Iren. 1, 14, n. 3); ferner habe sie ihm das Verhältnis der Aeonen unter einander, deren jeder das unerfassliche Wesen Gottes nach irgend einer Seite ausdrücke, genau mitgeteilt; unter diesen Aeonen befinde sich auch Jesus Christus, dessen Name in seinen einzelnen Buchstaben und Lauten wunderbare Geheimnisse in sich verschließe und ganz außerordentliche Kräfte besitze.

So ist dieses ganze System auf die 24 Buchstaben des griechischen Alphabets gebaut, wobei Marcus zur Ausschmückung seiner phantastischen Gebilde wieder die stummen Buchstaben, die Halbselbstlaute, die Selbstlaute und die Doppel-Buchstaben unterscheidet. Die Schöpfung dieser sichtbaren Welt war ihm nur eine Nachbildung des unsichtbaren Pleroma mit seiner kunstreichen Gliederung (der Tetras, Ogdoas, Decas, Dodecas und der heiligen Dreißigzahl), welche der unvollkommene Demiurg, ohne etwas davon zu begreifen, als Werkzeug der ihn leitenden himmlischen Mutter herstellte (vgl. hierüber Iren. 1, 14, n. 2. 7; 1, 17). Dies suchte Marcus aus der mosaischen Schöpfungs-Geschichte, aus der Einrichtung des Menschen und aus den Gestirnen und ihrem Lauf nachzuweisen. Der Aeon Jesus Christus, der durch Maria nur wie durch einen Kanal durchging, ohne von ihr etwas anzunehmen, und in dem nach der Taufe die Kraft aller Aeonen konzentriert war, sollte auf Erden nur den Menschen den höchsten Gott verkünden und dadurch den Tod aufheben (Iren. 1, 15). –
aus: Wetzer und Welte`s Kirchenlexikon, Bd. 8, 1893, S. 687 – S. 688

Die gnostische Lehre von Jesus

Dieser Jesus hat jedoch folgende geheime Entstehung: von der ersten Vierheit, der Mutter des All, entsprang als Tochter die zweite Vierheit bei der Aussprache des göttlichen Namens durch den Urvater, und es entstand die Acht, aus welcher die Zehn hervorging. Derart entstand Achtzehn. Die Zehn nun trat zur Acht und diese ergab mit ihr vervielfältigt die Achtzig, und diese wieder mit der Zehn vervielfältigt die Achthundert, dergestalt, daß die Gesamtzahl der Zahlen, welche aus der Acht und der Zehn hervorgingen, folgende waren: Acht, Achtzig, Achthundert. Achthundert acht und achtzig ist aber der Zahlenwert der Buchstaben von Jesus {IHIOYI u. z. 10+8+200+70+400+200=888). Und dem entsprechend enthält auch das Alphabet der Hellenen acht Einer, acht Zehner, acht Hunderter. Das ist auch der Grund, weshalb Jesus das A und das Ω heißt.

Geschaffen wurde aber Jesus folgendermaßen: Die Kräfte, welche aus der zweiten Vierheit erflossen, schufen den auf der Erde erschienenen Jesus und den Platz des Logos (Wortes) nahm der Engel Gabriel ein, den des Lebens der heilige Geist (Pneuma), den des Menschen die höchste Kraft, den der Kirche die Jungfrau. So wurde der Mensch gebildet, der durch Maria die Welt betrat. Als er jedoch zum Wasser (des Jordan) kam, senkte sich auf ihn in Gestalt einer Taube jener herab, der zur Höhe empor gestiegen die Zwölfzahl erfüllte, er, in dem der Samen derer enthalten ist, die mit ihm herab stiegen und hinauf stiegen. Diese Kraft, welche herab kam, war der Same des Vaters, der den Vater, den Sohn, die durch beide erkannte, unnennbare Kraft des Schweigens und sämtliche Ewige enthielt. Und sie ist das Pneuma in ihm, welches durch den Mund des Sohnes ertönt, der sich als Sohn des Menschen bekennt und den Vater offenbart und herab kam auf Jesus, um sich mit ihm zu vereinen. Und der RETTER dieser Welt bannte den Tod und erkannte den Vater.

Jesus ist also der Name des Menschen in dieser Welt, der als Gleichnis und Bildnis desjenigen MENSCHEN zu verstehen ist, der in ihm herab kommen sollte, den Jesus in sich aufnahm und besaß, und der eins war mit dem Menschen, eins mit dem Vater, eins mit dem Logos, eins mit dem Unaussprechlichen, eins mit dem Schweigen, eins mit der Wahrheit, eins mit der Kirche und eins mit dem Leben.

Quelle: Wolfgang Schulz, Dokument der Gnosis, 1910, S. 191

Der heilige Irenäus gegen die Häresie des Marcus Magus

Buch I, Kapitel XV. – Sige bezieht sich auf Marcus, die Generation der vierundzwanzig Elemente und auf Jesus. Exposition dieser Absurditäten.

2. Jesus hat jedoch den folgenden unaussprechlichen Ursprung. Das heißt von der Mutter aller Dinge, der ersten Tetrad (Vierheit); da kam die zweite Tetrad nach Art einer Tochter heraus; und so entstand ein Ogdoad (Achtheit), aus dem wiederum ein Dekad (Zehnheit) hervorging: So wurden ein Dekad und ein Ogdoad erzeugt. Der Dekad, der sich mit dem Ogdoad verband und zehnmal vervielfachte, führte zur Zahl von achtzig; und wiederum multipliziert mit achtzigmal erzeugte die Zahl achthundert. Die Gesamtzahl der Buchstaben, die vom Ogdoad [multipliziert] in den Dekad weiter geht, ist also achthundertacht und achtzig. Dies ist der Name von Jesus; für diesen Namen, wenn du den Zahlenwert der Buchstaben berechnest, beträgt er achthundertacht und achtzig. Somit hast du eine klare Aussage über ihre Meinung über den Ursprung des überirdischen Jesus. Daher enthält das Alphabet der Griechen auch acht Monaden, acht Dekaden und acht Hekataden, die die Zahl achthundert acht und achtzig darstellen, das heißt Jesus, der aus allen Zahlen gebildet wird; und deshalb wird Er Alpha und Omega genannt, was auf seinen Ursprung von allem hinweist. Und wieder haben sie die Angelegenheit so formuliert: Wenn die erste Tetrade nach dem Zahlenfortschritt aufsummiert wird, erscheint die Zahl Zehn. Für eins und zwei und drei und vier bilden sie zusammen zehn; und das ist, wie sie es haben werden, Jesus.

Außerdem sagt er, Christus sei ein Wort mit acht Buchstaben, deutet auf den ersten Ogdoad hin, und wenn er mit zehn multipliziert wird, gebiert er Jesus (888). Und er sagt, von Christus dem Sohn wird auch gesprochen, das heißt von der Duodecad. Für den Namen Sohn enthält (ui9o \ j) vier Buchstaben und Christus (Chreistus) acht, die, wenn sie kombiniert werden, die Größe der Duodecad aufzeigen. Aber, behauptet er, vor dem Erscheinen des Episemons dieses Namens, das ist Jesus der Sohn, war die Menschheit in großer Ignoranz und Irrtum verwickelt. Als sich aber dieser Name von sechs Buchstaben manifestierte (die Person, die ihn trug, Sich in Fleisch kleidete, damit er unter die Wahrnehmung der menschlichen Sinne kommen könnte und diese sechs und vierundzwanzig Buchstaben in Sich habe), dann lernten sie ihn kennen. Sie hörten mit ihrer Unwissenheit auf und gingen vom Tod zum Leben über; dieser Name dient als ihr Führer zum Vater der Wahrheit. Denn der Vater von allen hatte beschlossen, der Unwissenheit ein Ende zu setzen und den Tod zu vernichten. Aber diese Beseitigung der Unwissenheit war nur die Kenntnis von Ihm. Deshalb wurde dieser Mann (Anthropos) nach Seinem Willen gewählt, nachdem er sich nach dem Bild der (entsprechenden) Macht gebildet hatte.

5. Wer aber wird dein unsinniges Sige dulden, der Ihn nennt, der nicht benannt werden kann, und die Natur von Ihm, der unaussprechlich ist, darlegt, und Ihn, der unerforschlich ist, ausfindig zu machen, und erklärst, dass Er, den du behauptest, ohne Körper und Gestalt zu sein, seinen Mund öffnete und das Wort aussandte, als ob er unter organisierten Wesen eingeschlossen wäre; und dass Sein Wort, obwohl es Seinem Autor ähnlich ist und das Bild des Unsichtbaren trägt, trotzdem aus dreißig Elementen und vier Silben bestand? Es wird dann nach deiner Theorie folgen, dass der Vater von allem, entsprechend dem Bildnis des Wortes, aus dreißig Elementen und vier Silben besteht!

Oder wer wird dich in deinem Jonglieren mit Formen und Zahlen dulden, einmal dreißig, ein andermal vierundzwanzig und mal wieder sechs, während du (in diesen) das Wort Gottes aufhobst, den Gründer und Gestalter und Schöpfer aller Dinge; und Ihn dann wieder Stück für Stück in vier Silben und dreißig Elemente zerlegst; und den Herrn von allen, der die Himmel gründete, auf die Zahl achthundertacht und achtzig niederzureißen, damit Er dem Alphabet ähnlich sei; und den Vater, der nicht eingeschlossen werden kann, aber alles enthält, in eine Tetrad und einen Ogdoad, einen Dekad und einen Duodecad zu unterteilen; und durch solche Multiplikationen die unaussprechliche und unvorstellbare Natur des Vaters darzulegen, wie du es ausgesprochen hast? Und wenn du sich selbst als Daedalus für böse Erfindungen und als bösen Architekten der höchsten Macht zeigst, musst du eine Natur und Substanz von Ihm konstruieren, den du als unkörperlich und immateriell bezeichnest, und zwar aus einer Vielzahl von Buchstaben, die eine nach der anderen erzeugen. Und diese Macht, die du als unteilbar erklärst, teilst du doch in Konsonanten und Vokale und Halbvokale; und fälschlicherweise diese Buchstaben zuschreibst, die dem Vater aller Dinge sprachlos sind, und zu Seinem Enn & oelig; a (Gedanke), hast du alles eingerammt, daß das Vertrauen in dich zum höchsten Punkt der Gotteslästerung setzt, und zur gröbsten Pietätlosigkeit.

Quelle: Christian writings Irenäus von Lyon Buch I, Kap.XV.

Buch 2, Kap. XXIV – Torheit der Argumente, die von den Ketzern aus Zahlen, Buchstaben und Silben abgeleitet wurden

1. Auch dies beweist noch mehr ihre falsche Meinung und ihr fiktives System als unhaltbar, indem sie sich bemühen, Beweise dafür vorzulegen, manchmal durch Zahlen und Silben von Namen, manchmal auch durch Buchstaben der Silben, und wieder durch jene Zahlen, die nach der von den Griechen verfolgten Praxis in (verschiedenen) Buchstaben enthalten sind: – (dies, ich sage) zeigt auf klarste Weise ihren Umsturz oder ihre Verwirrung sowie den unhaltbaren und perversen Charakter ihres (bekennenden) Wissens. Denn wenn man den Namen Jesus, der zu einer anderen Sprache gehört, zur Nummerierung der Griechen überträgt, nennen sie ihn manchmal „Episemon“, da er sechs Buchstaben hat, und andermal „die Fülle der Ogdoads“, die die Zahl achthundert und acht und achtzig enthält. Aber sein (entsprechender) griechischer Name, der „Soter“ ist, das heißt Erlöser, weil er weder in Bezug auf den Zahlenwert noch in Bezug auf seine Buchstaben zu ihrem System passt, in Schweigen übergehen. Wenn sie jedoch die Namen des Herrn betrachten, gemäß dem vorgefassten Zweck des Vaters, wie mittels ihres Zahlenwertes und ihrer Buchstaben, die die Zahl im Pleroma angeben, sollte Soter, als griechischer Name bezeichnet, mittels der Buchstaben und Zahlen (ausgedrückt durch diese), um griechisch zu sein, das Geheimnis des Pleroma zeigen. Dies ist jedoch nicht der Fall, weil es sich um ein Wort mit fünf Buchstaben handelt und sein Zahlenwert eintausend vierhundert acht ist. Aber diese Dinge entsprechen in keiner Weise ihrem Pleroma; also ist erfunden, was sie von den Vorgängen im Pleroma erzählen.

2. Darüber hinaus enthält Jesus, das ein Wort ist, das zur richtigen Zunge der Hebräer gehört, zweiundeinhalb Buchstaben, wie die Gelehrten unter ihnen erklären, und bezeichnet den Herrn, der Himmel und Erde enthält; denn Jesus bedeutet in der alten hebräischen Sprache „Himmel“, während „Erde“ wiederum durch die Worte „sura usser“ ausgedrückt wird. Das Wort, das Himmel und Erde enthält, ist daher nur Jesus. Ihre Erklärung des Episemons ist also falsch und auch ihre numerische Berechnung wird offensichtlich zu Fall gebracht. Denn in ihrer eigenen Sprache ist Soter ein griechisches Wort mit fünf Buchstaben; auf der anderen Seite enthält Jesus in der hebräischen Sprache nur zweieinhalb Buchstaben. Die Summe, die sie rechnen, nämlich achthundertacht und achtzig, fällt daher zu Boden. Und durchweg stimmen die hebräischen Buchstaben in ihrer Gesamtheit nicht mit dem Griechischen überein, auch wenn diese, insbesondere die älteren und unveränderlichen, die mit den Namen verbundene Berechnung aufrecht erhalten müssen. Für diese uralten, ursprünglichen und allgemein als heilige Buchstaben der Hebräer bezeichneten Zahl gibt es zehn (aber sie sind mittels fünfzehn geschrieben), wobei der letzte Buchstabe mit dem ersten verbunden ist.

Und so schreiben sie einige dieser Buchstaben entsprechend ihrer natürlichen Reihenfolge, genau wie wir, andere jedoch in umgekehrter Richtung von rechts nach links, wodurch die Buchstaben nach hinten gezogen werden. Auch sollte es möglich sein, den Name Christus in Harmonie mit den Aeonen ihres Pleromas zu berechnen, insofern, entsprechend ihrer Aussagen, Er für die Errichtung und Berichtigung ihres Pleromas erzeugt wurde. Auch der Vater sollte auf dieselbe Weise sowohl durch Buchstaben als auch durch den Zahlenwert die Zahl jener Äonen enthalten, die von Ihm erzeugt wurden; auf dieselbe Weise Bythus und nicht weniger Monogenes; vor allem aber der Name, der über allen anderen steht, durch den Gott gerufen wird und der auf Hebräisch durch Baruch (ein Wort) ausgedrückt wird, das auch zweieinhalb Buchstaben enthält. Aus dieser Tatsache folgt, dass die wichtigeren Namen sowohl in der hebräischen als auch in der griechischen Sprache ihrem System nicht entsprechen, und zwar weder hinsichtlich der Anzahl der Buchstaben noch aus der von ihnen dargestellten Berechnung, so daß der erzwungene Charakter ihrer Kalkulationen in Bezug auf den Rest deutlich offenkundig wird.

Quelle: Christian writings Irenäus von Lyon Buch 2, Kap. XXIV.

Eigene Übersetzung

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