Zeitleiste Die Päpste die Guten Hirten

Der Papst trägt das Kreuz Christi, von Christus glorreich empfangen; es zeigt das Leiden der Päpste und zugleich der Kirche

Die Päpste die guten Hirten

Vom Jahre 314-440

„In diesem Zeichen wirst du siegen“

Mit Feuer, Schwert und Gefängnis, mit allen Mitteln, welche teuflische Bosheit und ein höllischer Haß erdenken konnten, wüteten die Kaiser Diokletian, Maximianus, Galerius und Licinius im weiten Römerreich gegen die schuldlosen Christen. Den stärksten Angriffen, den erbittertsten Verfolgungen waren die römische Christengemeinde und mit ihr die Nachfolger des heiligen Petrus ausgesetzt.

Der Papst blieb der Mittelpunkt, das Haupt der katholischen Kirche. Wäre es gelungen, das Papsttum für immer zu vernichten, so wäre die Kirche Christi von selbst zu Grunde gegangen. Ist der Hirt geschlagen, so zerstreut sich die Herde. Das Papsttum zu vernichten, war darum der sehnlichste Wunsch der römischen heidnischen Kaiser, oder besser der durch sie wirkenden finsteren Mächte der Hölle. Allein es gelang nicht. Weil die Pforten der Hölle den Felsen Petri nicht überwältigen können.

Der Sieg des Christentums

Ein Herrscher hatte an der diokletianischen Verfolgung Anteil genommen. Das war Konstantin, der Sohn des Constantius Chlorus. Obwohl er ein Heide war, erkannte der doch, daß er das Christentum nicht mehr ausrotten, sondern sich vielmehr auf die Christen verlassen könne.

Obwohl Konstantin am kaiserlichen Hof des Diokletian erzogen worden war, blieb er doch ein Freund und Gönner der Christen. Ihn wählte nun Gott zum Werkzeug, um die grausame Verfolgung der Kirche zu beendigen und ihre Leiden zu mildern.

In Rom regierte noch Maxentius, der dem Konstantin seinen Anteil an der Regierung des römischen Weltreiches nicht mehr gönnen wollte und ihm daher den Krieg erklärte. Schnell war Konstantin entschlossen. Mit einem kleinen, aber tapferen Heer marschierte er über die Alpen und eroberte Italien, ehe sein Gegner nur ernstlich rüsten konnte. Er drang siegreich bis an die Mauern Roms vor. Ihm gegenüber stand Maxentius mit einer ungeheuren Armee, die wohl bewaffnet war. Nach menschlichem Urteil musste Konstantin unterliegen.

Kaiser Konstantin steht in Vorbereitung auf den Krieg bei seinen Soldaten und sieht am Himmel ein Zeichen: In diesem Zeichen wirst du siegen; damit beginnt ab Papst Miltiades eine bessere Zeit für die Christen

In diesem Zeichen wirst du siegen

Es war um die Mittagsstunde. Keine Wolke trübte den schönen, italienischen Himmel. Da verbreitete sich um Konstantin und seine Armee ein wunderbarer, nie gesehener Glanz. Alle sahen zum Himmel empor, dort erschien ein mächtiges, im schönsten Lichtglanz strahlenden Kreuz mit der Inschrift: „In diesem Zeichen wirst du siegen.“

In der darauf folgenden Nacht hatte Konstantin einen Traum, in dem er die Weisung erhielt, die römischen Feldzeichen zu entfernen und an ihrer Stelle das Zeichen an den Fahnen anzubringen, welches er am Himmel gesehen hatte. Konstantin ließ eine Fahne anfertigen, die mit dem Kreuzzeichen geschmückt war, und am Tag der Schlacht seiner Armee voran tragen.

Der ungleiche mörderische Kampf begann. Es galt, die Weltherrschaft und den römischen Kaiserthron zu erobern. Bald begannen die Truppen des Maxentius zu weichen und Konstantin erfocht einen glänzenden Sieg Der überwundene Maxentius wollte sich in die Stadt retten, ertrank aber auf der Flucht in dem Tiberfluss. Konstantin war somit Herr des Abendlandes und wurde nicht lange hernach auch Gebieter des Morgenlandes.

Kampf gegen Irrlehren

Diese Ereignisse geschahen im Jahr 312, noch unter der Regierung des heiligen Papstes Miltiades. Das römische Volk feierte den Sieg ihres Kaisers mit den Christen und ließ dem Sieger einen majestätischen Triumphbogen errichten, der heute noch in Rom bewundert wird. Auch wurde eine Statue zu Ehren Konstantins aufgestellt, welche die Inschrift trug: „Durch das Zeichen des Kreuzes habe ich eure Stadt vom Joch des Tyrannen befreit und dem Volk den alten Glanz zurück gegeben.“

Konstantin verkündet das Christentum: Konstantin überreicht dem Papst ein Dekret; hinter ihm stehen römische Soldaten; links im Hintergrund sieht man jubelnde Christen

Alsbald erschien ein kaiserlicher Befehl, worin den Christen erlaubt wurde, öffentliche Versammlungen abzuhalten und Kirchen zu bauen. Ohne sich ausdrücklich für das Christentum zu erklären, gab der neue Kaiser doch schon seine Zuneigung für die Religion Jesu Christi zu erkennen. Die Diener der Kirche erhielten die gleichen Rechte, welche die heidnischen Priester besaßen.

Die Macht des bösen Feindes war damit in Rom gebrochen. Wenn auch die Stadt noch nicht christlich war, sondern die Mehrheit der Bewohner heidnisch blieb und falsche Götter anbetete, so durften doch die Christen ungehindert Kirchen bauen und ihre Religion offen bekennen.

Weil es dem bösen Feinde nicht gelungen war, das Christentum durch die blutige Verfolgung zu vernichten, so wollte er es jetzt in seinem Glauben verfälschen, damit es so langsam durch eigene Schuld dahin sterbe. Wäre es dem Widersacher Jesu Christi gelungen, nur die leiseste Unwahrheit der Lehre Gottes beizumischen, so wäre es um das Christentum geschehen gewesen.

Die Päpste haben den katholischen Glauben rein erhalten

Wer hat nun den katholischen Glauben rein erhalten? Wer hat ihn bewahrt vor dem zerstörenden Gift der Irrlehre. Es waren die guten Hirten auf dem Stuhl Petri in Rom. Die Päpste blieben die Wächter des wahren Glaubens und werden es bleiben bis zum Ende der Tage.

Wir nennen die zwölf Statthalter Jesu Christi, die unmittelbar nach den Päpsten der Katakomben regierten, deswegen die guten Hirten, weil sie in dieser Zeit die gefährlichsten und schädlichsten Irrtümer abgewiesen und aufgedeckt und die Christen im wahren Glauben bewahrt haben. In dieser Zeit wurde die Lehre Jesu und der Apostel über die hochwichtigen Geheimnisse der heiligen Dreifaltigkeit und der Menschwerdung Jesu Christi genau bestimmt und ausgesprochen.

Schlimmer war es, daß mehrere Kaiser, selbst Konstantin der Große, durch die Irrlehrer sich verleiten ließen, sich selbst in die religiösen Angelegenheiten einzumischen. Anstatt die Grenzen des Reiches mit kräftiger Hand zu schützen, disputierte der kaiserliche Hof über die wichtigsten Fragen des Glaubens. Kaiser Julian mit dem Beinamen der Abtrünnige, versuchte es sogar, das Heidentum wieder zu Ansehen und Glanz zu bringen…

Morgenrot einer neuen Zeit

Es zierten (…) den päpstlichen Stuhl Männer, welche die Bedürfnisse der Zeit erkannten und mit Mut und Ausdauer ihre hohe Aufgabe erfüllten. Das innige und wahrhaft begeisterte Zusammenhalten der Bischöfe mit den Stellvertretern Christi bereitete der Kirche den Sieg.

War Gott mit seiner Kirche, so muss auf die Päpste der Katakomben ein Stellvertreter Christi folgen, der alle Tugenden in sich vereinigt. Er muss ein Mann von großer Erfahrung sein; denn es ist seine Aufgabe, die Kirche in eine ganz neue Bahn zu lenken. Die Braut Christi verläßt die Katakomben und erscheint öffentlich vor den Augen der Welt. Der Papst, welcher diese schwere Aufgabe lösen sollte, musste die Tugend der Klugheit im besonderen Maße besitzen. Er war ja berufen, die Grenzen zu ziehen zwischen der weltlichen und geistlichen Gewalt, die nach der Anordnung Christi die Völker zum zeitlichen und ewigen Wohl führen sollten. –
aus: Chrysostomus Stangl, kath. Weltpriester, Die Statthalter Jesu Christi auf Erden, 1907, S. 63 – S. 67

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