Die Päpste der Katakomben
Heiliger Alexander I. (regierte von 109-120) *
Papst Evaristus übergab den obersten Hirtenstab und damit auch die Aussicht auf die Palme eines Blutzeugen dem heiligen Alexander I. Man kann auf ihn die Worte der Heiligen Schrift anwenden: „Wer die bischöfliche Würde begehrt, begehrt ein gutes Werk.“ Der Martertod war ihm gewiß; denn noch kein Papst vor ihm war eines natürlichen Todes gestorben. Kaiser Hadrian, unter dessen Regierung Alexander zum Papst erwählt wurde, war ebenso töricht, wie viele seiner Vorgänger, sich als Gott anbeten zu lassen. Dieser Götzendienst, den die Christen verabscheuen mussten, bereitete ihnen jetzt die nämlichen Leiden, wie unter Kaiser Trajan. Dennoch regierte Papst Alexander über zehn Jahre. Er gab in dieser Zeit sehr lehrreiche und nützliche Vorschriften. Er verordnete, daß bei der heiligen Messe Wasser mit dem Wein vermischt werde. Ferner führte er den heute noch bestehenden Brauch ein, den Gläubigen geweihtes Wasser in ihre Häuser zu geben und sie damit zu besprengen. So alt ist also die Wasserweihe. –
aus: Chrysostomus Stangl, kath. Weltpriester, Die Statthalter Jesu Christi auf Erden, 1907, S. 36
Auch über seine Regierung fehlt es uns an ganz verbürgten Angaben. Das Pontifikalbuch nennt ihn den Sohn eines Römers Alexander aus dem Stadtteile Stierkopf. Nach der Angabe Platina`s kam er schon sehr früh auf den apostolischen Stuhl, selbst vor seinem dreißigsten Jahre und gewann durch seinen Eifer Viele aus dem römischen Adel für das Christentum. Auch soll er den Gebrauch, in den christlichen Häusern Weihwasser zu unterhalten und sich damit zur Erinnerung an die heilige Taufe beim Ein- und Ausgehen zu besprengen, eingeführt, sowie zum Kanon der heiligen Messe die Worte: „qui pridie, quam pateretur“ etc. hinzugefügt haben. In drei Ordinationen während des Monats Dezember weihte er 2 Diakone, 6 Priester und 5 Bischöfe. Nach Eusebius wurde er im dritten Jahre des Kaisers Hadrian mit dem Priester Eventius und dem Diakon Theodotus hingerichtet und nicht weit von Rom an der Nomentanischen Straße beerdigt, nachdem er 10 Jahre regiert hatte. –
aus: O. Gröne , Die Papstgeschichte, I. Band, 1875, S. 39
* nach anderen Angaben: 105-115