Pius X Seine Wahl zum Papst im Jahr 1903

Der Papst trägt das Kreuz Christi, von Christus glorreich empfangen; es zeigt das Leiden der Päpste und zugleich der Kirche

Die Wahl von Kardinal Sarto zum Papst Pius X.

Wie die Haupteigenschaften des Papstes zu sein haben

Während die Kardinäle nach und nach in Rom eintrafen, hielten die in Rom ständig anwesenden und bereits angekommenen ihre sog. Konsistoral-Sitzungen in der Sala Consistoriale ab, im ganzen neun, wobei sie sich mit der Regelung der dringendsten kirchlichen Angelegenheiten, mit der Beisetzung des verblichenen Papstes und den Vorbereitungen zum bevorstehenden Konklave befaßten. Bei der ersten Zusammenkunft ließ der Dekan des hl. Kollegs die apostolische Konstitution 1883 verlesen, durch welche Leo XIII. die Vorschriften seines Vorgängers in Betreff des Konklave und der etwa zu ergreifenden Maßnahmen zur Wahrung seiner Unabhängigkeit neuerdings einschärft. Das hl. Kolleg sollte bei dem ersten von außen kommenden Versuch, die Freiheit seiner Beratungen einzuschränken oder hinfällig zu machen, außerhalb Italiens seine Tagungen aufnehmen.

Am 31. Juli waren die vorbereitenden Anstalten soweit getroffen, daß das Konklave, d. h. der Einschluss der Kardinäle zum Zweck der Papstwahl beginnen konnte. Die hohe Feierlichkeit dieses Aktes gibt den unmittelbar vorauf gehenden und ihn leitenden Handlungen und Zeremonien ihr ernstes Gepräge.

Am Morgen des 31. Juli fand in der Paulinischen Kapelle des Vatikan eine feierliche Heiliggeist-Messe statt, der sich die Rede von Mgr. Vincenzo Sardi anschloß, in welcher der gelehrte Prälat die Patres Eminentissimi mehrmals ausdrücklich auf die Bedeutung ihrer Wahlhandlung und die Eigenschaften des zuWählenden hinwies. Er gemahnte die Kardinäle an den Inhalt ihres vor der Wahl zu leistenden Schwures, nach Gott, d. h. nach bestem Gewissen den Würdigsten zu wählen. Vier Haupteigenschaften, so führte Sardi aus, müsse der zu Wählende besitzen: die Heiligkeit im Wandel, wenn anders er Christus gefallen und den Untergebenen ein Beispiel sein wolle, die Gelehrsamkeit, da außerhalb seines unfehlbaren Lehramtes so viele Fragen und Kontroversen an ihn heran treten, die er nur durch hohe Gelehrsamkeit so entscheiden kann, daß es wahr bleibt: Roma locuta est, causa finita est, die Gerechtigkeit, ohne welche die rechte Führung der gesamten gläubigen Christenheit undenkbar sei. Hier dürfe keinerlei menschliche Rücksichtnahme vorwalten. Den Neidern und Verleumdern dürfe ein Pontifex sein Ohr nicht leihen, eingedenk dessen, was der hl. Bernhard mahnt, daß nicht der schon schuldig ist, der angeklagt wird, sondern derjenige, der überführt wird, daß an den Verwaltungsstätten großer Mangel an Wahrheit sich findet, da dort Neid und Ehrsucht ihr Unwesen treiben. Als vierte Eigenschaft des zu Wählenden wird die Liebe aufgezählt, da der Papst der Stellvertreter des guten Hirten sei, der sein Leben für seine Schafe hinzugeben sich nicht scheute. Der größte Schmuck des Papsttums sei die Liebe.

Zum Schluß erinnerte Mgr. Sardi die Patres Eminentissimi daran, daß, während sie den Berg hinan steigen wie einst Moses, um von Gott zu erfahren, wer in Zukunft der Hohepriester sei, von der Kirche ohne Unterlaß für sie gebetet werde (Apg. XII, 5).

Beginn des Konklave

Im Bewusstsein einer geschichtlich großen Stunde voll religiöser Weihe, begleitet von den heißen Gebeten der Kirche und den frommen Wünschen so vieler Gläubigen, ehrfurchtsvoll begrüßt von der Menge, die sich in der Nähe des Vatikans eingefunden, zogen die Kirchenfürsten am Freitag, den 31. Juli, gegen 5 Uhr des Nachmittags, zum letzten Mal in der Zeit der Sedisvakanz in den Vatikan, um hier unter der Leitung des hl. Geistes der verwaisten Kirche einen neuen Vater und Führer zu geben.

Es geht ins Konklave. Die Uhr zeigt 5. In der Paulinischen Kapelle sind 62 Kardinäle versammelt, zwei haben nicht kommen können, der eine, Erzbischof Moran von Sidney, wegen zu weiter Entfernung, der andere, Erzbischof von Palermo, wegen Krankheit. Es ertönen die getragenen Weisen des Hymnus „Veni creator Spiritus“, der wohl selten in seiner Weihe und Tiefe so gefühlt wurde wie heute. Von dort geht die Versammlung durch die Sala Regina in die Sixtinische Kapelle, die eigentliche Stätte der Wahlhandlung. Hier sind längs der Wände zu beiden Seiten im ganzen 64 Sitze aufgeschlagen, über denen Baldachine hervorragen. Die Farbe ihrer Ausstattung ist violett zum Zeichen der Trauer; nur ein Sitz ist grün ausgeschlagen, derjenige des Kardinaldekans Oreglia, weil seine Ernennung zum Kardinal nicht von Leo XIII, sondern schon dessen Vorgänger herrührt. Vor jedem Fauteuil steht ein Kleiner Tisch mit Schreibzeug, Siegellack und einer Schachtel Streichhölzer. Die Kardinäle nehmen entsprechend ihrem Rang (Präzedenz) Platz auf den bereit gestellten Stühlen, auf der Evangelien-Seite vorn zuerst der Kardinaldekan. Eine erlauchte Versammlung fürwahr an einer der denkwürdigsten Stätten der Erde. Welche Summe von Heiligkeit und Tugend, von Intelligenz und Erfahrung, von Autorität und Lebensweisheit repräsentiert dieser Senat der Kirche. Hier sind so ziemlich alle gebildeten Nationen vertreten durch Männer, von denen die meisten im Dienst des Heiligtums, in der Verkündigung des Evangeliums, im geistigen Kampf mit den Mächten der Welt ergraut sind, einige innerlich verklärt durch den Strahl der nahen Ewigkeit, andere in der Vollkraft der Jahre und ihres Wirkens stehend, alle ausgewählt aus den Besten und Edelsten ihrer Zeit. Als sie eben in die Sixtinische Kapelle einziehen, wendet sich unwillkürlich ihr erster Blick dem Altar zu, über dem das jüngste Gericht von Michelangelo wie eine monumentale Predigt von der Verantwortlichkeit ihres Vorhabens zu ihrem Geist spricht. Und wie eine Stimme aus der Gruft des jüngst verewigten großen Papstes klang es, als der Dekan des hl. Kollegs ein Schriftstück Leos XIII. zur Verlesung brachte, in dem er die Lage des apostolischen Stuhles beklagte, seine eigene Haltung rechtfertigte und die Kardinäle aufforderte, fest und entschlossen zusammen zu halten…

Der Wahlvorgang

Manch einer, der in dieser Nacht unter dem blauen Sternenhimmel am St. Petersplatz vorbei kam und in geheimnisvollem Schweigen den Vatikan vor sich erblickte, so ruhig, wie die Sterne, die über ihm ihre leuchtende Bahn gehen, fragte sich ergriffen: wer wird in Zukunft von diesen Fenstern aus die Geschicke des Erdkreises mitbestimmen? Vielleicht löst der kommende Morgen diese bange Frage der Nacht.

Am Samstag den 1. August, nachdem in der Frühe um 7 Uhr die Kardinäle in einer Stillmesse kommuniziert hatten, versammelten sie sich um 9 ½ in der Sixtinischen Kapelle zur ersten Abstimmung…

Der Zufall wollte es, daß als erster Wahlkommissar der Kardinal Rampolla durchs Los bestimmt wurde. Demgemäß erhob sich Rampolla nach vollendeter Stimmenabgabe, nahm die Wahlurne herab, stellte sie auf einen Tisch in der Mitte des Saales, leerte ihren Inhalt in eine andere Urne, die leere Wahlurne vor sich hinzeigend. Rechts und links von einem Beisitzenden unterstützt, ging er nun an die Auszählung der Wahlzettel, die auf eine Art Patene gelegt wurden: zunächst wurde die Probe gemacht, ob die Anzahl der abgegebenen Zettel der Anzahl der Wähler entspreche, während in dieser Zwischenzeit die drei Infirmarii in feierlicher Weise den Stimmzettel des in seiner Zelle erkrankten Kardinals von Valencia abholten.

Nun ging es an die Eröffnung des Wahlzettel und Ablesung der gewählten Kandidaten. Rampolla nimmt aus der Menge der vor ihm liegenden Wahlzettel einen heraus, öffnet ihn, zeigt ihn den Beisitzenden und während eine lautlose Stille, das feierliche Schweigen der erregten Spannung im Saal herrschte, liest er laut den Namen: Gotti, der an diesem Morgen noch 16 andere Stimmen auf sich vereinigte, während Rampolla deren 24 erhielt, die er selbst zu publizieren hatte. Bei diesem ersten Wahlgang verteilten sich die übrigen Stimmen auf Sarto, dessen Namen fünfmal aus der Wahlurne hervor ging, auf Serafino Vanutelli, der 4 Stimmen, auf Oreglia, Capecelatro, die Pietro, die je 2, und auf Agliardi, Ferrata, Richelmy, Portanova, Cassetta, Segna, die je eine Stimme erhielten.

Während so die Stimmzettel laut abgelesen wurden, merkte jeder der Kardinäle auf dem ihm vorliegenden Verzeichnis der Mitglieder des hl. Kollegs bei Nennung irgend eines Namens die abgegebene Stimme an.
Den Wahlrevisoren oblag die Nachprüfung der Stimmen. Sie konstatierten die Richtigkeit des verlesenen Resultats, und der erste unter ihnen proklamierte das offizielle Ergebnis, das noch kein definitives war.

Der schwarze Rauch, der aus dem bekannten Kamin, aus einem der Vorzimmer der Sixtinischen Kapelle aufstieg, wohin man die Wahlzettel gebracht und zusammen mit angefeuchtetem Stroh verbrannt hatte, verkündete der neugierigen Menge auf dem St. Petersplatz, daß noch kein Papst gewählt sei. Der Wahlgang wiederholte sich am Samstag Nachmittag gegen 5 Uhr und die zwei folgenden Tage morgens und abends in der geschilderten Weise, bis der Dienstag-Morgen (4. Aug.) zum bekannten, freudig begrüßten Abschluss des Konklave führte.

Verlauf der Papstwahl

Es ist nicht ohne Interesse, das jedesmalige Zahlenresultat in der Verteilung der Stimmen sich zu vergegenwärtigen und durch ihre Fenster in die Sixtina selbst hinein zu sehen.
Am Samstag-Abend bezifferten sich die Stimmen für Rampolla auf 29, für Gotti auf 16, für Sarto auf 10, Richelmey auf 3, für Capecelatro auf 2, für S. Vanutelli und Segna auf je eine.

Am Sonntag, den 2. August erreichte die Wahlbewegung ihren Höhepunkt und der Verlauf des Wahlgangs war nicht ohne dramatische Einsätze. Für oder gegen Rampolla schien die Signatur des Tages zu sein. Die Franzosen, Spanier, eine Anzahl auswärtiger Kardinäle zu Franzosen freundlich schien, stimmten für Gotti, wieder andere hatten ihr Augenmerk auf den Patriarchen von Venedig gerichtet, und dies waren in erster Linie oberitalienische Kardinäle, die von der Erwägung sich leiten ließen, daß als zukünftiger Papst ein zu wählen sei, der in keine lärmende Polemik verwickelt war, dessen Name Friede und Eintracht bedeute, der in der Seelsorge alt geworden sei, der mit der Leitung und Verwaltung kirchlicher Geschäfte im einzelnen sich befaßt habe und der vor allem Hirt und Vater sei. Einen solchen glaubten sie unter sich zu haben, der mit anerkanntem Erfolg in seiner wichtigen Diözese gewirkt, der Scharfsinn des Geistes mit großer Sittenstrenge und bewunderungswerter Güte verband, eine Güte, die ihm alle Herzen gewonnen, wo er war. Wir werden für den Patriarchen von Venedig stimmen, war ihre Losung.

Um die Versammlung am Sonntag Morgen zog es wie düsteres Gewölk, als der Kardinal-Erzbischof Kniaz de Kozielsko Puzyna während der Zurechtmachung der Stimmzettel das Wort ergriff, um im Namen des Kaisers von Österreich ein Veto gegen die Wahl des Kardinals Rampolla einzulegen. In kurzen wuchtigen Worten, die durch die Feierlichkeit des Augenblicks und die Persönlichkeit des Sprechenden in ihrer dokumentarischen Wirkung noch erhöht wurden, protestierte Kardinal Rampolla gegen diese Beeinträchtigung der Freiheit der Kirche in Sachen der Papstwahl.
Das Wahlergebnis am Sonntag drückt sich in diesen Ziffern aus: Kardinal Rampolla erhielt 29, Kardinal Sarto 21, Kardinal Gotti 9 Stimmen, drei zersplitterten sich.

Am Sonntag-Abend ergab die Abstimmung 30 Stimmen für Rampolla, 24 für Kardinal Sarto, 3 für Kardinal Gotti, 5 zersplittert. Kardinal Sarto bat vor Beginn der Wahl, doch von seiner Person abzusehen. In ergreifender Demut flehte er die Kardinäle an: „Sono indegno, sono incapace, dimenticatemi“ „Ich bin unwürdig, ich bin nicht fähig, vergesset mich“. Die Situation hatte sich bereits so geklärt, daß kaum ein Zweifel darüber aufstieg, wer der Nachfolger Leos XIII. sein werde. Es galt nur dessen Zustimmung zu erhalten; und dies war nicht leicht. Denn am Montag-Morgen erneute Kardinal Sarto seine inständigen Bitten, von ihm als Kandidaten abzusehen. Die Abstimmung ergab 27 Stimmen für Kardinal Sarto, 24 für Kardinal Rampolla, 6 für Gotti, 5 zersplittert. Kardinal Sarto war fest entschlossen, eine Wahl abzulehnen, als seine Freunde im hl. Kolleg in ihn drangen, gegebenenfalls anzunehmen. Es ist bekannt, daß es der inständigsten und nachhaltigsten Bitten des Kardinal-Erzbischofes Ferrari von Mailand und des Kardinals Satolli bedurfte, um ihn umzustimmen. Der Hinweis, daß Gottes Wille das persönliche Opfer, sich der Wahl zu fügen, von ihm fordere, lähmte seinen fortgesetzten Widerstand. Erst kurz vor dem Wahlgang des Nachmittags konnte der um den so glücklichen Ausgang des Konklave hoch verdienten Kardinal Satolli nach einer langen persönlichen Unterredung mit Kardinal Sarto dessen Widerstreben für beseitigt ansehen, und so teilte Kardinal Satolli vor Beginn der Wahlhandlung den versammelten Kardinälen mit, daß Kardinal Sarto dem Drängen seiner Mitbrüder weichend seine eventuelle Wahl der Vorsehung anheim gebe. Die Stimmenzahl für Sarto stieg auf 35, für Rampolla belief sie sich auf 16, für Gotti auf 7, die andern Stimmen waren zersplittert.
Die zur definitiven Wahl erforderliche Anzahl von Stimmen beträgt zwei Drittel der abgegebenen, also in unserm Fall 42.

Kardinal Sarto wird zum Papst gewählt

Als am Montag die Schatten der Nacht sich über den Vatikan ausbreiteten, da leuchtetet wie ein Stern der Name des Patriarchen von Venedig durch den Schleier des Konklave, der kommende Morgen sollte nur mehr der feierliche Zeuge der am Vorabend fest beschlossenen Tathandlung werden.

Am Dienstag-Vormittag vollzog sich die definitive Wahl des Kardinals Sarto zum Papst. 50 Stimmen waren auf seinen Namen abgegeben, während von den übrigen zwölf Rampolla 10 und Gotti 2 erhielt. Dem Erzbischof Kardinal Richard von Paris oblag als Wahlrevisor die Verkündigung des Resultates. Eine freudige Bewegung geht durch die Reihen der Kardinäle, die ihre Plätze verlassen und sich um den Gewählten stellen. Der Kardinaldekan mit dem Zeremoniale in der Hand tritt auf den Gewählten zu und fragt ihn in lateinischer Sprache, ob er die Wahl annehme. Sarto, bleich wie Marmor, Tränen in den Augen, antwortet nach einem Moment atemloser Stille im Saal, daß dieser Kelch an ihm vorüber gehen möge, doch geschehe der Wille Gottes. Dies war keine offizielle Form der Antwort, der Kardinaldekan wiederholte die Frage. Sarto antwortet: „ich nehme an“. Wie willst du heißen? Lautete die weitere Frage. „Im Vertrauen auf die Fürbitte der Päpste, welche den Namen Pius durch ihre Tugenden geehrt, und welche die Kirche mit Starkmut und Milde verteidigt haben, nenne ich mich Pius X.“ lautete die Antwort.

So hatte die Kirche wieder ein Oberhaupt, die seit dem 20. Juli verwaiste Herde wieder einen Oberhirten, die katholische Christenheit wieder einen Vater. Kardinal Mathieu hebt hervor, daß Pius X. nur sehr schwer sich dazu verstand, das verantwortungsreiche höchste Amt anzunehmen. „Er wurde zum päpstlichen Thron gedrängt wie auf einen Kalvarienberg“.

Zum Zeichen, daß die Mission der Kardinäle erfüllt ist, nehmen die Zeremoniare die Baldachine über deren Sitzen herab mit Ausnahme desjenigen vom neuen Papst. Mgr. Riggi verlas das über die Wahl aufgenommene Protokoll.

Pius X. wurde in die Sakristei geleitet, um die päpstlichen Gewänder anzulegen… Behilflich war ihm bei der Anlegung des päpstlichen Ornates Mgr. Merry del Val, der Sekretär des Konklave, der nachher sein erster Mitarbeiter werden sollte.
Nach wenigen Minuten hatte Papst Pius X. in einem Fauteuil auf dem Altar Platz genommen, um die Huldigung der Kardinäle entgegen zu nehmen.

Um 11.35 entstieg diesmal dem Kamin der Sixtina ein leichter, weißer Rauch, das Zeichen der vollendeten Wahl. Während noch die auf dem St. Petersplatz wartende laute Menge nach dem Namen des neuen Papstes forschte, kam der Kardinal Macchi auf die große Loggia der St. Peterskirche, um von dort aus das freudenvolle Ereignis der Welt zu verkünden. Die Uhr zeigte 11.50.

Der ganze überwältigende Vorgang, die sympathische Erscheinung des heiligen Vaters, auf der ein überirdischer Glanz zu ruhen schien, zündete ein hell loderndes Feuer der Begeisterung in der Volksmenge an, die nach Empfang des Segens in tosenden Enthusiasmus ausbrach. Es lebe Pius X., es lebe der Papst, dröhnte es einige Minuten fort durch den weiten St. Petersdom.

Unterdessen trug wie auf Flügeln des Sturmwindes der Telegraph und das Telephon die Botschaft hinaus in alle Weltteile und Länder und Städte und selbst bis in die entlegensten Dörfer und Flecken. –
aus: Alexander Hoch, Papst Pius X. Ein Bild kirchlicher Reformtätigkeit, 1907, S. 4-16

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