Die Päpste der Katakomben
Heiliger Papst Eusebius (regierte von 309-310)
Von ihm wird berichtet, daß er ein Grieche von Geburt war und daß er die abgefallenen Christen eifrig zur Buße anhielt. In Rom hatte sich an die Spitze jener Partei, die schon zur Zeit seines Vorgängers entstanden war und von der strengen Kirchenbuße für den Glaubens-Abfall nichts wissen wollte, ein gewisser Heraklius gestellt. Eusebius trat diesem Treiben energisch entgegen. Dadurch wurde das Volk in Parteien geteilt, es entstand ein Aufruhr. Eusebius wurde sofort vom Tyrannen Maxentius nach Sizilien verbannt, wie die von Papst Damasus ihm gesetzte Grabschrift berichtet: „Freudig ertrug der Papst, zum Herrn als seinen Richter aufschauend, die Verbannung, und an Siziliens Küste verließ er Welt und Leben.“ Der im Elend sterbende Papst wird mit Recht als Märtyrer verehrt. Sein Leib wurde nach Rom zurück gebracht und in den Katakomben des hl. Callistus beigesetzt, wo er obige Grabschrift erhielt. Mit Eusebius schließt die lange Reihe der Märtyrer-Päpste, denen das heidnische Rom und seine Cäsaren zur ewigen Siegeskrone verhalfen. Andere Kämpfe aber und ähnliche Siege hatten die folgenden Päpste zu erwarten.
Der Nachfolger des heiligen Eusebius war der heilige Miltiades (310-314), ein Afrikaner, der am 2. Juli des Jahres 310 den Stuhl des heiligen Petrus bestieg. Die grausamen Christen-Verfolgungen hatten nunmehr ein Ende, das Morgenrot einer besseren Zeit brach an. –
aus: Andreas Hamerle C.Ss.R., Geschichte der Päpste, I. Band, 1907, S. 132