Die Zivilehe und ihre Folgen (3)
Mit der Zivilehe zu weiteren schmutzigen Lastertaten
„Ihr freches Gesicht zeugt gegen Jerusalem und Juda, und wie Sodoma reden sie offen von ihrer Sünde und verbergen sie nicht. Weh ihrer Seele! Das Böse wird ihnen vergolten.“ (Isaac. 3,9)
… Wenn ich nun weiter erzählen will, wohin es mit der Zivilehe schließlich komme, so rede ich von der „bloßen Zivilehe“, wo das Pärchen sich nur mehr von der weltlichen Obrigkeit trauen läßt und die kirchliche Einsegnung unterläßt. Wie ist es mit solchen Zivilehen? Wohin gehen ihre Wege?
Ich könnte kurz sagen: Sie kommt von Kot und ist im Kot und geht in den Kot immer noch weiter hinein…
Der erste Stoß, den die bloße Zivilehe ihren Leuten gibt, ist die schwere und große Sünde, daß sie eine Ehe eingehen, die Gott streng verboten hat.
Der zweite Stoß treibt sie gleich zu einer Menge schmutziger Lastertaten, denn so oft solche Leute Gebrauch machen von ihrer Unehe, ist es gegen das sechste Gebot, in Gedanken, Begierden, Worten und Werken. Ist ein keusches Geschlecht schön vor Gott und den Menschen, so macht der Gebrauch der Zivilehe abscheulich vor Gott und den Menschen.
Dritter Stoß: Solche Leute sind schuld, daß auch andere zu ähnlichen Sünden kommen. Denn sie leben nach dem Staatsgesetz ungestraft und als wären es ehrliche Leute. Dadurch gewöhnen sich die anderen allmählich, an einem solchen Zusammenleben nichts Ehrloses und Schlechtes mehr zu sehen und die Achtung vor der christlichen Ehe nimmt ab und so werden diese Leute zu schwerer Versuchung für andere schwache Leute…
Damit ist aber zugleich aller Unsauberkeit Tür und Tor aufgetan. Und das hat der Satan mit der Zivilehe eigentlich gemeint. O, versteht sich ausgezeichnet auf sein Geschäft, Leute zu ruinieren. Unter dem Deckmantel der Zivilehe lehrt er Sünden ohne Zahl begehen. Der Mensch soll nur mehr Fleisch und Fleischeslust werden ohne Scham und Maß und Zucht, und damit er es auch ohne Strafe vor der Welt tue, davor schützt ihn das Zivilehegesetz. Wohin also mit dieser unheiligen und unsinnigen Verbindung? Antwort: nach Sodoma.
Diese lasterhafte Stadt mit ihren anderen Geschwistern hat Gott vordem mit Feuerregen gewaschen und in einen stinkenden Asphaltsee umgewandelt zum ewigen Andenken und zur Warntafel…
Aber wenn auch kein Schwefel und kein Petroleum als Rachegeist bei Lebzeiten solcher Sünder auftritt, so brennt für sie schon lange hergerichtet ein Schwefelsee und Feuer und Pein unaussprechlich und – ewig. Die bloße Zivilehe treibt mit ihren Sünden – in die Hölle…
Aber Gott bleibt Gott und Herr und Richter; und mahnt und warnt auch jetzt noch:
„Du sollst nicht ehebrechen.“ –
aus: Franz Ser. Hattler SJ, Wanderbuch für die Reise in die Ewigkeit, II. Band, Dritter Teil. Warnungstafeln, 1884, S. 137 – S. 141