Glaubenslehre von der Auferstehung Jesu

Glaubenslehre von der Auferstehung Jesu Christi

Wodurch hat Christus seine Auferstehung bewiesen und bestätigt?

Das hat Er getan, indem Er den frommen Frauen, den Aposteln und mehr als 500 Jüngern erschien, mit seinen Jüngern sichtbar umging, mit ihnen redete, aß und trank, sich von ihnen berühren und ihre Hände in seine Wundmale legen ließ, und dies nicht einmal, sondern öfters, und nicht bloß von einem, sondern von vielen. Dies hat Er ferner dadurch getan, daß Er stets mit seinen Aposteln und seiner Kirche war und diese sichtbar schützte und erhielt bis auf den heutigen Tag.

Was hat Christus in den vierzig Tagen nach seiner Auferstehung getan?

Er hat mit seinen Jüngern von dem Reich Gottes geredet, das ist: Er hat sie über die Kirche, welche das Reich Gottes ist, unterrichtet, indem Er sie von dem Gebrauch und der Benutzung der heiligen Sakramente und dergleichen mehr unterwiesen hat.

Wodurch zeigen wir, daß wir wahrhaft von dem Tod der Sünde erstanden sind?

Dadurch, daß wir nicht allein die Sünde, sondern auch die nächste Gelegenheit zur Sünde, besonders schändliche Gesellschaft, fliehen und nach der Tugend und himmlischen Dingen trachten.

Sittenlehre

Viele bilden sich ein, weil Christus uns erlöst habe, sei es von unserer Seite nicht nötig, Gutes zu wirken. Dies ist aber ein großer Irrtum. Die Kinder Israels waren zwar durch Moses aus der Dienstbarkeit des Königs Pharao erlöst, mussten aber, um das gelobte Land zu erobern, wider ihre Feinde tapfer streiten. Christus hat uns zwar durch durch sein Leiden und seinen Tod von der Gewalt des Teufels errettet, aber unter der Bedingung, daß auch wir mit seiner Gnade und Hilfe wider unsere Feinde, das Fleisch, den Teufel und die Welt, täglich streiten, um das himmlische gelobte Land zu erobern. Denn keiner wird gekrönt, er habe denn zuvor rechtmäßig gestritten. (2. Tim. 2,5)

Gebet.
Glorwürdigster Jesus! Wir erfreuen uns und frohlocken wegen deiner herrlichen und glorreichen Auferstehung. O Trost über allen Trost! Ach! Wie gut ist es, um Gotteswillen Böses leiden und dem himmlischen Vater bis in den Tod gehorsamen! O mein Jesus! Weil der Knecht nicht besser ist als sein Herr, siehe, so opfern wir deinem göttlichen Willen uns ganz und gar auf und sind bereit, was du uns väterlich verordnen wirst, willig anzunehmen und zu ertragen, in der zuversichtlichen Hoffnung, daß, wenn wir als deine Kinder mit Dir leiden, wir auch zur Herrlichkeit mit Dir auferstehen werden. Amen.

in: Leonhard Goffine, Ord. Praem.; Unterrichts- und Erbauungsbuch oder Katholische Handpostille, 1885, S. 260-261

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