Gebet in den Bedrängnissen der Gegenwart
O Herr, du siehst, wie von allen Seiten die Stürme heran brausen, wie das Meer sich entfesselt und seine Fluten sich gewaltig erheben. Gebiete du, der du allein es vermagst, den Stürmen und dem Meer. Gib dem Menschengeschlecht den wahren Frieden zurück, den die Welt nicht geben kann, verleihe Ruhe und Ordnung. Bewirke doch durch den Antrieb deiner Gnade, daß die Menschen zur gebührenden Ordnung zurück kehren; gib, daß Frömmigkeit gegen Gott, Gerechtigkeit und Liebe gegen den Nächsten, Selbstbeherrschung und Bezähmung der Leidenschaften durch die Vernunft wieder bei ihnen einkehren, wie dein heiliges Gesetz es verlangt. Zu uns komme dein Reich: und auch jene, welche in eitlem Streben Wahrheit und Heil ferne von dir suchen, mögen erkennen, wie notwendig es ist, dir untertänig zu sein und dir zu dienen. Deine Gebote sind voll von Gerechtigkeit und väterlicher Milde; und du selbst setzest uns durch deine kräftige Gnade in den Stand, damit wir sie ungehindert zu erfüllen vermögen. Ein Kampf ist das Leben des Menschen auf Erden: du aber „schauest selbst dem Streit zu und hilfst dem Menschen, daß er siege; du richtest ihn auf, wenn er ermattet, und krönst ihn, wenn er siegt.“ (S. August. Enarr. in ps. 32)
200 Tage, einmal täglich. Leo XIII., 19. Jan. 1889. Act. S. Sed. XXI, 559. Racc. 38. –
aus: Franz Beringer, Die Ablässe, ihr Wesen und Gebrauch, Erster Band, 1915, S. 304
Gebet zur allerseligsten Jungfrau und Mutter Gottes Maria
Gebet in gefahrvoller, bedrängter Zeit
Sei gegrüßt, du Weltbeherrscherin! Du Königin des Himmels, sei gegrüßt! Du Jungfrau aller Jungfrauen, du Morgenstern, sei gegrüßt! die du voll der Gnaden bist, und wie ein Licht schimmerst! Eile, o große Königin! unserm Vaterland zu Hilfe zu kommen. Du Königin der Engel! du bist für den Teufel schreckbarer, als ein Kriegsheer; sei allen Christen eine Zuflucht und Heilsversicherung. Wirf, o Maria! einen Blick auf unser Vaterland, diese unsere aufrichtigen und herzlichen Wünsche zu erfüllen, die wir zu deinen Füßen legen; öffne dein Mutterherz, und verlasse deine Diener in unserm Vaterland nicht! Zeige, daß du unsere Mutter bist! Amen.
aus: Michael Sintzel, Lehr- und Gebetbuch vom heiligsten und kostbarsten Blute Jesu Christi, 1847, S. 363
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