Heilige Messe zum hochheiligen Osterfest

Die Auferstehung Jesu am Ostertag: Christus ist aus dem Grab auferstanden und mit der Siegesfahne in der Hand schwebt er über dem Boden; ein Engel neben ihn betet ihn an; die Wachen und Soldaten im Vordergrund schauen furchtsam und erschrocken

Die Heilige Messe zum hochheiligen Osterfest

Im Eingang führt uns die heilige Kirche Jesum Christum den Erstandenen vor, wie Er den himmlischen Vater anredet: „Ich bin erstanden und bin bei Dir, Alleluja! Du hast deine Hand über mich ausgestreckt, Alleluja! Wunderbar ist dein Wissen, Alleluja, Alleluja! Herr, du erforschest mich und kennst mich! Du kennst mein Sitzen und mein Aufstehen.“ (Ps. 138) – Ehre sei dem Vater etc.

Gebet der Kirche.
O Gott! Der Du am heutigen Tage durch deinen eingeborenen Sohn den Tod überwunden und nach Überwindung des Todes uns den Eingang in die selige Ewigkeit erschlossen hast, laß unsere Gelübde, die deine zuvorkommende Gnade erweckt hat, durch deine Hilfe in Erfüllung gehen. Durch Jesum Christum, deinen Sohn, unsern Herrn. Amen.

Lesung aus dem Brief des hl. Apostels Paulus an die Korinther. K 5. V. 7-8

Brüder! Fegt aus den alten Sauerteig, damit ihr ein neuer Teig seiet, wie ihr denn auch ungesäuert seid; denn unser Osterlamm Christus ist geopfert worden. Lasset uns also Ostern halten nicht im alten Sauerteig, nicht im Sauerteig der Bosheit und Argheit, sondern im ungesäuerten Brot der Reinheit und Wahrheit.

Erklärung.
Mit diesen Worten ermahnt uns die Kirche, daß wir, wie ehemals die Juden an Ostern alles Sauerteiges sich enthalten mussten, ebenso allen Sauerteig der Sünde durch wahre Buße ausfegen sollen, damit wir Jesus Christus, das wahre Osterlamm, in der heiligen Kommunion mit reinem Herzen genießen mögen.

Übung.
Mit der heiligen Kirche sprich heute öfters:
Alleluja! Lobet den Herrn, denn Er ist gütig, und seine Barmherzigkeit währet ewig, Alleluja! Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat, Alleluja! Lasset uns frohlocken und fröhlich sein an ihm, Alleluja! Unser Osterlamm ist Christus, da Er für uns geopfert ward. Alleluja!

Evangelium nach dem hl. Markus. K. 16, V. 1-7

In jener Zeit kauften Maria Magdalena, Maria, des Jakobus Mutter, und Salome Spezereien, um hinzugehen und Jesum zu salben. Und früh morgens, am ersten Wochentage, kamen sie zum Grab, da eben die Sonne aufgegangen war. Und sie sprachen zu einander: Wer wird uns wohl den Stein von dem Eingang des Grabes weg wälzen? Als sie aber hinblickten, sahen sie, daß der Stein weg gewälzt war; er war nämlich sehr groß. Und da sie in das Grab hinein gingen, sahen sie zur Rechten einen Jüngling sitzen, angetan mit weißem Kleid, und sie erschraken. Er aber sprach zu ihnen: Erschrecket nicht! Ihr sucht Jesum von Nazareth, den Gekreuzigten; Er ist auferstanden, Er ist nicht hier; seht den Ort, wo sie Ihn hingelegt hatten. Geht aber hin und sagt seinen Jüngern, zumal dem Petrus, daß Er euch voran gehe nach Galiläa; dort werdet ihr Ihn sehen, wie Er euch gesagt hat.

Warum wollten die heiligen Frauen den Leib Jesu mit Spezereien salben?

Aus Liebe und Verehrung gegen Jesus. Weil es nämlich bei den Juden Sitte war, die Verstorbenen einzubalsamieren, die Frauen aber wegen des Sabbat daran gehindert worden waren, diesen Liebesdienst dem göttlichen Heiland vor dem Begräbnis zu erweisen, so wollten sie es heute in aller Frühe tun.

War Gott diese Andacht der Frauen angenehm?

Ja; denn Gott belohnte sie durch die Erscheinung eines Engels, der den großen Stein weg wälzte, sie tröstete und von der Auferstehung Jesu überzeugte.

Was lehren uns diese frommen Frauen?

Sie lehren uns, daß wahre Liebe nicht lau und träg, sondern eifrig beflissen sei, Gott Wohlgefälliges und dem Menschen Nützliches nach Kräften und ohne Aufschub zu tun; aber auch, wie Gott jene tröstet, die Ihn von Herzen suchen, und wie angenehm die Werke der Barmherzigkeit Ihm seien. Üben wir diese also emsig! Denn was wir den Armen tun, das tun wir Christus selbst. (Matth. 25,40)

Warum sandte der Engel die Frauen zu den Jüngern Christi und insbesondere zu Petrus?

Dies geschah, um die Jünger Jesu über den Tod Christi zu trösten, und weil sie die Auferstehung Jesu der ganzen Welt verkündigen sollten. Petrus wird besonders genannt, weil er das Haupt der Apostel und wohl auch, weil er wegen der dreimaligen Verleugnung betrübter und kleinmütiger als die andern war. – So gnädig ist Gott gegen den Büßer! –
in: Leonhard Goffine, Ord. Praem.; Unterrichts- und Erbauungsbuch oder Katholische Handpostille, 1885, S. 259 – S. 260

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