Heiliger Papst Agatho (678-682)

Der Papst trÀgt das Kreuz Christi, von Christus glorreich empfangen; es zeigt das Leiden der PÀpste und zugleich der Kirche

Kampf gegen die Irrlehre des Monotheletismus

Heiliger Papst Agatho (regierte von 678-682)

Er war aus Sizilien, nach anderen aus Zypern gebürtig, Mitglied des römischen Klerus und genoss ein so hohes Ansehen, daß er nach dem Tod des Papstes Donus zu dessen Nachfolger gewählt wurde. Sofort ging er auf das Schreiben, das Konstantin an seinen Vorgänger gerichtet hatte, ein und veranstaltete allenthalben im Abendland Synoden gegen die monotheletische Irrlehre. Hierauf schickte er 680 seine Abgesandten mit einem herrlichen Lehrschreiben nach Konstantinopel. Dasselbe enthält eine ausführliche Darlegung der katholischen Lehre über den strittigen Glaubenspunkt. Unter dem Vorsitz der päpstlichen Legaten wurde das sechste allgemeine Konzil zu Konstantinopel abgehalten, welches auch Concilium Trullanum heißt, von dem kuppelähnlichen Saal, in welchem die Sitzungen stattfanden. Es wurde das Schreiben des Papstes den versammelten Bischöfen vorgelesen, die es mit lautem Beifall aufnahmen und auszeichneten. Der Papst bemerkt in demselben zum Schluss: Diesen Glauben hat die apostolische Kirche stets fest gehalten, welche von der Bahn der Wahrheit nie abirrte, indem Christus sprach: Petrus, ich habe für dich gebetet, daß dein Glaube nicht wankend werde. Es erklärten nun die versammelten Bischöfe, daß es zwei Willen und Willens-Tätigkeiten (Energien) in Christo gebe, den göttlichen und den menschlichen. Der menschliche Wille aber widerstrebt nicht, ist vielmehr unterworfen dem göttlichen, allmächtigen Willen, wie Christus sagt: „Ich bin herab gekommen aus dem Himmel, nicht um meinen Willen zu tun, sondern den Willen des Vaters, der mich gesandt hat.“

Während das Concilium tagte, wurde ein Priester Polychronius aufgefordert, sich über seinen Glauben zu erklären. Er war angeklagt, daß er als Irrlehrer die einfachen Leute verführe. Dieser machte sich nun anheischig, seinen irrigen Glauben durch die Erweckung eines Toten als den wahren zu erweisen. Die Synode ging darauf ein, jedoch sollte die Probe im Freien vorgenommen werden. Polychronius legte sein Glaubensbekenntnis, in welchem er unter Berufung auf angebliche Visionen den Monotheletismus lehrte, auf die Leiche und raunte dieser stundenlang allerlei in die Ohren, bis er endlich gestehen mußte, er vermöge nicht den Toten wieder zum Leben zu bringen. Das anwesende Volk rief: Ans Kreuz den Betrüger! Da Polychronius auch jetzt noch an seinem Irrglauben fest hielt, wurde er der priesterlichen Würde entsetzt und mit dem Bann belegt. Es wurden auch die Urheber dieser Irrlehre von der Synode verurteilt, die vier Patriarchen von Konstantinopel: Sergius, Pyrrhus, Paulus und Petrus.

Diesen wurde auch noch der Name des Papstes Honorius beigefügt, wiewohl dieser Papst von den berühmtesten Theologen seiner Zeit, Sophronius und Maximus, keiner irrigen Lehre beschuldigt, sondern in Ehren gehalten worden war. Er konnte nur deshalb unter den Irrlehrern verurteilt werden, weil der den Irrlehren nicht gehörigen Widerstand leistete, und dem Eindringen der Irrlehre nicht wehrte, sondern durch seine Unentschiedenheit sie begünstigte. In diesem Sinn unterzeichneten auch die päpstlichen Legaten die Akten des Konzils. Bevor das Konzil noch beendet worden war, starb Papst Agatho am 10. Januar 681. Er wird als Heiliger verehrt und auch von der griechischen Kirche hoch gefeiert. –
aus: Andreas Hamerle C.Ss.R., Geschichte der Päpste, I. Band, 1907, S. 213 – S. 214

Gegen die damals gefährlichsten Irrlehrer, die Monotheleten, verfasste der heilige Papst Agatho ein berühmtes Lehrschreiben…

Obwohl also Papst Honorius in Konstantinopel verurteilt wurde, so war die damalige Christenheit doch so sehr von der Unfehlbarkeit der Päpste überzeugt, daß der heilige Papst Agatho ohne Widerspruch sagen konnte: „Die römische Kirche ist nie von dem Weg der Wahrheit abgewichen.“ Die nämliche Kirchenversammlung schrieb auch nach Rom: „Dem Papst, der auf dem Felsen des Glaubens steht, überlassen wir es, was zu tun ist; wir haben das Schreiben angenommen, das der Papst auf göttliche Eingebung hin an uns geschickt hat; und durch dasselbe belehrt, haben wir den Irrtum verdammt.“ –
aus: Chrysostomus Stangl, kath. Weltpriester, Die Statthalter Jesu Christi auf Erden, 1907, S. 213 – S. 214

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