Heiligenkalender
21. März
Hl. Benedikt und sein glänzendes Gefolge
Heimgang des heiligen Benedikts
Im Anfang des Jahres 543 sagte Benedikt sein nahes Lebensende den Brüdern voraus und das Zeichen, durch welches er den in der Ferne Weilenden seinen Tod anzeigen werde. Von einem Fieber befallen, ließ er am sechsten Tag der Krankheit in der Kirche das für sich schon längst bereitete Grab, in welchem bereits seine hl. Schwester Scholastika (siehe 10. Febr.) ruhte, öffnen, sich dorthin führen, empfing die himmlische Wegzehrung und starb stehend in den Armen seiner Söhne – die Hände zum Himmel erhoben und ein letztes Gebet auf den erblaßten Lippen. Stehend sterben – war der ehrenvolle Tod, wie er sich geziemte für diesen gewaltigen Streiter Gottes! –
aus: Otto Bitschnau OSB, Das Leben der Heiligen Gottes, 1881, S. 215-216
In dem Augenblick seines Todes sahen ein frommer Mönch des Klosters und der heilige Maurus, welcher eben auf der Reise war, einen mit einem glänzenden, kostbaren Teppich belegten, vom wunderbaren Glanz erleuchteten Weg, der sich von der Zelle des heiligen Benedikt bis zum Himmel erstreckte. Ein unbekannter Mann stand neben ihnen und fragte sie, was dies für ein Weg sei. Da die Mönche dies nicht wussten, sagte er: „Dies ist der Weg, auf welchem Benedikt, der Geliebte des Herrn, in den Himmel eingeht!“
Sein heiliger Leichnam wurde anfangs in der Kapelle des heiligen Johannes auf dem Berg Cassino neben seiner Schwester begraben, später aber nach Frankreich übertragen und in der berühmten Benediktiner-Abtei Fleury beigesetzt. –
aus: Georg Ott, Legende von den lieben Heiligen Gottes, Bd. 1, 1904, S. 436
Welch glänzendes Gefolge des Heiligen!
Und welch glänzendes Gefolge umgibt heute diesen einzigen Mann, welches Heer von Tugendhelden, Päpsten Bischöfen, Missionaren, Lehrern, welche sich freuen, seine Jünger zu sein!
… Aber nicht bloß das Licht der Wissenschaft haben die Benediktiner überall hin verbreitet, sondern noch mehr das Licht des heiligen Glaubens. England war das erste Land, welches ein Benediktiner, der heilige Augustin, zum christlichen Glauben bekehrte; der heilige Papst Gregor, ebenfalls aus dem Benediktiner-Orden, schickte ihn dahin. Dort entstanden nach und nach zahlreiche Klöster, aus welchen jene heiligen Männer hervorgingen, welche wieder über das Meer setzten und die Franken, die Friesländer, die Deutschen, die Hessen, die Bayern dem Christentum gewannen, nämlich der hl. Bonifaz, der hl. Willibrod, der hl. Willibald und viele andere. Ganze Städte, wie Eichstädt, Fritzlar, Fulda verdanken ihren Ursprung den Klöstern der Benediktiner. Endlich verbreitete sich dieser Orden mit solcher Schnelligkeit über das ganze Abendland, daß fast kein Land mehr war, wo es nicht Mönche gab, die nach der Regel des heiligen Benedikt lebten. Wie herrlich diese zahlreichen Klöster geblüht und welch schönes Beispiel die Bewohner derselben der Welt durch ihre Tugenden, durch ihre Arbeitsamkeit und Gelehrsamkeit gegeben, geht daraus hervor, daß um das Jahr 1334, wo der Papst Johannes XXII. starb, bereits aus dem Orden des hl. Benedikt 24 Päpste, fast 200 Kardinäle, 7000 Erzbischöfe, 15000 Bischöfe, 15000 ausgezeichnete Äbte, und mehr als 40000 Heilige und Selige hervor gegangen waren!!! …
Danke Gott, lieber Leser, für diesen Segen, an dem gewiss auch deine Vorfahren Teil genommen haben und freue dich, der heiligen katholischen Kirche anzugehören, welche diese Pflanzschulen des Glaubens, der Tugend und Wissenschaft hervorgebracht hat!!
Gebet.
O mein Gott und Herr, welchen Dank bin ich dir schuldig für den Segen, den du der Menschheit durch deinen heiligen Diener Benedikt gespendet hast; lasse das Licht des Glaubens, welches er verbreitete, nicht in mir erlöschen, damit ich einst auch an seiner Herrlichkeit teilnehme. Amen. –
aus: Georg Ott, Legende von den lieben Heiligen Gottes, Bd. 1, 1904, S. 441