Die Weltreise ULF von Fatima 1947-1951
Teil 4
Die Reise ULF von Fatima durch Asien und Ozeanien
Nach dem Abflug von Lissabon am 24. November 1949 macht die Statue mehrere Landungen, besonders in Rom (am 25.), kommt am 27. nach Bombay, von wo sie mit dem Schiff bis Goa fährt.
Der Erzbischof dieser Stadt und Patriarch von Indien hatte seinen Diözesen die Ankunft angekündigt und sie zu Gebet und Fasten aufgefordert. Am 1. Dezember wurden 153 heilige Messen im Freien gefeiert, eine halbe Million Kommunionen wurden während des Aufenthaltes der Statue der heiligen Jungfrau gespendet.
Von da geht es am 14. Dezember weiter nach Mangalore, Kalkutta, Trichur, der ganzen Küste von Malabar, Madure und der Küste von Coromandel entlang. In Trivandrum wird eine junge Protestantin geheilt, deren ganze Familie daraufhin zum katholischen Glauben übertritt. Meist wird der Besuch durch die Bischöfe angekündet und ein Fasttag als Vorbereitung angeordnet. An den Bahnhöfen wird die Statue mit allen Ehren empfangen, die Züge sind mit Blumen geschmückt und führen einen Kapellenwagen.
Während des Winters und Frühjahrs begrüßen alle Städte Pakistans die Königin des Friedens. In Patna erklärt der Gouverneur: „Ich habe nie etwas Schöneres gesehen!“ In Bhopal tragen die Mohammedaner die Kosten der Illumination!
Anfang Mai kommt man nach Bombay zurück. Der hindustanische Bürgermeister wohnt der heiligen Messe im Stadion bei. Es sind weit mehr Teilnehmer anwesend, als es Katholiken in der Stadt gibt.
Über den Besuch in Ceylon könnte man ein ganzes Buch schreiben (22. Mai bis 25. Juli). In Colombo, dem Hauptsitz des Buddhismus, tagt gerade ein Weltkongress dieses Kultes. Die buddhistischen Zeitungen bringen jedoch weit längere Berichte über die Jungfrau von Fatima als über ihr eigenes großes Konzil. Der heiligen Messe im Freien wohnen mehr als eine halbe Million Besucher bei. Ein Missionar schreibt: „Ich kann wohl sagen, daß sich hier eine ungeheure Bewegung der Seelen zu Gott und zur heiligen Jungfrau kund tut.“ Auf der Durchfahrt hält man sich einige Stunden in Fatima-Giri (Pandahruppu) auf, wo ein Mittelpunkt der Marienverehrung entstanden ist, der mehr und mehr besucht wird.
Von Goa wird der Rückflug nach Portugal angetreten. Nach einem kurzen Aufenthalt in Rom und achttägigen Feiern in der Kathedrale von Leiria, trifft die Statue zum 13. August wieder in der Cova ein.
Im Dezember geht die Fahrt nach Thailand (Siam). 400 Autos begleiten die Staue vom Flugplatz bis zur Kathedrale. Es ist die erste katholische Prozession, die je dort abgehalten wurde. Das diplomatische Korps hat am Weg Aufstellung genommen, um dieFriedenskönigin zu grüßen. Auch großartige Fluss-Prozessionen finden landauf und landab statt.
Am 15. geht es weiter nach Burma, Singapur und dem Malaiischen Archipel. Von Singapur schifft man sich am 30. Januar 1951 nach Australien ein und landet dort am 11. Februar. Zuerst werden die Diözesen in der Region von Melbourne besucht, dort wird die Statue von über hundert Blumen geschmückten Autos begleitet. In Sanhurts-Ballarat entfaltet sich eine Lichterprozession von vier Kilometern Länge, wie sie in Australien noch nie gesehen wurde. Auch die übrigen australischen Diözesen werden besucht.
Zur großen Freude der Missionare, der Neubekehrten und der Heiden durchzieht die Statue die Insel Timor und andere Inseln des Archipels.
Auf der Rückfahrt finden in Sidney neun Tage lang Feierlichkeiten statt. Zum Abschluss hält der Kardinal-Erzbischof ein Pontifikalamt im Freien, am gleiche Tag, an dem der Kardinallegat in Fatima das 34. Jubiläum des Sonnenwunders und den Abschluss des Heiligen Jahres begeht. An diesem gesegneten 13. Oktober 1951 fließt ein Gebetsstrom von den Antipoden um die ganze Welt, wie ein mächtiger Feuerbrand der Liebe und des Friedens. –
aus: C. Barthas, Fatima Ein Wunder des zwanzigsten Jahrhunderts 1960, S. 233 – S. 234