Heiliger Klemens Hofbauer Redemptorist

Jesus Christus mit seinen Heiligen, die ihm Verehrung zollen und ihn anbeten

Heiligenkalender

15. März

Der heilige Klemens Maria Hofbauer CSsR

Von diesem ehrwürdigen Priester des Herrn darf man sagen, daß sein ganzes Herz von Kindheit an schon der Lieben Frau gehörte. –

Seine Kindheit

Zu Traswitz in Mähren ward er am 26. Dezember 2752 geboren. Seine Eltern, einfache fromme Landleute, ließen es sich auf alle Weise angelegen sein, ihre Kinder nach dem Geist Jesu Christi zu erziehen. Wenn der siebenjährige Klemens die ganze Woche recht fleißig und brav gewesen, erhielt er zu seiner größten Freude einen ganz besonderen Lohn, einen Lohn, den kaum noch ein Kind für seinen Fleiß begehrt hat, – er durfte nämlich mit Erlaubnis der Mutter am Samstag zu Ehren der Mutter Gottes fasten, und die Paar Kreuzer, welche er statt des Frühstücks erhielt, den Armen geben. Es hatte aber auch kein Kind die Mutter Gottes so lieb als er; und die gütigste Mutter des Herrn zog sein unschuldiges Herz zu ihrem Jesus hin. Die Kirche war sein liebster Aufenthalt, dort sah man ihn oft vor dem Altar der lieben Frau in tiefster Andacht versenkt.

Weil seine Mutter (der Vater war schon frühe gestorben) ihn nicht studieren lassen konnte, erlernte er im Städtchen Znaim das Bäckerhandwerk. Nachdem er ausgelernt, wurde er Tafeldecker im Prämonstratenser-Kloster bei Znaim, wo ihn der Prälat, dem er sein Verlangen zum Studieren entdeckt hatte, die lateinischen Schulen besuchen ließ.

Klemens Maria von Hofbauer wird Einsiedler

Doch sein Wunsch, ganz und ungeteilt sich Gott zu weihen, veranlaßte ihn, seinen bisherigen Aufenthaltsort zu verlassen und Einsiedler zu werden. Deshalb begab er sich zu dem berühmten Wallfahrtsort Unserer Lieben Frau, Mühlfrauen genannt, um dort zu einer Einsiedelei den Grund zu legen. Bereits hatte er die Baumaterialien herbei geschafft, und seine Tugend, sein frommes leuchtendes Beispiel zog viel Volk herbei. Man ging gerne zu ihm und hörte seine Reden mit großer Erbauung. Nach zwei Jahren aber musste er den lieb gewordenen Ort verlassen, indem Kaiser Joseph II. die Einsiedeleien aufhob. –

Nun zog er als Bäckerjunge nach Wien, wo er sich sein Brot durch seine Arbeit gewann. Allein sein nach Höherem strebender Geist ließ ihm keine Ruhe. Er fühlte sich angetrieben, eine Pilgerreise nach Rom zu den Gräbern der heiligen Apostel zu machen.

Der Gedanke, ein Einsiedler zu werden, verließ ihn nicht. Endlich erlangte er mit seinem Freund Emmanuel Kunzmann vom Bischof von Tivoli die Erlaubnis, sich in einem Wald von Tivoli eine Einsiedelei zu gründen. – Dort lebte er ein halbes Jahr ganz von der Welt abgesondert mit seinem Freund. Allein auch da ließ ihm der Geist des Herrn keine Ruhe, denn Klemens war zu etwas Höherem bestimmt. Er sollte Priester werden und für das Heil vieler tausend Seelen arbeiten. –

Klemens tritt in den Orden der Redemptoristen ein

Er ging wieder nach Wien und fing zu studieren an; eine fromme Witwe unterstützte ihn. – Nachdem er dort sich schon viele Kenntnisse erworben hatte, ging er nach Rom, wo er mit seinem frommen Gefährten Thaddäus Hibel beschlossen hatte, jene Kirche zuerst zu besuchen, welche sie zuerst am Morgen durch ihr Glockengeläute rufen würde. Es war 4 Uhr Morgens, als Klemens von Ferne ein Glöcklein läuten hörte. „Diesem, sprach er zu seinem Freund, wollen wir nachgehen.“ Sie kamen in ein stilles, reinliches Kirchlein, wo ihnen ein Bild der Lieben Frau gar mild entgegen lächelte. Sie fanden daselbst einen Priester mit der Morgenbetrachtung beschäftigt. Daraus schlossen sie, daß dies eine Ordenskirche sein müsse, und wirklich hörten sie aus des Priesters Mund, daß diese Kirche dem Orden des heiligsten Erlösers angehöre, welchen der heilige Alphons, der damals noch lebte, gestiftet habe. „Und Sie, sprach der Priester zu Klemens, werden auch ein Priester dieses Ordens werden.“ Diese Worte machten auf Klemens einen tiefen Eindruck. Sogleich entschloss er sich, in diesen Orden zu treten, und fand auch alsbald Aufnahme. Sein Freund Hibel war aber noch unentschlossen und verließ traurig das Ordenshaus. In der ganzen Nacht betete nun Klemens für seinen Freund um die Gnade des Berufes. Er fühlte sich erhört; auch Hibel trat in den Orden.

Da Klemens Hofbauer und sein Freund während des Probejahres hatten verlauten lassen, sie wollten den Orden einst auch nach Deutschland verpflanzen, wurden sie verlacht. Doch anders urteilte der heilige Alphons. Als man ihm von diesem Vorhaben der beiden deutschen Jünglinge sagte, empfand er darüber die größte Freude, und sagte voraus, daß Gott durch Vermittlung dieser Jünglinge seine Ehre in jenen Ländern ausbreiten werde.
Wie der Heilige vorher gesagt, geschah es.

Klemens wird Priester

Kaum waren Hofbauer und Hibel zu Priestern geweiht, so entbrannte in ihnen schon das Verlangen, nach Deutschland zu wandern und dort den neuen Orden einzuführen. Im Jahr 1785 reisten sie nach Wien ab, konnten aber jetzt, wo gerade die meisten Klöster von Kaiser Joseph aufgehoben wurden, nichts ausrichten. Sie wandten sich nun nach Polen, wo damals König Stanislaus II. herrschte. Es wurde ihnen in der Hauptstadt Warschau ein kleines, armes Haus eingeräumt, wo sie nun sogleich mit apostolischem Eifer ihre Arbeiten begannen. – In ihrer kleinen Ordenskirche predigte Klemens zwei- und dreimal an Sonn- und Feiertagen dem versammelten zahlreichen Volk. Schon mit Tagesanbruch saß er im Beichtstuhl. Er war Alles zugleich, Oberer des Hauses, Prediger, Beichtvater und Vater der Waisenkinder, welche er pflegte, säuberte und sogar kämmte, kurz denen er alle Dienste einer zärtlichen Mutter erwies. Diese Kinder, deren Anzahl sich nach einiger Zeit über hundert belief, wurden gewöhnlich von ihm in die Kirche geführt. – Wie er selbst von Liebe gegen die gebenedeiten Mutter Gottes glühte, so suchte er auch diesen armen Kindern besonders eine zarte Liebe zu Maria einzuflößen, weil durch ihren Schutz die Unschuldigen vor der Pest der Sünde bewahrt bleiben. In der Kirche betete er mit ihnen vor dem Bild der allerseligsten Jungfrau und wiederholte oft das Gebet: „Meine Mutter, meine Mutter, wenn du für mich bittest, werde ich selig.“ Er sang ihnen täglich selbst vor, oder bestimmte, wenn er verwindert war, einen andern, der es tat, um die Herzen der Kinder auf eine liebliche Weise zu heiligen und zu frommen Gefühlen anzuregen.

Sein segensreiches Wirken

Der Segen des Herrn ruhte offenbar auf dem Wirken des seligen Klemens und seiner Mitbrüder, zu denen sich mehrere polnische fromme Jünglinge gesellt hatten. Unzählige gelangten zu einer völligen Lebensänderung, viele Protestanten kehrten in den Schoß der Kirche zurück. In Kurland, wo Klemens ebenfalls ein Ordenshaus gegründet hatte, brachten die dortigen Protestanten aus den entferntesten Orten ihre Kranken und Kinder, um ihnen von den Priestern der Versammlung des Erlösers den Segen erteilen zu lassen. –

Doch der Feind alles Guten erregte, wie überall so auch in Warschau, wo der selige Klemens so viel Herrliches zur Ehre Gottes wirkte, den Sturm der Verfolgung. Im Jahre 1806 ging das Königreich Polen unter und im Jahre 1807 ordnete der Kaiser Napoleon eine neue Regierung in diesem unglücklichen Land an. Pater Klemens musste mit seinen Ordensbrüdern Polen verlassen. –

Er ging wieder nach Wien und erhielt dort durch den alles Gute befördernden Erzbischof Sigismund und einen andern guten Freund eine kleine Wohnung im Gebäude der italienischen Nationalkirche, welche unmittelbar an ein Oratorium stieß. Hier lebte er in größter Zurückgezogenheit, nachdem er 30 Jahre in rastloser Tätigkeit an dem heil Tausender gearbeitet hatte. Aber auch in seiner Einsamkeit gab er den Plan nicht auf, in Wien ein Ordenshaus zu gründen, um auch hier für das Heil der Seelen arbeiten und leiden zu können. Er setzte wie immer sein Vertrauen auf die Fürbitte seiner gebenedeiten Mutter Maria. Deshalb verfügte er sich oft in die berühmte Kirche Maria Hilf, um vor dem Gnadenbild der seligsten Jungfrau die heilige Messe zu lesen. Seine Andacht erbaute die Leute so sehr, daß bald in der ganzen Vorstadt von ihm die Rede war.

Im Jahre 1813 wurde er zum Beichtvater und Kirchendirektor bei den Ursulinerinnen in Wien ernannt, welches Amt er bis an sein Lebensende bekleidete. Bald ward die Klosterkirche zu einem Missionsort. Alles drängte sich um die Kanzel und um seinen Beichtstuhl, selbst Personen aus den höchsten Ständen. Doch seine größte Freude waren die Armen, die einfältigen und verborgenen Seelen. Er predigte nun alle Sonntage ganz einfach, aber mit aller Kraft der Wahrheit. Die Gnade durchglühte jedes seiner Worte. Dabei hatte er keine Furcht wegen der Freimütigkeit, mit der die Laster angriff. –

Maria die göttliche Mutter war sein Leben

In eine höhere Begeisterung und Entzückung geriet er aber immer, wenn er von der Gegenwart des göttlichen Heilandes im Sakrament der Liebe, und von der Schönheit und Würde der allerseligsten Jungfrau sprach. Einst kam er von der Kanzel, noch begeistert von dem Lob der Lieben Frau, herab und während er in der Sakristei sich zum heiligen Messopfer anschickte, rief er mehrere Male mit den Worten des Hohen Liedes aus: „Eine ist meine Schöne!“

Maria, die göttliche Mutter, war sein Leben, sein Alles. – Die Liebe, die in seinem Herzen zu ihr glühte, zeigte sich oft auf seinem Antlitz.

„Ich hörte ihn einst, schreibt einer seiner Schüler, auf einer Wallfahrt nach Mariazell ein Lied zu Maria um ihren Schutz im Sterben singen, und als ich ihn dabei ansah, entzündete sich mein Herz, so überströmte sein ganzes Wesen „von seiner kindlichen Liebe gegen Maria.“ –

Die Macht des Rosenkranzes

Er betete immerfort, wenn er auf der Gasse ging, in der Stille den Rosenkranz, den er zwischen den Fingern hielt. Er nannte denselben seine Bibliothek und sein kräftiges Mittel zur Bekehrung der Sünder und besonders der Sterbenden. – Als einst der englische Gruß in seiner Wohnung von ihm und den Anwesenden gebetet wurde, wendete er sich um und sagte: „Wenn es dem Feind nur gelänge, dies Gebet auszurotten, so hätte er schon gewonnen.“

Es war ihm nicht genug, Maria die seligste Jungfrau zu nennen, er wollte, „daß man allemal sich des Ausdrucks: „Übergebenedeite, allerseligste Jungfrau, Mutter Gottes“ bediene. Wenn Jemand nur schlechtweg sie Maria nannte, fragte er sogleich, ob sie bloß eine Magd oder Köchin wäre?

Seine Liebe zur göttlichen Mutter suchte er allen seinen Beichtkindern einzuflößen; und die größte Freude hatte er, junge Leute mit frommer Andacht zur Himmelskönigin im Gebet beschäftigt zu sehen.

Da einige Jahre nacheinander während der Adventszeit mehrere Unglücke sich ereigneten, fragte ihn Jemand, warum man gerade in einer so heiligen Zeit so viele Ursache sich zu fürchten habe? Worauf er antwortete: „Dies geschieht, damit wir die göttliche Mutter recht um Hilfe bitten.“ –

Er hatte, wie schon gesagt, ein unbegrenztes Vertrauen auf ihre Fürbitte. „Wenn ich zu einem Kranken gerufen werde, wo ich zum Voraus weiß, daß er zur Beichte nicht vorbereitet ist, oder durchaus von der Beichte nichts wissen will, und bete unterwegs den Rosenkranz, so geht Alles nach Wunsch und Willen, sobald ich dahin komme. Glaubt mir, die Mutter Gottes macht Alles, und Niemand wird verlassen, welcher sie wahrhaft um ihre Fürbitte anruft.“

Einst kam er ganz ermattet aus einer Vorstadt Wiens nach Hause und erzählte, er sei bei einem Kranken gewesen, der seit siebzehn Jahren nicht mehr gebeichtet habe, aber doch sehr reuevoll gestorben sei. „Ja, sagte er, da geht es schon gut, wenn einer weit in der Vorstadt wohnt, denn da habe ich unterwegs Zeit, den Rosenkranz zu beten, und ich wüßte nicht, daß ein Sünder sich nicht bekehrt hätte, wenn ich vorher Zeit gehabt, den Rosenkranz zu beten.“

Der Redemptoristenorden kommt nach Wien

Endlich gewährte die göttliche Mutter, nachdem er dreizehn Jahre in Wien unzähligen Seelen ein rettender Engel gewesen, auch seine Bitte, seine Ordensbrüder dahin berufen zu sehen. Kaiser Franz erlaubte, daß die Versammlung des Erlösers ein Haus in Wien gründen durfte. – Doch Klemens sollte in diesem Haus nicht mehr wohnen und arbeiten; er sollte in das ewige Haus des Himmels zu seiner geliebten Mutter eingehen. Ein heftiges Fieber ergriff ihn, das ihn an den Rand des Grabes brachte. Er litt mit der größten Ergebung alle Schmerzen, wobei er oft ausrief:“Was Gott will, wie Gott will, wann Gott will.“

Das selige Sterben des heiligen Klemens Maria

Nachdem er die heiligen Sterbesakramente empfangen hatte, blieb er ruhig in seinen Schmerzen liegen. Am 15. März des Jahres 1820 früh 6 Uhr fing er mit erstorbener Stimme den Vers zu beten an: Alles meinem Gott zu Ehren: in der Arbeit, in der Ruh, und bald darauf hauchte er friedlich seine edle Seele in die Hände Jesu und Mariä aus. Sanft lächelnd blieb sein Angesicht, er war gefärbt und lag da wie ei Schlummernder. Der Prozess einer Seligsprechung ist bereits eingeleitet. (*) –
aus: Georg Ott, Marianum Legende von den lieben Heiligen, Erster Teil, 1869, Sp. 698 – Sp. 703

(*) Klemens Maria Hofbauer wurde am 29. Januar 1888 von Papst Leo XIII. selig gesprochen; am 20. Mai 1909 sprach ihn Papst Pius X. heilig; am 14. Januar 1914 wurde er von Pius X. zum Stadtpatron von Wien erklärt.

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