Drei Weiheakte zum heiligsten Herzen Jesu
Weiheakt der sel. (hl.) Margareta Maria Alacoque.
Ich N.N. weihe und übergebe dem heiligsten Herzen unseres Herrn Jesus Christus meine Person, mein Leben und meine Handlungen, meine Beschwerden und Leiden, um in Zukunft alles, was ich bin und habe, nur zu seiner Ehre, Liebe und Verherrlichung zu verwenden. Es ist mein unwiderruflicher Entschluß, ihm ganz anzugehören, alles aus Liebe zu ihm zu verrichten und von ganzem Herzen allem zu entsagen, was diesem göttlichen Herzen mißfallen könnte.
Daher erwähle ich dich, o heiligstes Herz, zum einzigen Gegenstand meiner Liebe, zum Beschützer meines Lebens, zur Sicherheit meines Heiles, zur Stütze in meiner Schwachheit und und Unbeständigkeit, zum Ersatz für alle Fehler meines ganzen Lebens und zur sicheren Zufluchtsstätte in der Stunde meines Todes.
O Herz der Milde und Güte, sei meine Rechtfertigung vor Gott, dem himmlischen Vater, und wende die Strafen seines gerechten Zornes von mir ab. O Herz der Liebe, auf dich setze ich mein ganzes Vertrauen; von meiner Schwachheit und Bosheit befürchte ich alles, aber von deiner Güte hoffe ich auch alles. So vertilge denn in mir, was immer dir mißfallen oder widerstehen kann. Deine reine Liebe präge sich so fest meinem Herzen ein, daß ich dich niemals vergessen, noch von dir getrennt werden könne. Ja, ich beschwöre dich bei all deiner Güte, daß mein Name tief in dir eingegraben sei; denn ich will, daß all mein Glück und all mein Ruhm darin bestehe, zu leben und zu sterben in deinem Dienste. Amen.
300 Tage, einmal täglich.
Leo XIII., 13. Jan. 1898. – Vollkommener Ablass, zuwendbar, einmal im Monat, wenn man das Gebet täglich verrichtet. Bedingung: Beichte, Kommunion, Kirchenbesuch und dabei Gebet nach der Meinung des Papstes.
Pius X., 21. April (30. Mai) 1908. Act. S. Sed. XLI, 551. Racc. 202. Ind. 65.
Weiheakt der Dienerin Gottes Maria vom göttlichen Herzen aus dem Orden des guten Hirten.
(sel. Maria Droste von Vischering)
Liebenswürdigster Jesus, heute opfere ich mich deinem göttlichen Herzen von neuem und ohne Vorbehalt auf. Ich weihe dir meinen Leib mit all meinen Sinnen, meine Seele mit all ihren Fähigkeiten; dir opfere ich mich ganz und gar mit allem, was ich bin und habe. Ich opfere dir alle meine Gedanken, alle meine Worte und Werke, alle meine Leiden und Mühen, all mein Hoffen, jeden Trost und jede Freude. Vor allem aber weihe ich dir mein armes Herz, damit es nur dich allein liebe und wie ein Brandopfer aufgehe in den Flammen deiner Liebe.
O Jesu, liebenswürdigster Bräutigam meiner Seele, nimm gnädig auf mein lebendiges Verlangen, dein göttliches Herz zu trösten und dir ewig anzugehören.
Herrsche du so über mich, daß ich fürderhin keine andere Freiheit habe als die, dich zu lieben, kein anderes Leben, als zu leiden und zu sterben für dich.
Auf dich setze ich ein unbegrenztes Vertrauen, und von deiner unendlichen Barmherzigkeit erhoffe ich die Verzeihung meiner Sünden. In deine Hände lege ich alle meine Sorgen, vornehmlich die Sorge um mein ewiges Heil. Ich will dich lieben und ehren bis zum letzten Atemzug und verspreche, die Andacht zu deinem heiligsten Herzen zu befördern, so gut ich`s vermag.
Verfüge über mich, o mein Jesus, nach deinem Wohlgefallen; ich verlange keinen anderen Lohn als deine größere Ehre und deine hl. Liebe. Laß mich nur eine Wohnung finden in deinem hl. Herzen; dort will ich leben alle meine Tage, nur dort meinen Geist aushauchen. O schlage denn auch du deine Wohnung und deine Ruhestatt in meinem Herzen auf, damit ich so auf das innigste mit dir vereint bleibe, bis ich dereinst dich loben, lieben und besitzen kann ewiglich im Himmel. Dort will ich preisen in Ewigkeit die unendlichen Erbarmungen deines heiligsten Herzens. Amen.
300 Tage, einmal täglich
Leo XIII., 11. Dez. 1902 (7. Jan. 1903) Ind. 68.
Weihe der Familie
Heiligstes Herz Jesu, du hast der seligen Margareta Maria deinen Wunsch kund gegeben, über die christlichen Familien zu herrschen; so kommen wir denn heute, um deine unbeschränkte Herrschaft über unsere Familie offen zu bekennen. Wir wollen fortan leben von deinem Leben; wir wollen bei uns jene Tugenden erblühen lassen, welchen du den Frieden hier auf Erden schon versprochen hast; wir wollen den Geist dieser Welt, über welchen du den Fluch ausgesprochen, weit von uns verbannen.
So herrsche denn über unseren Verstand durch die Einfalt des Glaubens; herrsche auch über unsere Herzen durch die Liebe, in der sie ohne Vorbehalt für dich brennen sollen und deren Glut wir durch den häufigen Empfang der heiligen Kommunion wach erhalten wollen.
Würdige dich, o göttliches Herz, bei unseren Versammlungen den Vorsitz zu führen, unsere geistigen und zeitlichen Unternehmungen zu segnen, unsere Sorgen zu zerstreuen, unsere Freuden zu heiligen und unsere Leiden zu lindern. Sollte jemals der eine oder andere von uns das Unglück haben, dich zu betrüben, so erinnere ihn daran, daß du, o Herz Jesu, gütig und barmherzig bist gegen den reuigen Sünder. Und wenn die Stunde der Trennung schlägt, wenn der Tod kommt und seine Trauer über uns ausbreitet, so wollen wir alle, sowohl die Dahinscheidenden, als auch die Zurückbleibenden deinen ewigen Ratschlüssen uns unterwerfen. Wir wollen uns mit dem Gedanken trösten, daß ein Tag kommen wird, an welchem unsere ganze Familie, im Himmel vereinigt, auf immer deine Herrlichkeit und deine Wohltaten wird preisen können.
Das unbefleckte Herz Mariä und der glorreiche Patriarch, der heilige Joseph, mögen dir diese Weihe darbringen und alle Tage unseres Lebens uns daran erinnern. – Es lebe das Herz Jesu, unseres Königs und unseres Vaters.
Vollkommener Ablass für alle Gläubigen, welche nach dem Empfang der heiligen Sakramente sich selbst und ihre Familie feierlich dem heiligsten Herzen Jesu weihen. Man gewinnt diesen Ablass das erste Mal, wenn man diese Weihe vornimmt, und dann einmal in jedem Jahr, an dem Tage der feierlichen Erneuerung dieser Weihe.
Pius X., 19. Mai 1908. Act. S. Sed. XLI, 553, Ind. 70.
aus: Franz Beringer, Die Ablässe, ihr Wesen und Gebrauch, Erster Band, 1915, S. 197 – S. 199