Von den Strafen der Hölle

Von den Strafen der Hölle:Jacob van Swanenburg -Erschütterung der Hölle

Predigt des heiligen Alphons Maria von Liguori

Für den fünften Sonntag nach dem Fest der heiligen drei Könige

Von den Strafen der Hölle

Sammelt zuerst das Unkraut, und bindet es in Bündlein zum Verbrennen. Matth. 13, 30.

Einziger Punkt.

Zuerst wird von dem Feuer, der häuptsächlichsten Pein, geredet, welche die Sinne der Verdammten quält, und hierauf von den andern Peinen der Hölle.

1. Siehe, mein Christ, wie alle diese Sünder enden, welche so sehr Gottes Barmherzigkeit missbraucht haben; siehe, die ganze Ewigkeit müssen sie in dem höllischen Feuer brennen. Nicht deshalb, damit wir diese schrecklichen Peinen erdulden, bedroht der Herr uns mit der Hölle, nein, Er tut dies bloß, damit wir derselben entgehen, denn, sagt der heilige Johannes Chrysostomus (Hom. 5 de poen.): Gott droht mit der Hölle, damit Er uns davon befreie, und damit wir fest und standhaft im Guten, das, womit Er uns bedroht, meiden. Erkennt es also, meine geliebten Christen, daß Gott euch gerade deshalb heute diese Predigt von der Hölle anhören lässt, um ihr die Sünde flieht, welche allein euch in die Hölle hinabstürzen kann.

Was die Hölle ist

2. Meine Christen, es ist gewiss, es ist ein Glaubenssatz, dass es eine Hölle gibt. Nach dem Gericht werden die Gerechten die ewige Herrlichkeit im Himmel genießen, die Sünder dagegen werden die ewige Strafe empfangen, welche ihnen in der Hölle aufbewahrt ist: Diese werden in die ewige Pein gehen, die Gerechten aber in das ewige Leben. Matth. 25, 46.

Untersuchen wir jetzt, was die Hölle denn eigentlich ist. Die Hölle ist ein: Ort der Qual, wie uns dies der unglückselige Prasser im Evangelium (Luk. 16, 28) lehrt. Sie ist ein Ort der Qual, wo alle Sinne und alle Seelenkräfte ihre eigene Qual zu erdulden haben, und je mehr jemand Gott durch verbotene Lust beleidigt hat, desto größer wird seine Qual sein: Wie sehr sie in Lastern gelebt hat, so viel gebt ihr Qual und Leid. Offenb. 18, 7.

3. Wenn der Sünder Gott beleidigt, so begeht er ein doppeltes Übel; er verlässt nämlich Gott, das allerhöchste Gut, der allein ihn glückselig machen kann, und wendet sich den Geschöpfen zu, die ihn durchaus nicht wahrhaft zufrieden stellen können: Denn mein Volk, so beklagt sich der Herr über die Ungerechtigkeit, welche die Menschen Ihm zufügen, hat zwei Übel getan: Mich, die Quelle lebendigen Wassers haben sie verlassen, und sich Zisternen gegraben, die durchlöchert sind, und kein Wasser halten können. Jer. 4, 13.

Weil also der Sünder Gott den Rücken zukehrt, so wird er in der Hölle mit der furchtbaren Strafe des Verlustes der Anschauung seines Gottes gequält werden, worüber ich anderswo noch ausführlicher handeln werde. (siehe die Predigt für den neunzehnten Sonntag nach Pfingsten) Und weil der Sünder sich überdies den Geschöpfen zuwendet und dadurch Gott schwer beleidigt, so wird er, nach Dessen gerechtem Ratschluss in der Hölle von den Geschöpfen selbst, und vorzüglich vom Feuer gequält werden.

4. Denn die Rache gegen des Gottlosen Fleisch ist Feuer und Wurm. Eccli. 7, 19. Das Feuer und die Gewissensbisse sind vor allem die ersten Diener der göttlichen Rache an dem Gottlosen, weshalb Jesus Christus, da er die Verworfenen zur Hölle verurteilt, ausdrücklich sagt, dass sie im ewigen Feuer brennen sollen, denn spricht Er: Weichet von mir, ihr Verfluchte, in das ewige Feuer. Matth. 25, 41. Dieses Feuer wird also einer der grausamsten Henker zur Bestrafung der Verdammten sein.

5. Schon hier auf Erden ist der Tod durchs Feuer die furchtbarste Strafe, aber, sagt der heilige Augustin, das irdische Feuer ist, im Vergleich mit dem Höllenfeuer, gleichwie wirkliches Feuer im Vergleich mit einer gemalten Flamme; dasselbe lehrt uns auch der heilige Anselmus. So hat denn also das höllische Feuer weit größere Gewalt zu peinigen, als das irdische Feuer, und der Grund hiervon ist klar, da Gott das irdische Feuer zu unserm Gebrauch, das höllische aber bloß zur Peinigung der Sünder und zum Werkzeug Seiner Gerechtigkeit erschaffen hat, wie Tertullian bemerkt. Der Zorn Gottes ist es, welcher fortwährend dieses Rachefeuer anfacht: Das Feuer ist entbrannt in meinem Grimm. Jer. 15, 14.

6. Und es starb der Reiche und wurde in der Hölle begraben. Luk. 16, 22. Der Verdammte wird im Feuer der Hölle begraben. So ist also ein Abgrund von Feuer unter ihm, ein Abgrund von Feuer über ihm, ein Abgrund von Feuer um ihn herum. Wenn der Unglückselige etwas berührt, so berührt er Feuer; wenn er atmet, so atmet er Feuer; wenn er sieht, so sieht er nichts als Feuer.

Gleichwie der Fisch im Meer von Wasser umgeben ist, so ist auch der arme Verdammte von allen Seiten von Feuer umgeben. Aber schon daraus können wir abnehmen, wie groß der Schmerz sein müsse, den das höllische Feuer den Verdammten bereitet, da der reiche Mann im Evangelium nur über diese Pein als nur über diese Pein sich beklagte. Ich leide große Pein in diesen Flammen. Luk. 16, 24.

7. Der Prophet Isaias sagt überdies noch, dass der Herr den Schmutz der Sünder mit dem Geist des Feuers strafen werde: Der Herr wird abwaschen den Unflat durch den Geist des Brandes. Is. 4, 4. Aber Geist des Brandes heißt so viel, als die heftigste innerlichste Kraft des Feuers, und gleichwie aller Geist, den man, wenn auch nur aus einfachen Kräutern oder Blumen zieht, so ergreifend ist, dass er bis ins Innerste hineindringt, so ist dies auch der Fall mit dem höllischen Feuer. Ja, dies Feuer ist so wirksam, dass ein Funke davon hinreichend sein würde, einen ganzen Berg von Erz zum Schmelzen zu bringen.

Das höllische Feuer wird auch den Verdammten innerlich peinigen

8. Dieses Feuer wird aber den Verdammten nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich peinigen, seine Eingeweide im Leib, das Herz in der Brust, sein Gehirn im Haupt, sein Blut in den Adern, sein Mark in den Knochen wird es mit seiner Glut peinigen. Die Haut der Verdammten wird einem Kessel über dem Feuer gleichen, in welchem seine Eingeweide, sein Fleisch und seine Knochen vom Feuer zugerichtet werden, weshalb David die Leiber der Verdammten mit eben so viel glühenden Öfen vergleicht: Du wirst sie machen wie einen Feuerofen. Ps. 20, 10.

9. O mein Gott, einige Sünder können es nicht aushalten, auf einem von der Sonnenhitze beschienenen Weg zu gehen, mit einer angezündeten Glutpfanne im geschlossenen Zimmer zu bleiben, oder einen Funken, der von einer Kerze springt, auf der Hand zu ertragen, und sie fürchten sich nicht vor dem Feuer der Hölle, das, wie Isaias sagt, die armen Verdammten nicht nur brennt, sondern verzehrt: Wer von euch mag wohnen bei dem verzehrenden Feuer. Is. 33, 94.

Gleichwie der Löwe eine junge Ziege zerreißt, so verzehrt das höllische Feuer den Verdammten, aber es verzehrt ihn, ohne ihn jemals zu töten, indem es ihn durch einen fortwährenden Tod peinigt. – Fahre nur fort, o Tor, ruft der heilige Peter Damianus dem unzüchtigen Sünder zu, fahre nur fort, deine fleischlichen Lüste zu befriedigen, es wird ein Tag, ja, es wird eine ewige Nacht kommen, wo deine Schandtaten sich in Pech verwandeln werden, welches in Ewigkeit das Feuer nähren wird, das deine Eingeweide verzehrt. Und der heilige Cyprian fügt hinzu, dass die Schandtaten der Unzüchtigen in dem Fett sieden werden, das aus ihren verdammten Leibern hervorgeht.

Das höllische Feuer wird von Schrecken der Finsternis begleitet sein

10. Der heilige Hieronymus sagt, dass die Sünder in diesem Feuer nicht nur die Schmerzen des Feuers, sondern alle Schmerzen erdulden werden, die es hier auf Erden gibt. (Hier. ep. ad Pamach.) Aber wie vielerlei Schmerzen gibt es nicht hier auf Erden, Schmerzen im Kopf, in der Seite und den Hüften, in den Eingeweiden; aber von all’ diesen Peinen wird der Verdammte zu gleicher Zeit in der Hölle gequält werden.

Dieses Feuer wird aber auch noch von der Pein der Finsternis begleitet werden, denn durch den Rauch, den dasselbe verbreitet, wird es solche Schrecken der Finsternis mit sich führen, dass die Augen der Verdammten davon erblinden werden: Welchen die Schrecken der Finsternis für ewig aufbehalten sind. Jak. 2, 13.

Darum wird die Hölle ein finsteres Land genannt, das mit Todesschatten überdeckt ist: Ein Land des Jammers und der Finsternis, wo Schatten des Todes und keine Ordnung ist, sondern ewiger Schrecken wohnt. Unser Mitleid erwacht, wenn wir hören, daß ein Missetäter zehn oder zwanzig Jahre in einem Kerker eingeschlossen war, aber ach, die Hölle ist ein von allen Seiten verschlossener Kerker, in den nie ein Sonnenstrahl oder auch nur der Schein einer Kerze hineindringt; weshalb der unselige Verdammte in Ewigkeit nicht schauen wird das Licht. Ps. 48, 20. Hier auf Erden erleuchtet das Feuer, in der Hölle dagegen ist es ganz finster.

Der heilige Basilius sagt über den Text der heiligen Schrift: Die Stimme des Herrn, der die Flamme des Feuers durchschneidet, (Ps. 28, 7), dass der Herr das Feuer, welches brennt, von der Flamme absondere, welche leuchtet; so dass dies schreckliche Feuer bloß brenne, ohne zu leuchten.

Albertus der Große sagt dasselbe mit den Worten: Er scheidet den Glanz von der Wärme. Der heilige Thomas setzt hinzu, Gott lasse in der Hölle nur so viel Licht, als nötig ist, damit die Verdammten durch den Anblick der Teufel und der übrigen Genossen gequält werden. (3. P. 9, 97 a.5) Und der heilige Augustin sagt, dass der Anblick dieser höllischen Ungeheuer, um des Schreckens willen, den sie einflößen, schon hinreichen würde, um alle Verdammten umzubringen, wenn dieselben sterben könnten.

11. Wenn man einen heftigen Durst hat und denselben auch nicht durch einen Tropfen Wasser zu löschen vermag, so ist das hier auf Erden eine unerträgliche Qual. Reisende, welche nach einem weiten Wege keine Quelle fanden, sind vor Durst bewusstlos niedergesunken. Aber ach, der Durst in der Hölle wird so furchtbar sein, dass, wenn man einem Verdammten alles Wasser aus den Flüssen und aus dem Meer darböte, derselbe dennoch ausrufen würde: Ach, wie könnte wohl all’ dies Wasser meinen furchtbaren Durst löschen. Aber ach, keine Flüsse, kein Meer, – nicht einmal einen Tropfen Wasser wird der Unglückliche empfangen, um seine Zunge daran abzukühlen.

Jener Reiche im Evangelium bat den Patriarchen Abraham, daß er ihm doch den Lazarus senden wolle, damit derselbe mit der Spitze der Finger, nachdem er dieselben ins Wasser getaucht, ihm die Zunge anfeuchte, weil er so furchtbar brenne in diesem Feuer: Sende den Lazarus, dass er seine Fingerspitze ins Wasser tauche und meine Zunge abkühle, denn ich leide große Pein in dieser Flamme. Aber was geschah wohl? Ach, der arme Reiche hat diesen Tropfen Wassers nicht empfangen, er wird ihn niemals empfangen, so lange Gott Gott ist.

Der Verdammte wird von heftigem Gestank gequält sein

12. Der Verdammte wird aber auch noch von dem heftigen Gestank gequält, der in der Hölle aus den Leibern der Verdammten hervorgeht: Von ihren Leichnamen steigt Gestank auf. Nicht als ob sie tot seien, heißen die Verdammten Leichname, denn sie leben und werden ewig für stets neue Peinen leben; sondern deshalb, weil sie einen so furchtbaren Gestank verbreiten. Welch eine Pein würde es nicht sein, wenn man längere Zeit in einem verschlossenen Zimmer, bei einem stinkenden faulen Leichnam zubringen müsste.

Aber, sagt der heilige Bonaventura, könnte man den Leib eines Verdammten auf die Erde bringen, so würde derselbe alle Menschen durch seinen Gestank töten. Welche Pein wird es aber da wohl sein, sich in diesem höllischen Kerker, mitten unter dieser unendlichen Menge Verdammter befinden zu müssen.

13. Einige törichte Menschen sagen zuweilen: Wenn ich in die Hölle komme, so werde ich daselbst doch nicht ganz allein sein. O ihr Elenden, seht ihr denn nicht ein, dass, je zahlreicher ihr in der Hölle seid, eure Leiden nur um desto unerträglicher sein werden? Dort, sagt der heilige Thomas, wird die Gesellschaft von Elenden ihr Elend nicht vermindern, sondern vermehren. (Supp. 9. 86 a. 1) Und das deshalb, weil ein Verdammter dem andern zur Qual gereicht.

Der Prophet Isaias sagt: Und die Völker werden der Asche gleichen nach dem Brand, werden wie aufgesammelte Dornen von Feuer verbrannt. Is. 33, 12. Die Verdammten, sagt er, welche sich in diesem glühenden Ofen befinden, werden sein wie eben so viele zu Asche gebrannte Körner, und wie eben so viele Dornenbüsche, die sich einer den andern peitschen.

Sie quälen einander, wie gesagt, durch den Gestank, sie quälen einander überdies durch ihr Jammergeschrei und durch ihr Geheul. Welch eine Qual ist es nicht, wenn man, da man gern schlafen möchte, fortwährend einen jammernden Kranken, einen bellenden Hund, ein schreiendes Kind anhören muss. O ihr armen Verdammten, die ihr unausgesetzt das Jammergeschrei und das Geheul dieser Verzweifelnden anhören müsst, und das nicht nur eine Nacht, oder etwa tausend Nächte, sondern die ganze Ewigkeit, ohne daß es je einen Augenblick endete.

Die Verdammten werden einander quälen

14. Dann werden die Verdammten einander auch noch quälen, wegen des engen Raumes; denn wenn die Hölle auch sehr geräumig ist, so wird sie dennoch viel zu eng sein für so viele Millionen Verdammter, welche gleichwie das Vieh auf einander gedrängt sein werden: Wie Schlachtschafe fahren sie zur Unterwelt. Ps. 48, 16. So eng, sagt überdies noch die heilige Schrift, werden die Elenden auf einander gehäuft sein, wie die Trauben unter der Kelter; diese Kelter wird aber der Zorn Gottes sein: Er tritt die Kelter des grimmigen Zornweines Gottes, des Allmächtigen. Offenb. 19, 15.

Dazu kommt auch noch die Pein der Unbeweglichkeit: Sie mögen erstarren wie Steine. Exod. 15, 16. Sowie der Verdammte am letzten Gerichtstag in der Hölle anlangt, so wird er dort die ganze Ewigkeit verharren, ohne weder Hand noch Fuß bewegen zu können, und das so lange Zeit, als Gott Gott sein wird. Kurz, sagt der heilige Chrysostomus, alle Peinen dieses Lebens, sie mögen auch noch so groß sein, sind nur eine Kleinigkeit im Vergleich mit den Qualen der Hölle, ja, sie sind kaum ein Schatten derselben.

15. So wird denn also der Verdammte in all’ seinen Sinnen, in all’ seinen Seelenkräften gepeinigt werden. Sein Gedächtnis wird durch die Erinnerung an jene Jahre gepeinigt, die ihm Gott hier auf Erden gegeben, um sein Heil zu wirken, und die er dazu angewendet, sich ins ewige Verderben zu stürzen, ja, er wird all’ der Gnaden, all’ der göttlichen Eingebungen eingedenk sein, die er sich nicht zunutze gemacht hat.

Sein Verstand wird durch die Gedanken an die großen Güter gepeinigt, die er verloren hat, nämlich einen Gott, einen Himmel, eine Seele hat er auf immer verloren! Sein Wille wird dadurch gepeinigt werden, dass ihm in Ewigkeit versagt werden wird, was er nur immer wünscht und verlangt: Die Wünsche der Sünder sind verloren. Ps. 111, 10.

Der Unglückliche wird nie besitzen, was er wünscht; er möchte von seinen Leiden befreit werden, Frieden finden, aber ach, er wird immer in diesen Leiden verharren müssen, und niemals Frieden erlangen.

Es gibt kein Mitleid von Gott und den Heiligen

16. Ach, hätte er doch wenigstens einige Erholung, fände er doch nur von Zeit zu Zeit etwas Ruhe. Aber nein, sagt der heilige Cyprian, dort ist keine Erholung, keine Linderung, sondern eine Verzweiflung, welche alle Qualen übertrifft. (Serm. de Asc.) Bei allen Leiden hier auf Erden, sie mögen auch noch so groß sein, gibt es immer einige Erleichterung, einigen Stillstand. Die armen Verdammten dagegen müssen unausgesetzt in diesem Feuerpfuhl leiden und weinen, ohne nur einen einzigen Augenblick Ruhe zu finden. Wenn nur irgend jemand Mitleid mit ihren Schmerzen hätte!

Aber nein, mitten unter so großer Betrübnis hören die Teufel nicht auf, ihnen immerfort ihre Sünden, um derentwillen sie leiden, vorzuhalten, indem sie ihnen zurufen: Leidet, brennt, verzweifelt nur immerhin, ihr selbst seid ja die Ursache eures Verderbens; das ist euer Los. Werden denn aber die Heiligen und die göttliche Mutter, und Gott Selbst, der sich doch einen Vater der Barmherzigkeit nennt, werden sie denn alle gar kein Mitleid mehr mit den Unglückseligen haben: Nein, die Sonne wird verfinstert werden, und der Mond seinen Schein nicht mehr geben und die Sterne werden vom Himmel fallen. Matth. 24, 29.

Die Sterne, worunter man hier die Heiligen versteht, werden, anstatt Mitleid mit den Verdammten zu haben, darüber frohlocken, weil sie sehen, wie jetzt die ihrem Gott erwiesenen Unbilden gerächt werden, auch die göttliche Mutter wird kein Mitleid mit ihnen haben, weil die Verdammten ihren Sohn hassen, und Jesus Christus, der aus Liebe zu ihnen gestorben ist, kann jetzt kein Erbarmen mehr zu jenen tragen, welche Seine Liebe verachtet, welche sich freiwillig ins Verderben gestürzt haben. –
aus: Alphons Maria von Liguori, Predigtskizzen über die sonntäglichen Evangelien, 1842, S. 96 – S. 104

siehe auch den Beitrag: Das Dogma der Verdammnis zur Hölle

Bildquellen

  • Jacob_van_Swanenburg_-_The_Harrowing_of_Hell: wikimedia

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