Woher stammt die Zivilehe?

Lot flieht mit seinen Töchtern aus dem lasterhaften Sodoma, die Strafe ist zu sehen durch schwarze Wolken und Unwetter

Die Zivilehe und ihre Folgen (2)

Woher stammt die Zivilehe ?

„Ihr freches Gesicht zeugt gegen Jerusalem und Juda, und wie Sodoma reden sie offen von ihrer Sünde und verbergen sie nicht. Weh ihrer Seele! Das Böse wird ihnen vergolten.“ (Isaac. 3,9)

Will man die abscheuliche Gestalt der Zivilehe noch besser kennen lernen, so braucht man bloß zu sehen, wie sie des Weges daher in die Welt gekommen. Denn sie ist nicht plötzlich und über Nacht aufgeschossen wie ein stinkender Pilz auf dem Dunghaufen, sondern langsam unter die Leute hineingewachsen wie ein Krebsschaden. Wenn man nun einen schlechten Baum an seiner schlechten Frucht kennen mag, so kann man auch umgekehrt aus der Schlechtigkeit, aus welcher der Sodomsapfel der Zivilehe gewachsen ist, auf die Schlechtigkeit der Frucht schließen. Der Apfel fällt nie weit vom Baume.

Es hat nun Christus der Herr gesagt: Alle und jede gute Gabe komme von oben herab vom Vater des Lichtes. Die christliche Ehe ist nun ein heiliges und hochwürdiges Gut, ein Sakrament, und stammt auch wirklich von Gott.

Es wird daher auch ohne viele Beweise das Umgekehrte wahr sein: Alles Schlechte stammt von unten herauf, vom Vater der Finsternis, vom Nachtkönig. Ist er auch nicht überall der Anstifter, so steht er doch bei allem Schlechten unsichtbar dabei und lobt es und freut sich darüber. Es ist also keine Verleumdung, wenn ich sage: Die Zivilehe hat den Teufel zum Großvater. Er tut nichts lieber als trennen und zerstören, was Gott verbunden hat. Es liegt ihm daher viel daran, daß die heiligen Bande des göttlichen Sakramentes der Ehe zerrissen werden…

Man sieht, die Zivilisierung der Ehe geht Hand in Hand mit der tierischen Versumpfung des Menschen. Ein schlimmes Zeichen für die Madame Zivilehe, und wirft ein schmutziges Licht auf diejenigen, welche für dieselbe das große Wort führen.
Es kostete mir allda eine gar kleine Mühe zu erweisen, daß auch unter Christen das Ausscheiden alles Kirchlichen von der Ehe nur in Zeiten und von Personen ausgeht, in denen auch das ganze übrige religiöse Leben in Fäulnis geraten ist… Und so predigen diese bezahlten Männer auf den katholischen Hochschulen nebst anderen unkatholischen Lehren auch diese, daß die Ehe eigentlich gar nichts anderes sei, als ein gewöhnlicher Kontrakt, wo Mann und Weib aus- und abmachen, beieinander leben zu wollen, ungefähr so, als wenn du mit dem Nachbar eins wirst, bei ihm Quartier zu nehmen und mit ihm unter einem Dach zu wohnen.

Demgemäß lehrten diese Herren, habe die Regierung die Pflicht und das Recht, die Ehe wie alle anderen Vertragssachen in ihre Hand zu nehmen…

Das war aber jetzt gerade die Zeit, wo der Unglaube sein wüstes Tun und Treiben hatte. Und das waren gerade die Leute, welche selber ungläubig waren und in Schriften und Büchern, in Gedichten und Geschichten und auf Theatern die katholische Religion verspotteten und so weit wahnsinnig wurden, daß sie sagten: der Mensch sei ursprünglich und von Natur aus ein wilder Waldmensch gewesen, und er müsse wieder ein Wilder werden, um vollkommen Mensch zu sein…

Der Kaiser Napoleon der Erste hat mit seinem Gesetzbuch dem Papst viel zu leiden gegeben, aber mehr noch der Heiligkeit der Ehe, für welche der Papst kämpfte. In diesem französischen Gesetzbuch ist nun das erste Mal ausdrücklich der Name Zivilehe gebraucht, und die Sache, die schon lange da war, gesetzlich benannt worden. Der Papst aber hat diese bloße Zivilehe dessen ungeachtet immer bei ihrem rechten und wahren Namen genannt, eine wilde, sündhafte, schmähliche und verderbliche Unehe…

So hätten wir also den Geburtsschein der „Zivilehe“ beisammen. Sie entsproßt einem Boden, wo kein Glaube ist, und wo die Sittlichkeit in Fäulnis übergegangen, und wo der Mensch der Wildheit und Tierheit entgegengeht. Und noch nie hat ein Mensch der bloßen Zivilehe das Wort geredet, der noch christlichen Glauben im Herzen gehabt, und dem um ein reines keusches Leben zu tun war… Es ist unglaublich, was oft die Leute sich selber öffentlich für ein schlechtes Sittenzeugnis ausstellen.-
aus: Franz Ser. Hattler SJ, Wanderbuch für die Reise in die Ewigkeit, II. Band, Dritter Teil. Warnungstafeln, 1884, S. 132 – S. 137

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