Genesis Die Erschaffung des Weibes

Die Erschaffung des Weibes

(Gen. 2, 18-25)

„Gott, der Herr, sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei. (1) Lasset uns ihm eine Gehilfin machen, die ihm ähnlich sei. Nachdem also Gott der Herr aus der Erde alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels gebildet, führte er dieselben zu Adam, um zu sehen, wie er sie nenne; denn wie immer Adam die lebenden Wesen nannte, das sollte ihr Name sein. Und Adam benannte mit gehörigen Namen alles Getier, alle Vögel des Himmels und alle Tiere des Feldes; aber für Adam fand sich keine Gehilfin, die ihm ähnlich war.“

Adam erscheint hier als der vollendete Mensch, im Vollgenuss seiner körperlichen und geistigen Fähigkeiten, und übt in der Benennung der Tiere zum ersten Mal sein Herrscherrecht über die Natur; dabei soll ihm aber zugleich zum Bewusstsein kommen, daß er, einsam inmitten dieser ganzen Schöpfung und höherer Natur als sie, noch einer ebenbürtigen Gesellschaft bedürfe, und sein freies Verlangen danach sollte dann erfüllt werden.

Es ist nur ein Missverständnis der hebräischen Erzählungsweise, wenn angenommen wird, die Erschaffung der Tiere werde hier nochmals erzählt. Die Satz- und Gedanken-Verbindung ist vielmehr diese: „Gott führte die Tiere, die er erschaffen hatte, zu Adam.“ Ähnliche Satzverbindungen finden sich öfter und sind einfach als der hebräischen Erzählung geläufige Rekapitulationen zu bezeichnen. Daß Gott alle Tiere zu Adam geführt habe, wird nicht gesagt und war auch zu dem bezeichneten Zweck gar nicht erforderlich; es handelt sich vielmehr um allerlei Tiere („Haustiere, Vögel, Tiere des Feldes“ V. 20), mit deren Benennung Adam den Anfang machen sollte, um dieselbe dann selbst und in seinen Nachkommen fortzusetzen in dem Maße, als er seine Herrschaft über die Erde verwirklichte. (2) Wie Gott die Tiere zu Adam führte, ist nicht näher gesagt (hebr.: Gott ließ kommen oder bewirkte, daß sie kamen). Zu unwürdigen oder lächerlichen Vorstellungen gibt der Text nicht die mindeste Veranlassung, und niemand hat das Recht, solche in denselben hinein zu tragen. Daß Adam den Tieren Namen gab, beweist zum mindesten, daß ihm die Sprachfähigkeit anerschaffen war, die jetzt zur Betätigung kam; dann war der Gebrauch dieser Fähigkeit frei Tat des ersten Menschen (unter Anleitung Gottes). Andere nehmen an, Adam sei bereits durch übernatürliches Gnadengeschenk im Besitz der Sprache gewesen, da er den Tieren die ihnen gehörigen, d. i. ihrer Natur entsprechenden Namen gab, was voraus setzt, daß er ihre Natur erkannte. (3) Dies konnte er nicht infolge natürlicher Entwicklung, sondern nur infolge (eingegossener) göttlicher Belehrung. (4)

Die Erschaffung des Weibes Eva

Unter allen Tieren fand sich aber für ihn keine Gehilfin, die ihm ähnlich war. Da es aber in der Absicht Gottes lag, daß das Menschengeschlecht sich über die ganze Erde ausbreite und die Menschen als gesellige Wesen miteinander verbunden seien („es ist nicht gut, d. h. von Gott gewollt, daß der Mensch allein sei“, als Einzelwesen existiere), wurde das Weib erschaffen, die Ehe eingesetzt und die Familie gegründet, aus der sich die ganze soziale Ordnung der Menschen auf Erden entfalten sollte.

„Gott, der Herr, ließ nun einen tiefen Schlaf (5) über Adam kommen, und als Adam entschlafen war, nahm er eine von seinen Rippen und füllte deren Stelle mit Fleisch. Und Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er von Adam genommen, ein Weib (6) und führte sie zu Adam (7), und Adam sprach: Das ist nun (8) Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch; diese wird Männin (Weib) (9) genannt werden, weil sie vom Mann genommen ist. Darum (10) wird der Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhängen, und es werden die Zwei zu einem Fleisch werden.“ (11)

Einsetzung der Ehe

Hiernach setzte Gott selbst die Ehe ein, und ist diese das älteste und heiligste Band der menschlichen Gesellschaft und nach Gottes Willen unauflöslich. (12) (siehe auch: Der christliche Ehestand: Ursprung der Ehe)

Wenn irgendwo, so ist hier offenbar, daß tiefe „spekulative Gedanken in Form der Erzählung einen klaren und schönen Ausdruck finden“. Darum ist auch klar, daß wirklich Geschehenes berichtet werden soll, weil nur so die spekulativen Gedanken (theologischen und sittlichen Lehren) eine reale Unterlage haben. Die Darstellung ist anthropomorphistisch, enthält aber nach keiner Seite hin etwas Gottes Unwürdiges oder Lächerliches. Die Bildung des Weibes aus der Rippe des Mannes wird deshalb von der Mehrzahl der Ausleger auf Grund von 1. Kor. 11, 8 u.a. als wirkliche Handlung, nicht bloß als symbolischer, in der Vision geschauter Vorgang betrachtet. (13) Daß das Weib aus dem Manne gebildet wurde, sollte die Würde unseres Stammvaters darstellen, sofern er, nach dem Ebenbild Gottes erschaffen, auch der einzige Urquell des ganzen Menschengeschlechtes sein soll, ähnlich wie Gott der Urheber des Weltalls ist. Daß sie aus seinem Fleisch und Bein gebildet wurde, deutet auf die innige unauflösliche Lebensgemeinschaft hin, wonach sie wie ein Fleisch und Bein zusammen gehören, ein Herz und einen Willen haben sollen. Daß Eva gerade aus aus der Rippe des Adam gebildet ward, deutet an, daß das Weib nicht das Haupt des Mannes, aber auch nicht seine Sklavin, sondern seine ebenbürtige Gefährtin ist, die ihm zwar untertänig sein, die er aber wie einen Teil seiner selbst nähren und pflegen, die er, wie aus seinem Herzen erwachsen, lieben soll. (14) „Ihr Männer“, sagt darum der hl. Paulus, „liebet eure Weiber, wie auch Christus die Kirche geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, um sie zu heiligen und zu reinigen in der Taufe des Wassers durch das Wort des Lebens usw. Niemand hat je sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und pflegt es, wie auch Christus die Kirche; denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und Gebein. … Dieses Geheimnis ist groß; ich sage (es) aber: in (Bezug auf) Christus und der (die Kirche).“ (15)

Ein tiefes Geheimnis

Also ist auch ein noch viel tieferes Geheimnis darin verborgen, da der Verbindung Christi mit der Kirche, seiner Braut, die er mit seinem Blut erkauft hat. (16) Wie Adam in übernatürlicher Weise entschlief und dann aus seiner Seite Eva gebildet wurde, so entschlief der Sohn Gottes am Kreuz in übernatürlicher, göttlicher Liebe zu den Menschen. So erkaufte er sie durch seinen Tod und erbaute seine Kirche; aus seiner geöffneten Seite flossen Blut und Wasser (17), die Sinnbilder der Sakramente seiner Kirche, insbesondere der Taufe und des heiligen Altarssakramentes, wodurch sie fortwährend ihrem göttlichen Bräutigam als geistige MutterKinder gebiert und für das ewige Leben nährt. (18)

Daß Adam und Eva die Stammeltern des ganzen Menschengeschlechtes seien, ist eine Grundlehre der Offenbarung, mit welcher das ganze Christentum steht und fällt; denn auf ihr beruht die Lehre von der Erbsünde und die Lehre von der Erlösung des ganzen Menschengeschlechtes durch Christus. Auch zwei Hauptlehren des christlichen Sittengesetzes, nämlich die Lehre von der ursprünglichen Gleichheit aller Menschen und von der Pflicht der brüderlichen Liebe, empfangen daraus eine tiefere Begründung. (19)

Darum bezeugt auch die Heilige Schrift diese Einheit des Menschengeschlechtes auf das allerbestimmteste an vielen Stellen (20), insbesondere an solchen, in welchen Adam, als irdischer und Verderben bringender Stammvater, Jesus Christus, als dem geistigen und Heil bringenden Stammvater (21) gegenüber gestellt wird: „Der erste Mensch Adam ward ein lebendiges Wesen, der letzte Adam ward ein lebendig machender Geist. Der erste Mensch aus der Erde ist irdisch, der zweite Mensch vom Himmel ist himmlisch.“ (22) „Adam ist ein Vorbild des Zukünftigen. Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen (d. i. alle) zu Sünder geworden sind, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen zu Gerechten gemacht.“ (23) „Durch einen Menschen ist der Tod, und durch einen Menschen die Auferstehung von den Toten: gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden.“ (24)

Adam und Eva waren im Paradies ganz glücklich. Mit den vorzüglichsten natürlichen und übernatürlichen Gaben ausgerüstet, erfreuten sie sich des vertrautesten Umganges mit Gott und waren ganz rein und unschuldig. „Sie waren beide nackt, Adam und sein Weib, und sie schämten sich nicht“ (25), d. i. es kam ihnen darob keine böse Begierde in den Sinn, da sie, wie der hl. Chrysostomus bemerkt, mit der Gnade, die vom Himmel gekommen, bekleidet waren. (26) Alles war am Menschen im schönsten Frieden und in glücklichster Harmonie: der Leib gehorchte der Seele, der niedere Teil der Seele gehorchte der Vernunft, diese aber war Gott untertan.

Diesen glückseligen paradiesischen Zustand faßt der hl. Augustin (27) in die Worte zusammen: „Es lag dem Adam Speise bereit, daß er nicht hungerte, Trank, daß er nicht dürstete, der Baum des Lebens, daß ihn das Alter nicht abzehrte. Von innen hatte er keine Krankheit, von außen keinerlei Wehe zu befürchten; die höchste Gesundheit vielmehr blühte in seinem Körper; in seiner Seele war völlige Ruhe und Heiterkeit. Keine Müdigkeit beugte ihn, kein Schlaf überfiel ihn wider seinen Willen. Alles war leicht. Wonne und Vergnügungen boten sich von allen Seiten dar.“

In diesem heiligen und glücklichen Zustand waren Adam und Eva Gott, dem unendlich Heiligen und Seligen, noch weit ähnlicher geworden, als sie es schon von Natur aus waren; ihre Seele war nicht bloß ein natürliches, sondern durch die übernatürlichen Gaben, die ihnen Gott aus besonderer Gnade geschenkt, auch ein übernatürliches Ebenbild Gottes; und auch dieses sollte mit allen übrigen Gaben auf alle ihre Nachkommen übergehen, falls Adam diese Prüfung bestanden hätte. Die Menschen wären dann mit dieser übernatürlichen Schönheit bekleidet zur Welt gekommen, um, wie ihre Stammeltern, nach einem heiligen, glücklichen Leben auf Erden aus dem irdischen Paradies, ohne den Tod zu kosten (28), verklärt zur ewigen seligen Anschauung Gottes und zur Teilnahme an seiner unendlichen Seligkeit zu gelangen. (29) Leider aber bestanden unsere Stammeltern diese Prüfung nicht. (30)

Anmerkungen:

(1) Da sonderbarer Weise die Irrlehrer aus dieser und ähnlichen Stellen folgern wollten, die Jungfräulichkeit sei Gott mißfällig, so antworteten schon die Väter darauf, daß es sich hier um einen Willen Gottes nicht bezüglich einzelner Menschen, sondern des Menschengeschlechtes handle, das sich von einem Stammvater über die ganze Erde ausbreiten sollte; deshalb war es notwendig, daß diesem eine Gehilfin, eine Gattin gegeben, die Ehe eingesetzt wurde. Ferner weisen sie hin auf die vielen Stellen des NT, in denen empfohlen wird, die Jungfräulichkeit zu bewahren, um ungeteilt Gott anzugehören. (Vgl. 1. Kor. 7, 1 7 8 25 32-28; Mt. 19, 11 12 29)
(2) Vgl. 1, 28. – Der hebräische Ausdruck bedeutet hier, wie an vielen Stellen, nur so viel als „allerlei Tiere“; vgl. V. 9: „allerlei Bäume“.
(3) Darin liegt eine Hindeutung auf die ihm übernatürlich verliehene Weisheit. Pythagoras erklärt den für den Weisesten, der die Namen der Dinge erfand.
(4) Die Entwicklung des geistigen Lebens und die der Sprache stehen in einem gewissen notwendigen Zusammenhang, da die letztere nur der Ausdruck der ersteren ist. „Die Sprache“, sagt Lasaux (Philos. der Geschichte 49ff), „ist unzertrennlich mit der innersten Natur des menschlichen Geistes verwachsen, die Worte brechen aus der Tiefe des Geistes und aus dem Ganzen der menschlichen Einrichtung mit derselben natürlichen Kraft hervor, wie die Kristalle aus dem lebendigen Gestein aufschießen. … Empfinden, fühlen, wollen, begehren läßt sich ohne Worte; denken aber läßt sich nicht ohne Worte, erst im Wort faßt sich der Gedanke. Erkennen und benennen, Gedanke und Worte werden zugleich in der Seele geboren.“ Es liegt darum nahe, aus der Adam verliehenen Gnade der Erkenntnis auf den übernatürlichen Ursprung der Sprache zu schließen (vgl. S. Thom., S. th. 1, q. 94); doch ist dieser Schluß nicht zwingend und läßt sich die Auffassung vom Ursprung der Sprache aus freier Tat des Menschen, der damit sein Bestimmung erfüllte, mit dem Wortlaut wohl vereinigen; sie hat auch die Autorität nicht weniger heiliger Väter (Augustinus, Basilius) für sich, welche die Sprache als eine Schöpfung des von Gott mit Vernunft, Wissenschaft und Sprachfähigkeit ausgestatteten Menschen betrachten. (…) Die Frage, welches die Ursprache gewesen sei, ist zwecklos, da diese ja eben verloren gegangen ist alle geschichtlich nachweisbaren Sprachen eine Entwicklung (Veränderung) hinter sich haben. Daß es die hebräische gewesen sei, hat man in alter und neuer Zeit aus den Namen, denen häufig die Ableitung und Bedeutung beigefügt ist, und aus der oben erwähnten Namengebung durch Adam schließen wollen. Man bedachte nicht, daß wir die Überlieferung der Urgeschichte eben nur in hebräischer Fassung vor uns haben, daß deshalb die Namen nicht dem Klang, sondern nur der Bedeutung nach aus der Ursprache stammen. Es ist, wie wenn wir den Text der Heiligen Schrift anstatt in der ursprünglichen Fassung in einer Übersetzung lesen, namentlich wenn der Urtext überhaupt verloren gegangen ist.
(5) Es war dies ein von Gott bewirkter Zustand, eine Ekstase (worauf schon der auch Gn. 15, 12 gebrauchte hebräische Ausdruck hinzuweisen scheint) zu dem doppelten Zweck, damit Adam nicht erschrecke (noch Schmerz empfinde bei der Wegnahme der Rippe) und damit er den Vorgang und seine Bedeutung erkenne. Vgl. S. Chrysost., In Gen. hom. 15, n. 2 et 3. S. Aug., De Gen. ad lit. 1. 9, c. 18.
(6) Genauer: „Er erbaute sie zu einem Weib“, d. h. wie Gott den Adam aus der Erde gebildet, so schuf er die Rippe zu einem Weibe um. Er tat dies nicht mit leiblichen Händen, sondern mit seinem göttlichen, allmächtigen Willen, durch den er auch in der Natur aus den Samen und Wurzeln die Pflanzen erstehen läßt, oder wunderbarer Weise den Stab Aarons grünen und blühen machte, oder noch viel wunderbarer den zweiten Adam, Christus, aus der Jungfrau geboren werden ließ. (Gal. 4, 4; Lk. 1, 35) Auch deutet das Wort auf den geistigen Bau der Kirche, den Gott über dem lebendigen Eckstein Christus errichtet. (Eph. 2, 20; 4, 12; 1. Kor. 3, 9; Mt. 7, 24; 16, 18. Vgl. S. Aug., De Gen. ad lit. 1,. 9, c. 15-17; S. Chrysost. a.a.O.; S. Thom., S. th. 1, q. 92, a. 3 ad 1.)
(7) Nicht bloß so wie die Tiere, sondern als seine Gehilfin (V. 18), als seine Lebensgefährtin und Gattin, was auch Adam sogleich erkennt und ausspricht.
(8) Im Hebräischen „dieses Mal“. Solange die Tiere ihm vorgeführt wurden, hatte er solches nicht sagen können; nun aber erkennt er in Eva ein Wesen seinesgleichen.
(9) Im Hebräischen ischah, Weib, von isch, Mann.
(10) Die folgenden Worte bezeichnet der Heiland (Mt. 19, 4-5) als Worte Gottes, woraus ersichtlich ist, daß Adam sie auf göttliche Eingebung sprach, um damit das Wesen der Ehe zu bezeichnen.
(11) Gn. 2, 21-24. Über Eva vgl. Zschokke, die biblischen Frauen des AT, Freiburg 1882, 5ff.
(12) Vgl. Mt. 19, 3-9. Die gewöhnliche Übersetzung „zwei in einem Fleische sein“ ist nicht ganz richtig und läßt den tiefen Sinn nicht deutlich genug erkennen: die zwei werden eins (una caro), sie sind, wie Christus erklärt, jetzt nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch.
(13) Der hl. Augustinus läßt unentschieden, ob die Erschaffung des Weibes bildlich erzählt oder bildlich geschehen sei, bemerkt aber, man dürfe nicht zweifeln, daß es geschehen und daß es nicht töricht, sondern von tiefer Bedeutung sei (De Gen. ad lit. 1. 9, c. 14). Der hl. Chrysostomus erklärt, wir vermöchten nicht zu ergründen, wie es geschehen, müssen aber glauben, daß dem Willen Gottes alles gehorche. Der Anstoß, den die moderne Welt an der kindlich-einfachen biblischen Erzählung nimmt, kann kein Grund sein, ihren tatsächlichen Inhalt preiszugeben oder ihre Bedeutung abzuschwächen. Denn an welcher geheimnisvollen Begebenheit und übernatürlichen Lehre nimmt sie keinen Anstoß?
(14) 1. Kor. 11, 7-12.
(15) Eph. 5, 25ff.
(16) Apg. 20, 28.
(17) Joh. 19, 34.
(18) So der hl. Thomas (S. th. 1, q. 92, a. 2 et 3), der hl. Augustin (De Gen. ad lit. 1. 9, c. 18 et 19; Tract. 9 in Ioann. n. 10; Tract. 120, n. 2) und überhaupt die Väter und kirchlichen Ausleger.
(19) Vgl. S. Aug., Comm. In ep. ad Rom. 5, 12; De civ. Dei 1. 12, c. 21; Lactant., Institut. 1. 5, c. 10.
(20) So z. B. Gn. 3, 20; Kap. 4 u. 5; 10, 32; Sir. 17, 1ff.; Weish. 7, 1; 10, 1; 1. Chr. 1, 1; Tob. 8, 8; Mt. 19, 4; Apg. 17, 26.
(21) Dieses Verhältnis ist auch die Ursache, warum schon gleich die Abstammung Jesu Christi bis auf Adam hinauf angegeben wird (Lk. 3, 38); denn nur dann, wenn Christus, der zweite Adam, durch seine Geburt aus Maria mit allen Menschen eine Gattung bildet, kommt seine Erlösung allen zu gut, wie vom ersten Adam die Sünde auf alle überging.
(22) 1.Kor. 15, 45ff.
(23) Röm. 5, 14 19.
(24) 1. Kor. 15, 21f.
(25) V. 25
(26) Hom. in Gen. 15, n. 4.
(27) De civ. Dei 1. 14, c. 26.
(28) S. Thom., S. th. 1, q. 97, a. 4.
(29) Zwar hätten sowohl unsere Stammeltern als auch ihre nachkommen, solange sie in diesem irdischen Leben weilten, noch sündigen und die Gnade verlieren können. Aber dies wäre viel schwerer geschehen, weil sie im Besitz der Gnade und ohne Neigung zur Sünde waren, vielmehr eine große Neigung zum Guten hatten; sodann hätten auch derartige Sünden nur den Sündigenden, selbst geschadet und sich nicht, wie die erste Sünde Adams, als Erbsünde fortgepflanzt, sondern jeder Mensch wäre mit der heiligmachenden Gnade zur Welt gekommen, wie dies nach den Stammeltern nur bei der allerseligsten Jungfrau durch ein besonderes Vorrecht geschah (wozu bei ihr zugleich noch die Befestigung in der Gnade kam.) S. Thom., S. th. 1, q. 100, a. 1 et 2.
(30) Wie lange Adam und Eva im Paradies waren, sagt die Heilige Schrift nicht ausdrücklich. Ihre hohe Begabung macht eine schnelle Entscheidung wahrscheinlich, ähnlich wie bei den Engeln. –
aus: Schuster/Holzammer, Handbuch der Biblischen Geschichte, Bd. I, Altes Testament, 1910, S. 165 – S. 171

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