Die Ehe ist ein großes Sakrament

Unauflöslichkeit der Ehe: Ein Priester segnet das Brautpaar, das den Bund der Ehe eingehen will

Die Ehe – ein großes Sakrament

Aus einer Trauungsrede an ein katholisches Brautpaar

„Der Schritt, den Ihr zu tun eben im Begriff seid, ist ohne Frage der wichtigste Eures Lebens. Ihr wollt einen Bund der innigsten Lebensgemeinschaft für Euer ganzes Leben schließen, ihn festigen und heiligen durch ein feierliches Gelübde, das Ihr in die Hände Jesu Christi nieder legt. An diesem Augenblick hängt das Glück oder Unglück dieses Lebens und – wohl noch mehr. Denn so gewiß Ihr Euch vor Gott die Hand zum Bund reichet, so gewiß werdet ihr vor Gott Rechenschaft geben müssen über die Erfüllung dieses Gelübdes.“

„Im Namen und Auftrag der heiligen Kirche sage ich Euch ein Wort, das Ihr nie, niemals vergessen dürft, – sage ich Euch daß nur der Tod Euch trennen wird. Damit will Euch die Kirche nicht nur an die Lehre von der Unauflösbarkeit der sakramentalen Ehe erinnern, sondern auch eine Ermahnung mit auf den Weg geben, wie sie eindringlicher und nachdrücklicher nicht ausgesprochen werden kann. „Was hier geknüpft wird, das wird sich wieder lösen, aber – nur der Tod kann es lösen.“ Diese Erwägung ist eine Schule wahrer Weisheit, zerteilt den Nebel menschlicher Leidenschaft und zeigt den echten Wert der irdischen Dinge.

„Der Bund, welchen Ihr schließt, ist ein heiliger; denn er ist das Abbild der geheimnisvollen Verbindung Christi mit der Kirche. Diese große Wahrheit lehrt uns der hl. Paulus mit den Worten: „die Ehe ist ein großes Sakrament, ich sage aber, in Christo und der Kirche.“ (Eph. 5, 32) Jesus, der Sohn Gottes, mit seiner Braut, der Kirche, welche Er sich am Kreuz erworben, und zu innigster Lebensgemeinschaft angetraut hat, in ewiger Liebe sie reinigend und heiligend für und für bis ans Ende – ist das Urbild de Standes, an dessen Schwelle Ihr jetzt steht; Er lehrt Euch die Würde und Heiligkeit der Ehe. Wer das erkennt und versteht, bedarf keines weiteren Unterrichtes über besondere Ehepflichten. Aber Eines darf ich nicht übergehen. Wenn ihr erwägt, daß Euer Ehestand sein Vorbild in der Verbindung Christi mit seiner Kirche hat, und daß diese Verbindung am Kreuz geschah; dann müsst wohl auch Ihr ans Kreuz denken und mit demselben Euch vertraut machen. So wenig Christus denkbar ist ohne Kreuz, ebenso wenig der Christ, am wenigstens der christliche Ehestand. So spricht Jesus: „Wer zu Mir kommen will, verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge Mir nach.“ (Matth. 18)

„Wohlan, die Pflichten, die Ihr übernehmt, sind groß und heilig, Eure Rechenschaft wird sein eine ernste und strenge, Leiden, Sorgen und Kummer werden Euch unzertrennlich begleiten: darf Euch das entmutigen? Es kommt nur darauf an, daß der Segen Gottes Euch in den Ehestand begleite und bei Euch bleibe. Der, bei dem die Fülle des Segens ist, steht in diesem Augenblick vor Euch, voll des Verlangens, seinen reichsten Segen im heiligen Sakrament über Euch auszugießen, wenn Ihr reine Hände nach Ihm ausstreckt, wenn Ihr den heiligen Ehestand auch heilig haltet.“

„Welchem Schicksal geht Ihr entgegen? – Ich weiß keine Antwort auf diese Frage; aber ich weiß ein Wort, das mehr wert ist, als meine Antwort, ein göttliches Trostwort: „Denen, die Gott lieben, gereichen alle Dinge zum Heil.“ (Röm. 8) –
aus: Otto Bitschnau OSB, Das Leben der Heiligen Gottes, 1881, S. 547 – S. 548

siehe auch den Beitrag: Woher die Uneinigkeiten im Ehestand

Tags: Ehestand

Verwandte Beiträge

Heilige Symphorosa Märtyrerin
Buch mit Kruzifix
Fest Mariä vom Berge Karmel