Sünden gegen das fünfte Gebot Gottes
„Du sollst nicht töten.“
Abtreibung – Kindesmord im Mutterleib
Die Fruchttötung
Die katholische Kirche kennt in dieser Beziehung nur einen klaren, unverrückbaren Standpunkt. Wie sie die Unterbindung des Willens zum Kind verbietet, so untersagt sie auch die von Ärzten und Sozialreformern geforderte sogenannte „Indikation“ zur Tötung der Leibesfrucht. Diese Indikation soll gegeben sein bei „reaktiver Verstimmung“ der Schwangeren und bei Selbstmordgefahr, ferner im Fall der Notzucht, der Vergewaltigung oder der Schwängerung durch Personen anderer, farbiger Rassen. Die katholische Kirche lehrt, daß jedes Kind, auch das noch im Mutterleib befindliche, eine unsterbliche Seele besitze, und daß kein Arzt und kein Staat das Recht besitze, die Frucht zu töten. Solche Schwangerschaften sind öfters mit großen sozialen und seelischen Nöten verbunden. Die Tötung kann aber unter keinen Umständen gestattet sein. Weder der Liberalismus noch der Individualismus und erst recht nicht der Sozialismus sind in der Lage, über die christlich-naturrechtlichen Gesetze hinaus, dieses Problem mit ihren Maßnahmen zu lösen. Und der Nationalsozialismus bedeutet eine Verhaftung an den glatten materialistischen Sexualismus, der sich vom russischen Sexualbolschewismus in nichts unterschieden hat…
Vom Standpunkt der Religion aus muss die Abtreibung auf Grund des 5. Gebotes als Mord keimenden Lebens bezeichnet werden.
Die katholische Kirche anerkennt daher keine Abtreibung aus irgendwelchen Gründen. Kein Arzt kann feststellen, wann die Seele in das menschliche Leben gelangt. Das keimende Leben aber mit seiner unsterblichen Seele ist daher heilig und unantastbar….
Die katholische Kirche hat in der Enzyklika des Papstes Pius XI. Ende 1930 „Casti connubii“ von höchster Warte und in vollendeter Klarheit die ganze Fülle der menschlichen Ehe- und Sexualprobleme behandelt. Der Arzt Dr. Niedermeyer nennt diese Enzyklika „eine der herrlichsten und lichtvollsten Offenbarungen, die zu all diesen Fragen mit wenig Worten so unendlich viel zu sagen weiß, daß man jeden Satz nur immer wieder mit neuer Bewunderung und Ehrfurcht vor einer Weisheit lesen kann, die nicht von dieser Welt ist und ihre Kraft aus der Ewigkeit schöpft“. Die katholische Glaubens- und Sittenlehre gibt auf die Fragen der Tötung der Leibesfrucht, der Geburtenverhütung, der Unfruchtbarmachung, der Eugenik, der Ehe, der Ehescheidungen tief durchdachte und letztlich auf göttliche Autorität gegründete Antworten. –
aus: Dr. Hans Rost, „Die katholische Kirche, die Führerin der Menschheit“, o.J., S. 308 – S. 309