Pius IX. – Gebet: Ave Maria der sieben Schmerzen
In keinem Menschenherzen war der Schmerz so sehr Grundton, Grundton des ganzen Lebens, als im Herzen der schmerzhaften Gottesmutter. Was war doch das eine bitter schmerzende Nachricht, die der greise Simeon ihr am ersten Lichtmess-Tag im Tempel zu Jerusalem gerade ins Gesicht gesagt! „…Und ein Schwert wird deine eigene Seele durchdringen, auf daß die Gedanken vieler Herzen offenbar werden!“
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Schmerzen,
der Gekreuzigte ist mit dir,
du bist bejammernswert unter den Weibern,
und bejammernswert ist die Frucht deines Leibes, Jesus!
Heilige Maria, Mutter des Gekreuzigten,
bitte für uns, die Kreuziger deines Sohnes,
um Tränen der Reue, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
in Latein:
Ave Maria, doloribus plena,
crucifixus tecum
lacrimabilis tu in mulieribus
et lacrimabilis fructus ventris tui Jesus.
Sancta Maria, mater crucifixi,
lacrimas impertire nobis crucifixoribus filii tui.
nunc et in hora mortis nostrae. Amen.
Dieses Gebet wurde von Pius IX. gut geheißen und mit einem Ablass von 100 Tagen versehen.
aus: Philipp Hammer, Der Rosenkranz eine Fundgrube für Prediger und Katecheten, ein Erbauungsbuch für katholische Christen, Bd. 3,1897, S. 17; S. 38