Päpste der Katakomben Hl Papst Sixtus I.

Zur Zeit der Päpste der Katakomben Ein toter Christ liegt auf dem Boden, der Papst liest die Totenmesse

Die Päpste der Katakomben

Heiliger Papst Sixtus I. (regierte von 115-126) *

Der heilige Sixtus I. wurde sein Nachfolger (des hl. Alexander I.) auf dem Stuhle Petri. Dieser Papst soll eine Reihe von wichtigen Verordnungen erlassen haben. Eine sichere Bestätigung, daß diese dem Papst zugeschriebenen Bestimmungen wirklich von ihm herrühren, haben wir aber nicht. Unter diese Vorschriften gehört, daß die Bischöfe nur dann den ihnen zugewiesenen Sitz einnehmen dürfen, wenn sie ein Bestätigungs-Schreiben des heiligen Vaters mitbrächten. So bildete sich langsam, aber sicher die Einheit der Regierung in der Kirche aus. Die Nachfolger des heiligen Petrus trafen so verschiedene Anordnungen zum Wohl und Heil der allgemeinen Kirche. Niemand widersprach denselben, weil man wußte, daß die Päpste dazu das Recht hatten. Die Hirtensorge des heiligen Sixtus beschränkte sich nicht auf Rom. So schickte er, als in Gallien Glaubenszweifel entstanden, einen Bischof dahin ab. Der Jesuit Ott schreibt in seiner Papstgeschichte, daß der heilige Sixtus sich schon „Bischof der allgemeinen apostolischen Kirche“ nannte. Seine hohe priesterliche Wirksamkeit dauerte zehn Jahre und wurde ebenfalls mit dem Martertode beschlossen im Jahre 126 unter der Regierung des Kaisers Hadrian. –
aus: Chrysostomus Stangl, kath. Weltpriester, Die Statthalter Jesu Christi auf Erden, 1907, S. 36 – S. 37

Unter diesem Papst wurden die ersten Schutzschriften (Apologien) an Hadrian gerichtet, in denen die gegen die Christen vorgebrachten Verleumdungen zurückgewiesen und die Lehren wie das Leben der Christen gerechtfertigt wurden. Weil die Christen die falschen Götter nicht verehrten, wurde ihnen Gottlosigkeit vorgeworfen. Weil sie sich an den Opfern für den Kaiser und an den heidnischen Zeremonien gelegentlich öffentlicher Kalamitäten nicht beteiligten, wurden sie als Feinde des Kaisers und des Staates erklärt. Da die Heiden dunkle, unklare Kunde vom Allerheiligsten Altarsakrament erhielten, so beschuldigten sie die Christen, als verzehrten sie Menschenfleisch und genössen das Fleisch und Blut geschlachteter Kinder. Diesen Verleumdungen gegenüber trat um das Jahr 125 der Apostelschüler Quadratus in einer Verteidigungsschrift für die Christen auf. Quadratus konnte sich noch zum Beweis der Göttlichkeit des Christentums auf die von Christus geheilten Kranken und erweckten Toten berufen, deren noch welche, wie er versichert, zu seiner Zeit gelebt haben. Ebenso erhob sich um diese Zeit Aristides, ein christlicher Philosoph, mit einer Schutzschrift für die Christen. Kaiser Hadrian war dem Aberglauben ergeben, daher ein Feind des Christentums. Wenn er auch die Christen nicht so grausam verfolgte wie sein Vorgänger Trajan, so duldete er doch die Verfolgung derselben. Da er aber den Ruhm der Milde bei der Mit- und Nachwelt sich erwerben wollte, so gelang es den Christen durch ihre Schutzschriften, in denen dieselben auf die gegen sie verübten Grausamkeiten und die schreiende Ungerechtigkeit hinwiesen, wenigstens für einige Zeit die Einstellung der Verfolgung zu erreichen. Es wird sogar berichtet, daß Hadrian mit dem Plan umging, Christus als Gott anzuerkennen und ihm einen Tempel zu erbauen. Da man ihm aber vorstellte, daß dann alle übrigen Götter vernachlässigt und ihre Tempel leer bleiben würden, so sei er von diesem Gedanken abgekommen. –
aus: Andreas Hamerle C.Ss.R., Geschichte der Päpste, I. Band, 1907, S. 98 – S. 99

* nach anderen Angaben: 120-127

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