Falsche Freiheit Das Recht auf den Tod

Falsche Freiheit – Das Recht auf den Tod

… Diese ungebundene Freiheit bejaht folgerichtig auch die Freiheit zum eigenen Tod. Das Recht zum freiwilligen Tode wird von allen Seiten verkündet und ausgesucht. „Wie die individualistische Stoa“, schreibt Joel, „erörtert jetzt die englische Aufklärung das Recht des Selbstmords. Cato wird von den Dichtern und Denkern dafür gepriesen, daß er, als die Freiheit des Lebens des Staates gebrochen war, den freien Tod wählte. Das Zeitalter Rousseaus und Werthers schwelgt … in Sterbeträumen und Selbstmord-Phantasien, die Ad. Bernd spezieller ausmalt. Lessing ist in seiner Krankheit begierig, zu erfahren, was in seiner Seele beim Sterben vorgehen werde … Es ist der freiwillige Tod, den Lessing in Philotas verherrlicht, den das 18. Jahrhundert verklärt, wie Werther sich der Freiheit freut, den Kerker des Lebens zu verlassen… Der Individualismus des 18. Jahrhunderts stellt so den Menschen frei vor die absolute Bande, vor Gott, Leben und Tod, die ihn im 17. Jahrhundert noch ganz umspannen…“ –
aus: Dr. Hans Rost, Die katholische Kirche die Führerin der Menschheit, o. J. S. 71

Uns Katholiken ist das Christentum die Religion des Kreuzes. Wer das Kreuz verachtet, der ist uns kein Lehrer „echt christlicher Bildung“. Nun schreibt aber Goethe: „Das leidige Martyrholz, das Widerwärtigste unter der Sonne, sollte kein vernünftiger Mensch auszugraben und aufzupflanzen bemüht sein. Das war für eine bigotte Kaiserin-Mutter (die hl. Helena), wir sollten uns schämen, ihre Schleppe zu tragen.“ …

Es ist entsetzlich, welche Verwüstung das Romanlesen anrichtet. „Werther`s Leiden“ von Goethe hatte eine wahre Epidemie von Selbstmorden zur Folge. Die schlechten französischen Romane eines Eugen Sue, Alexander Dumas und neuerdings eines Zola vergiften Frankreich und Belgien und in ihrer Übersetzung andere Länder… Mehrere Verleger von Schundromanen sind in einigen Jahren aus unbemittelten Leuten Millionäre geworden. Wie systematisch die Verbreitung dieser Giftliteratur betrieben wird, geht daraus hervor, daß für den Kolportage-Buchhandel eine Reihe eigenen Zeitschriften erscheint. Es handelt sich nur darum, Geld zu machen, mögen auch die Seelen zu Tausenden und Hunderttausenden moralisch vergiftet werden. –
aus: L. v. Hammerstein SJ, Sonn- und Festtags-Lesungen für die gebildete Welt, 1898, S. 564/S. 567

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