Der Islam in der Endzeit nach der Hl. Schrift

Der Islam in der Endzeit nach der Heiligen Schrift

„Aber nach diesen zehn Königen wird sich noch ein anderer erheben, vorgestellt durch jenes kleine Horn, das sich nach den zehn ersten erhebt: „Et alius consurget post eos.“ (Daniel 7,24) Und in der Tat, kaum hatten die Barbaren die Zerstückelung der Provinzen des römischen Reiches vollendet, kaum hatten sie Rom selbst vollends zerstört, als Mahomet den ersten Grund seiner Macht legte, welche von nun an die meisten Kennzeichen jenes kleinen Horns in sich vereinigt, von dem Daniel spricht.

In der Tat, dieses Horn hatte Augen: „Habebat oculos; et os loquens grandis“ Nichts vermochte besser den Gründer eines Reiches zu charakterisieren, welcher den Titel eines „Sehers“ führen sollte. Es ist überdies bekannt, daß bei den Hebräern der Name „Seher“ einen Propheten bezeichnet (1. Könige 9,9) und daß sich Mahomet eben diesen Charakter beilegt, indem er sich für den Gesandten Gottes ausgab. „Und er wird sich einbilden, er könne die Zeiten und die Gesetze verändern“, oder nach dem Ausdruck des Originaltextes: „Cogitabit ad mutandum tempore et legem.“ Hat sich Mahomet nicht unterfangen, die Zeiten zu ändern, nicht nur, indem er eine neue Ära gründete, sondern auch besonders dadurch, daß er die Heiligung des siebenten Tages verlegte, indem er weder den Sabbat der Juden noch den Sonntag der Christen, sondern den Freitag des Islam bestimmt? Und hat er nicht an die Stelle des ursprünglichen, des mosaischen und christlichen Gesetzen das neue Gesetz des Korans gesetzt? Seine Anfangs unbedeutende Macht erlangte bald eine erstaunliche Ausdehnung.

Nachdem er sich Arabien, Syrien, Phönizien, Ägypten, Judäa, Mesopotamien unterworfen, welche nur noch als den Römern oder Persern entrissene Provinzen existierten, drang Omar nach Persien, wo sich im Jahre 228 nach Christus ein neues Reich erhoben hatte, er unterjochte es, um das Jahr 640. Das orientalische Kaisertum stürzte zusammen unter den Schlägen derselben Macht, als sich Mahomet II. im Jahr 1452 Konstantinopels bemächtigte.

Das antichristliche Reich des Islam hat also in seinem Beginne das Reich der Perser und in der Folge das griechische Kaisertum unterjocht und will man in seinen ersten Eroberungen nicht die Wiederherstellung des babylonischen Reiches erblicken, so bleibt ihm noch ein drittes Kaiser- oder Königtum zu unterwerfen, der Prophezeiung Daniels gemäß (Vers 8, 20 u. 24): „Et tria de cornibus primis evulsa sunt a facie ejus. – Ante quod ceciderunt tria cornua. – Tres reges humiliabit.“

Mahomet wäre also nicht bloß der Vorläufer des Antichrists gewesen, sondern selbst der Gründer der Macht oder des Reiches, an dessen Spitze der letzte Stifter einer falschen Religion, der letzte Verfolger der Kirche erscheinen wird. Kann es nach dem, was wir hinsichtlich der allgemeinen Meinung der ersten christlichen Jahrhunderte angeführt, und nach dem, was wir als die charakteristischen Merkmale des Islam erkannt haben, die auf eine so überraschende Art mit denen zusammentreffen, welche Daniel dem zukünftigen antichristlichen Reiche zuschreibt, – kann es uns da, wiederholen wir, noch befremden, wenn der große Papst Innozenz III. in der Bulle, durch welche er im Jahre 1213 zum sechsten Kreuzweg auffordert, von der Macht des Mahometanismus gesagt hat, sie sei das Tier der Apokalypse mit der Zahl 666:

Man muss gestehen, daß außer den Gründen, welche diese Meinung unterstützen und welche wir so eben angeführt, zu deren Gunsten noch ein eigentümlicher nicht minder bedeutsamer Umstand spricht: nämlich, daß einesteils die Apokalypse in griechischer Sprache verfaßt war und daß andererseits eben so gewiß ist, daß die Zahl des Namens des Tieres (666) genau in den Anfangsbuchstaben des griechischen Namens: Mahomets enthalten ist… –
aus: Victor Dechamps, aus der Gesellschaft des allerheiligsten Erlösers: Christus und die Antichristen nach dem Zeugnisse der Schrift, der Geschichte und des Gewissens, 1859, S. 557 – S. 560

Ausführliche Darstellung siehe: Dechamps, Islam Antichrist nach der Heiligen Schrift

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