Christkönigsfest am letzten Sonntag im Oktober

Jesus Christus, Gottmensch, Christkönig und Weltenherrscher, ein byzantinisches Bild von Christus

Das Christkönigsfest am letzten Sonntag im Oktober

(Festum Domini nostri Jesu Christi Regis) (dupl. I. class.)

Papst Pius XI. wollte das Jubeljahr 1925 feierlich schließen durch die Einführung eines neuen Festes zu Ehren des Königtums Christi. Dieses Fest soll wie eine fortdauernde Predigt die Welt an die unveräußerlichen Königsrechte erinnern, die dem Heiland als Gottessohn und als Erlöser zustehen, und dazu beitragen, daß die Staaten und die einzelnen Menschen sich seinem sanften Herrscherjoch unterwerfen. Christus soll mehr und mehr herrschen im Geist der Menschen durch den Glauben, im Willen durch die gehorsame Unterwerfung unter die Gebote Gottes und der Kirche, des sichtbaren Reiches Christi, im Herzen durch die Liebe, und auch im Leib, der ja ein heiliger Tempel Gottes sein soll. –

An diesem Fest wird die Weihe des ganzen Menschengeschlechtes an das heiligste Herz Jesu erneuert. (siehe: Weihe der Menschheit an das heiligste Herz Jesu)

Mit dem ganzen himmlischen Hof huldigen wir unserem Heiland im Introitus. Er ist ja Herrscher des Weltalls (Grad.., Offert.). Der hl. Paulus belehrt uns in der Lesung über die tiefsten Gründe, weswegen wir Christus als König ehren müssen: er ist der Eingeborene des Vaters, der Erstgeborene der Schöpfung, der Erlöser des Menschengeschlechtes, das Haupt der Kirche, seines mystischen Leibes. Im Evangelium bezeugt Christus mitten in seiner tiefsten Erniedrigung vor dem Vertreter des römischen Kaisers feierlich seine königliche Würde. Daß seine Herrschaft Frieden vermitteln will, zeigt sich besonders beim Friedensmahl der heiligen Kommunion.

Introitus (geh. Offenb. 5, 12; 1, 6).

Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, zu empfangen Macht und Gottheit und Weisheit und Kraft und Ehre. Ihm sei die Herrlichkeit und die Herrschaft in alle Ewigkeit. (Ps. 71,1) Gott, gib Dein Richterrecht dem König, dem Königssohn Dein Herrscherrecht. Ehre sei.

Kirchengebet.
Allmächtiger, ewiger Gott, Du hast in Deinem geliebten Sohn, dem König des Weltalls, alles erneuern wollen; so gib denn gnädig, daß alle Völker, die durch das Unheil der Sünde entzweit sind, sich Seiner so milden Herrschaft unterwerfen: der mit Dir lebt.

Lesung aus dem Brief des hl. Apostels Paulus an die Kolosser. Kap. 1, Vers 12-20

Brüder! Wir danken Gott dem Vater, der uns befähigt hat, am Los der Heiligen im Licht teilzunehmen. Er hat uns der Gewalt der Finsternis entrissen und in das Reich Seines geliebten Sohnes hinein versetzt. In Ihm haben wir die Erlösung durch Sein Blut, die Vergebung der Sünden. Er ist das Ebenbild Gottes, des Unsichtbaren, der Erstgeborene vor aller Schöpfung; denn in Ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, ob Throne, Fürstentümer, Herrschaften oder Gewalten: alles ist durch Ihn und für Ihn geschaffen. Er ist vor allen, und alles hat in Ihm Bestand. Er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Kirche. Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten. So sollte Er in allem den Vorrang haben; denn es gefiel Gott, in Ihm die ganze Fülle [der Vollkommenheit Gottes] wohnen zu lassen und durch Ihn alles wieder mit Sich zu versöhnen, alles auf Erden und alles im Himmel, indem Er durch das an Seinem Kreuz vergossene Blut Frieden stiftete: in Christus Jesus, unserem Herrn.

Graduale (Ps. 71, 8 u. 11).
Er herrscht von Meer zu Meer, vom Strom bis an die Grenzen der Erde. Ihm huldigen alle Könige der Erde; Ihm dienen alle Völker.
Alleluja, alleluja. (Dan. 7, 14) Sein Herrschertum ist ewiges Herrschertum; nie wird es Ihm genommen; Sein Königtum geht nie zu Grunde. Alleluja.

Evangelium (Joh. 18, 33-37)

In jener Zeit sprach Pilatus zu Jesus: „Bist Du der König der Juden?“ Jesus antwortete: „Sagst du das aus dir selbst, oder haben es dir andere von Mir gesagt?“ Pilatus erwiderte: „Bin ich denn ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben Dich mir ausgeliefert. Was hast du getan?“ Jesus antwortete: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wenn Mein Reich von dieser Welt wäre, so würden gewiß Meine Diener für mich streiten, und Ich wäre nicht den Juden ausgeliefert worden. Nun aber ist Mein Reich nicht von hier.“ Da sprach Pilatus zu Ihm: „Also bist Du doch ein König?“ Jesus antwortete: „Ja, Ich bin ein König. Dazu bin Ich geboren und in die Welt gekommen, daß Ich für die Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf Meine Stimme.“- Credo.

Offertorium (Ps. 2, 8).
„Verlang von Mir, so gebe Ich die Völker Dir zum Erbe, und zum Besitz der Erde Grenzen.“

Communio (Ps. 28, 10 u. 11).
Auf ewig thront der Herr als König; mit Frieden segnen wird der Herr sein Volk.

aus: Anselm Schott OSB, Das Messbuch der heiligen Kirche, 1949, S. 966 – S. 969

siehe auch den Beitrag: Pius XII.: Herz-Jesu- und Christkönigs-Fest

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