Christenverfolgung zur Zeit Sixtus II

Zur Zeit der Päpste der Katakomben Ein alter Christ wird in der Katakombe von römischen Soldaten überfallen

Die Päpste der Katakomben

Christenverfolgung zur Zeit Sixtus II. (258)

Dieser Papst wird wegen seines Martyriums unter Valerian gefeiert. Kaiser Valerian (253 bis 260) war einige Jahre den Christen günstig gestimmt, wurde aber später von einem Günstling, einem ägyptischen Zauberer, Macrianus, zum Haß gegen die Christen entflammt. Es entstand nun die neunte allgemeine Christenverfolgung, die an Grausamkeit die bisherigen noch überbot. Das Jahr 257 brachte das erste Verfolgungs-Edikt, wodurch den Christen die Feier des Gottesdienstes verboten und über alle Bischöfe und Priester die Verbannung verhängt wurde. Infolge dieses ersten Ediktes wurde im Jahre 257 Papst Stephanus getötet. „Bist du es“, herrschte der Kaiser den gefangenen Papst an, „bist du es, der sich erkühnt, den Staat zu Grunde zu richten und der das Volk überredet, die Verehrung der Götter aufzugeben?“ „Ich richte den Staat nicht zu Grunde“, erwiderte der Papst, „sondern ich ermahne das Volk, die Dämonen, welche man in den Götzenbildern anbetet, aufzugeben und den wahren Gott und Jesum Christum, den er gesandt hat, anzuerkennen.“ Die Antwort war, daß dem freimütigen Papst das Haupt abgeschlagen wurde. Im nächsten Jahr erfolgte der Befehl an den Senat, daß „die Bischöfe, Priester und Diakonen ohne Verzug hingerichtet werden sollten. Die Senatoren, römischen Ritter und angesehenen Personen, sollen Würde und Vermögen verlieren und wenn sie noch am Christentum festhalten, enthauptet werden. Die römischen Matronen sollen alles verlieren, was sie besitzen und zur Verbannung verurteilt werden; die kaiserlichen Diener und Beamten mit Ketten beladen auf die Landgüter des Fürsten geschickt werden, um als Sklaven zu arbeiten.“ Man begann sogleich seine Befehle in Ausführung zu bringen. Diese Verfolgung raffte in allen Teilen des Reiches sehr viele Opfer hin. Sie dehnte sich nämlich auf das ganze Kaiserreich aus und schonte weder Stand noch Alter noch Geschlecht. Sie wütete besonders grausam in Afrika, von Ägypten bis Numidien und in Mauretanien (Marokko). In Afrika wurden nach dem Zeugnis des hl. Augustin auf einmal 153 getötet. Nicht minder grausam wurden die Christen in Rom selbst verfolgt.

In einer Krypta (Katakomben) an der Via Salaria wurde ein Anzahl Christen beim gemeinsamen Gebet überrascht und durch Steine und Sand lebendig verschüttet. Der jugendliche Akolyth Tharcisius sollte nach der Messfeier das heilige Sakrament zu den Gläubigen bringen. Soldaten hielten ihn an und da er sich weigerte, das heilige Geheimnis preiszugeben, mißhandelten sie ihn mit Prügeln und Steinen, bis er den Geist aufgab. Da, wie berichtet wird, die Soldaten nach seinem Tod bei ihm nichts fanden, so hat er noch jedenfalls Gelegenheit gefunden, das heilige Sakrament einem Christen zu übergeben oder es selbst zu genießen. Auf ähnliche Weise wurde Sixtus in der Begräbnisstätte des hl. Praetextatus bei der Feier des heiligen Opfers überfallen, ergriffen und dann mit vier seiner Diakonen enthauptet.

Der heilige Laurentius steht vor dem römischen Präfekten und soll den Göttern opfern; dieser weigert sich und hält eine Verteidigungsrede; rechts von ihm seiht man das Volk, links vor ihm sitzt der Präfekt sowie eine Anzahl Senatoren

Seinem Diakon Laurentius, der darüber Klage führte, daß er nicht mit ihm in den Martertod gehen dürfe, kündigte der Papst an, er werde ihm in drei Tagen folgen. Der Präfekt von Rom forderte von Laurentius die Auslieferung der Kirchenschätze. Er versammelte alle Armen und Gebrechlichen, die von der Kirche unterstützt wurden, und auf sie hinweisend, sprach er zum Präfekten: „Sieh`, das sind die Schätze, die ich dir versprochen habe.“ Der habsüchtige Beamte, in seiner Hoffnung auf große Reichtümer getäuscht, geriet in helle Wut und ließ den heiligen Diakon auf einem glühenden Rost lebendig braten. Einige Senatoren trugen auf ihren Schultern den Leib des hl. Laurentius fort und bestatteten ihn (10. August 258). Kurze Zeit darauf wurde Valerian von den Persern gefangen genommen und in Ketten gelegt; er musste dem Perserkönig, so oft dieser das Pferd besteigen wollte, als Fußschemel dienen. Nachdem er dem Elend erlegen war, wurde seine Haut ausgestopft und zur Schmach des römischen Namens in einem persischen Tempel öffentlich aufgehängt. –
aus: Chrysostomus Stangl, kath. Weltpriester, Die Statthalter Jesu Christi auf Erden, 1907, S. 53 – S. 54

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