A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T Ü V W Z

Valerian

Lexikon für Theologie und Kirche

Stichwort: Valerian

Valerian (nicht Valerius), hl., 3. Bischof von Auxerre, auf der Synode von Sardica 343 anwesend; in der Vita des hl. Amator erwähnt. Fest 6. Mai.

Valerian, hl. Bischof von Cemele oder Cemenelum (an Stelle des heutigen Cimiez bei Nizza), Kirchenschriftsteller, Mönch auf Lérins, bezeugt als Teilnehmer an den Synoden von Riez 439 und Vaison 442, Mitadressat zweier Briefe Leos I. von 450 und 452 (Migne PL 54, 884 983), Freund und Verteidiger des Erzbischofs Hilarius von Arles und Faustus von Reji bei ihren jurisdiktionellen Streitigkeiten, wohl Semipelagianer wie diese beiden. Verfaßte 20 rhetorisch sehr wirkungsvolle und geschichtlich wertvolle Homilien, meist aszetischen Inhalts, und eine Epistula ad monachos de virtutibus et ordine doctrinae apostolicae, hrsg. v. J. Sirmond (Paris 1612) und in Migne PL 52, 691/758. Fest 23. Juli.

Valerian, hl., Märtyrer zu Rom

Valerian, Publius Licinius, römischer Kaiser, * wohl vor 200, von vornehmer Abkunft, zur Zeit des Kaisers Decius hoher Verwaltungsbeamter, September 253 in Rhätien von den Truppen zum Kaiser ausgerufen, nahm sofort seinen Sohn Gallienus zum Mitregenten an. In seinen Fähigkeiten verschieden beurteilt; vermochte das Reich nicht vor den Goten und Persern zu schützen; geriet beim Versuch, die vom Perserkönig Schapur I. belagerte Stadt Edessa zu entsetzen, in Gefangenschaft, in der er 260 gestorben zu sein scheint. Diese Schmach wurde als Gottesstrafe für seine (8. große) Christenverfolgung bezeichnet (Lactantius, De mort. Pers. 5). Valerian war schon an der Verfolgung des Decius, aber nicht als Anstifter, beteiligt. Nach der Thronbesteigung zeigte er sich zunächst einsichtig, ja wohlwollend gegen die Christen. „Sein ganzes Haus war voll von Gläubigen, eine Gemeinde Gottes.“ Aber durch die heidnische Opposition, besonders des Generals Macrianus, „des Führers der ägyptischen Magier“ (Eusebius, HE VII 10,4) bestimmt, verbot er durch ein Herbst 257 unterTodesstrafe die gottesdienstlichen Versammlungen und den Besuch der Cömeterien (wohl zu Zusammenkünften) und verlangte (wohl hauptsächlich von den Bischöfen und dem Klerus) die Anerkennung des römischen Staatskultus. Zahlreiche Bischöfe (so Cyprian von Karthago und Dionysius von Alexandrien) und Kleriker wurden verbannt, andere ins Gefängnis geworfen, mißhandelt, in die Bergwerke gesandt (Cyprian, Ep. 76/79). Da die Christen ihre Versammlungen weiter hielten (Dionysius bei Eusebius, HE VII 11,12), verfügte Juli 258 ein 2. Edikt über standhafte Bischöfe, Priester und Diakonen die Hinrichtung; vornehme Laien (Senatoren und Ritter) sollten Stand und Vermögen, im Beharrungsfall das Leben verlieren, Frauen mit Vermögens-Verlust verbannt, Angehörige des kaiserlichen Hauses zur Güter-Konfiskation und Deportation in die kaiserlichen Domänen verurteilt werden (Cyprian, Ep. 80,1). Opfer der Verfolgung, die am heftigsten in Numidien und Ägypten wütete (Dionysius bei Eusebius, HE VII 11), waren u.a. in Rom Papst Sixtus II. Mit 4 Diakonen, die Diakonen Felicissimus und Agapitus, der Archidiakon Laurentius, vielleicht auch der Gegenpapst Novatian (Sokrates, HE IV 28), in Karthago Cyprian und andere (vielleicht auch die Massa candida in Utica), in Tarragona Fruktuosus, in Palästina Priscus, Malchus und Alexander (Eusebius HE VII 12). Nach der Gefangenschaft des Valerian stellte sein Sohn die Verfolgung ein. –
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. X, 1938, Sp. 482 – Sp. 483

Buch mit Kruzifix
Raimund von Pennafort
Buch mit Kruzifix
Montanismus

Weitere Lexikon-Einträge

Buch mit Kruzifix

Traditionalismus

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Traditionalismus Traditionalismus, der von katholischen Gelehrten im 19. Jahrhundert unternommene Versuch, die gesamte sittliche und religiöse Erkenntnis einzig auf die in einer ununterbrochenen Überlieferung der Menschheit kund werdende Uroffenbarung Gottes zurück zu führen, unter…
Buch mit Kruzifix

Quietismus

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Quietismus Quietismus, eine Irrlehre über den Stand der Vollkommenheit. Er verwirft die via ordinaria, die kirchlichen Heiligungsmittel, und setzt an ihre Stelle eine falsche Mystik, die in dem mystischen Tod, der Annihilation, der absoluten…
Buch mit Kruzifix

Sem

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Sem Sem, in der heiligen Schrift der erstgeborene Sohn Noe`s, dem Vater erst nach 500 Lebensjahren geschenkt. Sem war 98 Jahre alt, verheiratet, aber noch kinderlos, als die Flut herein brach. Nach derselben erhielt…
Buch mit Kruzifix

Boleslau

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Boleslau Boleslau, Herzöge v. Böhmen: Boleslau I., 929-967, Bruder des hl. Wenzel, als Führer der heidnischen Adelspartei an dessen Ermordung beteiligt. Ursprünglich christenfeindlich, förderte er später das Christentum, ließ die Prager Kirche St. Veit…
Buch mit Kruzifix

Synode von Pisa

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Synode von Pisa (1409) Von den Synoden ist die von 1409 die bedeutendste. Enttäuscht und verärgert über das unschlüssige, widerspruchsvolle Verhalten Gregors XII. und des Gegenpapstes Benedikt XIII. in der Unionsfrage, entschlossen sich die…

Weitere Lexikon-Beiträge

Es wurden keine Ergebnisse gefunden.