Aus der MariaBibel des hl Albertus Magnus

Maria als Himmelskönigin, mit einer Krone auf ihrem Haupt; Jesus sitzt auf ihrem Arm, die rechte Hand zum Segen erhoben; beide sind umrahmt von Rosen

Aus der MariaBibel des hl. Albertus Magnus

Die Himmelskönigin Maria ist aller Verehrung würdig; denn der Sohn Gottes selbst ehrt sie gemäß den Worten seines göttlichen Gebotes: „Ehre Vater und Mutter“. Der heilige Geist befiehlt es ausdrücklich: „Ehre deinen Vater und deine Mutter: und dieses ist das erste Gebot in der Verheißung: daß es dir wohl ergehe und du lange lebest auf Erden.“

Alle Ehre geht am Ende wieder auf ihren Sohn zurück; ja durch sie wird noch die Ehre der göttlichen Personen vermehrt.

Durch sie empfängt die Welt ihre höchsten Güter: und wer sie gefunden, hat mit ihr alles Gute gefunden. Wer sie liebt, wird auch von ihr geliebt; und deshalb gereicht es dem Menschen zur vorzüglichsten Ehre, sich dem Dienst der Gottesmutter zu weihen. Sie teilt reichlich von den göttlichen Gnadenschätzen aus; selbst diejenigen, die feindlich wider ihren Sohn gelebt haben, versöhnt sie mit Ihm; Niemand wird von ihr abgewiesen.

Alle ihre Verehrer bereitet sie vor zu einer Wohnung des Herrn und schmückt sie aus zu diesem Zweck mit den mannigfachsten Tugenden. Sie ist es, die gleich dem Engel unsere Gebete und guten Werke vor den Thron Gottes bringt und somit gleich ihrem Sohne des Mittleramtes zwischen Gott und den Menschen. Denn sie war die Mittlerin, durch die Er in die Welt gekommen ist, und sie wird auch die Mittlerin unserer Ankunft bei Ihm sein.

Demnach, wie der Sohn unser Fürsprecher beim Vater ist, ist sie unsere Fürsprecherin beim Sohne. Jedoch tritt sie nicht wie andere Heilige vor ihren Sohn hin, bittend, sondern als Mutter mit einem besondern Ansehen, Ihm gleichsam befehlend.

Dadurch, daß sie uns darreicht Jesum, die gebenedeite Frucht ihres Leibes, ist sie für uns geworden der neue Baum des Paradieses; und folglich werden durch die Barmherzigkeit der Mutter diejenigen oft wieder in Freiheit gesetzt, welche sonst die Gerechtigkeit des Sohnes verdammen würde. Wer sich fürchtet, vor dem Throne des gerechten Gottes zu erscheinen, der nehme vertrauensvoll zu ihr seine Zuflucht. Somit liegt unser Heil in ihrer Hand. Durch ihre Verehrung erlangen wir hier Gnade und jenseits die Glorie. Sie beschützt ihre Diener im Sterben wider die bösen Geister und verklärt sie in der Ewigkeit. -“

Bete schließlich mit dem seligen Albert zur milden und gütigen Mutter Maria:

„Gib mir einen lichtvollen Verstand und richtige Begriffe, einen starken Geist, eine sichere Wissenschaft, einen festen Glauben und eine entsprechende Rede, welche wirksam ist zur Befestigung im Glauben, zur Erbauung der Kirche und zur Ehre des Namens deines Sohnes, unseres Herrn Jesu Christi, zum immerwährenden Lobe und zur Verkündigung deiner Barmherzigkeit, durch die du einem so unwürdigen Sünder die Gaben deiner Barmherzigkeit zu spenden und durch seine Zunge Wunder deiner Macht zu wirken nicht aufhörest!“-
aus: Otto Bitschnau OSB, Das Leben der Heiligen Gottes, 1881, S. 850

siehe auch: Lob Mariä nach dem Lobgesang des hl. Ambrosius

sowie: Lobpreis und reumütige Bitte zu Maria

Tags: Maria

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