Vertrauensvolle Bitte zu Maria
(nach Psalm 122)
Zu dir, o Maria! die du im Himmel wohnest, erhebe ich mit gänzlicher Zuversicht die Augen. Sieh, wie die Augen der Diener auf die Hände ihres Herrn, und die Augen einer Dienstmagd auf die Hände ihrer Frau geheftet sind, wenn sie von denselben eine Wohltat erwarten; so harren meine Augen so lange auf dich, o meine Frau und Mutter! geheftet, bis du dich würdigst, dich meiner zu erbarmen. Betrachte den betrübten Zustand, in dem ich mich befinde, und laß dich zur Erbarmung über mich bewegen. Wenn du mich nicht mit barmherzigen Augen ansehen würdest, wäre es um mich geschehen; aber du wirst nicht zugeben, daß ich meinen Feinden zum Gespött werde.
Lied zu Maria
Sieh mich hier zu deinen Füßen,
Jungfrau, Mutter, Königin!
Laß dich auch von mir begrüßen,
Ob ich gleich ein Sünder bin.
Du, die Zuflucht aller Sünder,
Bist die Zuflucht auch für mich –
Alle armen Eva`skinder
Weiset ja die Kirch` an dich.
Und er selbst, der Todbezwinger,
Der noch von dem Kreuz herab
Dich dem vielgeliebten Jünger
Und auch mir zur Mutter gab.
O Maria! Heil der Kranken,
Tröste du mein krankes Herz,
Worte, Werke und Gedanken
Lenk` sie alle himmelwärts
Königin! zu deinem Throne
Seufz` ich reuevoll empor,
Stell` dem Richter, deinem Sohne,
Mich einst als dein Pflegkind vor.
Huldigung von Millionen
Sei, Maria! dir geweiht,
Von den Christen aller Zonen
Sei gegrüßt, gebenedeit!
aus: Michael Sintzel, Lehr- und Gebetbuch vom heiligsten und kostbarsten Blute Jesu Christi, 1847, S. 363 – S. 364