Triumph und Sieg des Messias Psalm 46

Psalm 46 – Triumph des Erlösers und Unterwerfung aller Völker

König David mit der Harfe singt Psalmen über den Messias

Psalm 46 feiert, vielleicht im Anschluss an einen großen Sieg Israels über seine Feinde und einen Triumphzug der Bundeslade (worauf die Ausdrücke in Vers 6 hinzuweisen scheinen; vgl. Ex. 10, 35; 2. Kg. 6, 15), den Triumph des Erlösers in der Himmelfahrt und der Unterwerfung aller Völker.

Auffährt Gott mit Jubelklang,
der Herr im Schalle der posaune.
Lobsinget unserm Gott, lobsinget!
Lobsinget unserm König, lobsinget!
Denn König der ganzen Erde ist Gott;
lobsinget vollständig!
Es herrscht Gott über die Heiden;
Gott thront auf seinem heiligen Thron.
Die Fürsten der Völker versammeln sich zum Gott Abrahams (1),
der Erde mächtige Herrscher werden sehr erhöht (2).

Anmerkungen:

(1) D.i.: Sie huldigen dem wahren Gott.
(2) Durch die Berufung zum Christentum und seinen Gnaden. Die Fürsten sind genannt als Repräsentanten ihrer Völker. Im Hebräischen: „Gottes sind die Häupter der Erde“, sie gehören Gott an in der wahren Religion.

Psalm 67 – Sieg des Messias über alle seine Feinde

Psalm 67 schildert nach einem triumphierenden Eingang zunächst, wie nach einem siegreichen Krieg die Bundeslade in feierlichem Triumphzug nach Sion zurück gebracht wurde. Aber unter diesem Bild stellen sich dem von Gott erleuchteten heiligen Sänger der noch weit herrlichere Sieg des Messias über alle seine Feinde und seine glorreiche Auffahrt zum Vater vor Augen.

Des Messias heilige Menschheit ist die lebendige Bundeslade; die „Gefangenen“, die Christus im Triumphzug mit sich fortführte, waren die bis zu seiner Himmelfahrt in der Vorhölle festgehaltenen Seelen der Gerechten; sie sind auch die „Geschenke, die er sich an Menschen nahm“. – Die Worte „an Menschen“ können aber auch bedeuten „zur Verteilung an Menschen“; die Geschenke, die sich Christus genommen, wären hiernach die Gnaden, die er seit seiner Himmelfahrt durch den Heiligen Geist auf uns herab sendet. In diesem geistig-messianischen Sinn faßten die Stelle auch die älteren Juden, wie wir aus der Berufung des hl. Paulus auf dieselbe erkennen (1).

Du steigst zur Höhe auf (2), führst die Gefangenen mit (3),
nimmst Geschenke dir an Menschen (4),
ja auch die nicht glauben, daß Gott der Herr hier wohne (5).
Reiche der Erde, singet Gott,
lobsinget dem Herrn, lobsinget Gott,
der über den höchsten Himmel auffährt gen Aufgang (6).

Siehe, er lässt seine Stimme erschallen mit Macht.
Gebt die Ehre Gott (der) über Israel (waltet);
seine Herrlichkeit und seine Kraft (thront) in den Wolken.
Wunderbar ist Gott in seinen Heiligen (7).
Der Gott Israels gibt Kraft und Stärke seinem Volk (8).
Gepriesen sei Gott! (9)

Anmerkungen:

(1) Vgl. Eph. 4, 8. Die Kirche betet den Psalm am Pfingstfest, an welchem der Herr den Heiligen Geist mit seinen Gaben gesendet hat.
(2) Auf den Berg Sion, in den Himmel.
(3) Du führst die Gefangenen im Triumph auf. Die Gefangenen der Vorhölle führte Christus im Triumph mit sich in den Himmel.
(4) D.i. bestehend in Menschen.
(5) Unter den Seinigen; Vers 19.
(6) Der Aufgang, als der Ort, von wo täglich die strahlende Sonne ihren Lauf beginnt, ist hier Bild der himmlischen Herrlichkeit. Das Hebräische kann auch heißen: „In den Himmel der Himmel des Urbeginns“, d.h. in den ewigen Himmel.
(7) Hebr.: in seinem Heiligtum, wo er wohnt, sich offenbart und von wo aus er Gnade und Segen spendet.
(8) Gegen alle Feinde. (Vgl. Mt. 16, 18; 28, 20).
(9) Vers 33-36. –
aus: Schuster/Holzammer, Handbuch der Biblischen Geschichte, Bd. I, Altes Testament, 1910, S. 744 – S. 746

Bildquellen

Tags: Religion

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