Napoleon bekennt die Gottheit Jesu

Bekenntnis Napoleons zur Gottheit Jesu Christi

„Jesus will die Liebe der Menschen“, sagte Napoleon in einem Gespräch mit General Bertrand das im Jahre 1841 von General Montholon veröffentlicht wurde, „er will das Herz, verlangt es durchaus; und es gelingt ihm unverzüglich. Das ist mir ein Beweis seiner Gottheit. Alexander, Cäsar, Hannibal, Ludwig XIV. scheiterten daran mit all ihrem Genie. Sie eroberten die Welt und konnten nicht dazu gelangen, einen Freund zu haben… Christus hingegen spricht, und sofort schließen sich die Geschlechter der Menschen ihm an; das Band, das sie mit ihm verknüpft, ist inniger und fester als das des Blutes, heiliger und mächtiger als irgend eines. Er entzündet die Flamme einer Liebe, die unsere Selbstliebe auslöscht und jede andere Liebe aufwiegt. Wie sollte man nicht an diesem Wunder seines Willens das Wort erkennen, das die Welt erschaffen hat? – Die Stifter anderer Religionen haben von einer solch erhabenen und innigen Liebe, die das Wesen des Christentums ausmacht, nicht einmal einen Begriff gehabt. Und sie durften sich auch wohl hüten, gegen einen Felsen zu rennen; denn in einem solchen Geschäft, nämlich sich Liebe zu gewinnen, trägt der Mensch in seinem Innern das tiefste Gefühl der Ohnmacht. Darum ist unstreitig das größte Wunder Christi das Reich der Liebe… Alle, die wahrhaft an ihn glauben, fühlen diese bewunderungswürdige Liebe, – eine für die Vernunft unerklärliche und für die Kräfte des Menschen unmögliche Erscheinung, ein heiliges Feuer, dessen Kraft und Dauer von der Zeit dieser großen Zerstörerin, weder geschwächt noch beschränkt werden kann. Und ich (Napoleon) bewundere dies um so mehr, weil ich selber oft darauf bedacht war. Es beweist mir dieses vollends die Gottheit Jesu. Ich kann zwar in Wahrheit behaupten, ich habe viele Tausende entflammt, daß sie für mich starben. – Damit will ich durchaus keinen Vergleich anstellen zwischen der todesmutigen Begeisterung eines Soldaten und der christlichen Liebe; Gott behüte mich davor! – Aber es bedurfte jederzeit meiner Gegenwart, meines Blickes, meiner Stimme. Ein Wort von mir begeisterte die Herzen. Ja, ich besitze das Geheimnis dieser Zauberkraft; und doch habe ich nicht das Geheimnis, in denselben meine Liebe und meinen Namen zu verewigen… Jetzt, wo ich auf St. Helena bin, jetzt, wo ich allein hier weile, fest gebannt an einem Felsen… Wo sind meine Freunde? – So ist das Schicksal der großen Männer, so war auch das eines Cäsar und Alexander! Man vergißt uns… Ludwig der Vierzehnte war kaum verblichen, und schon vernachlässigten ihn seine Höflinge, verspotteten ihn vielleicht gar. Er war nicht mehr ihr Herr, er war eine Leiche, ein Sarg, ein Grab und der Schauder einer heran nahenden Auflösung. Noch einen Augenblick, und dasselbe Los trifft auch mich. Ich sterbe vor der Zeit, und mein Leichnam wird ebenfalls der Erde übergeben, um da die Speise der Würmer zu werden. Das ist das nahe Schicksal des großen Napoleon! – Welch eine Kluft liegt zwischen meinem tiefen Elend und der ewigen Herrschaft Christi, der auf der ganzen Welt gepredigt, geliebt und angebetet wird und noch immer lebt! – Ja, der Tod Christi ist der Tod eines Gottes!“ (Nicolas, Philosophische Studien über das Christentum, Bd. 4, Kap. 2) –
Quelle: P. Joseph Deharbes größere Katechismuserklärung, Bd. 1, 1911, S. 665 -S. 666

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