Heiliger Papst Hadrian III. (884-885)

Der Papst trägt das Kreuz Christi, von Christus glorreich empfangen; es zeigt das Leiden der Päpste und zugleich der Kirche

Das Fundament des Hl. Stuhles ist Christus

Hl. Papst Hadrian III. (regierte von 884 bis 885)

Er war der Sohn des Römers Benedikt und bewies denselben Eifer in Verteidigung des Glaubens und in Aufrechterhaltung der Kirchenzucht wie seine Vorgänger. Mit dem ränkesüchtigen Photius wollte er ebenso wenig , wie Marinus, Gemeinschaft pflegen und ihn als Patriarchen anerkennen, wiewohl Kaiser Basilius wiederholt darum bat. Infolge der Weigerung schrieb ihm der Kaiser mehrere Schmähbriefe.

Er regierte wenig über ein Jahr und starb im Sommer 885 auf der Reise zum Reichstag nach Worms, wohin ihn Kaiser Karl der Dicke eingeladen hatte. (1) Im Kloster Nonantula bei Modena wurde er begraben. Sein Name steht im Heiligenverzeichnis, wie der des gleichnamigen Papstes Hadrian II.
aus: Andreas Hamerle C.Ss.R., Geschichte der Päpste, II. Band, 1907, S. S. 283

(1) Wiederum benützten die Sarazenen den Regierungswechsel in der heiligen Stadt, um das unglückliche Italien aufs neue zu verheeren. Um diesem unerträglichen Elend eine Ende zu machen, entschloss sich der tätige und mutige Papst, persönlich in Frankreich auf dem Reichstag zu Worms bei Karl dem Dicken Hilfe zu suchen. Zum Unglück ereilte ihn aber am 17. September des Jahres 885 im zweiten Jahr seiner Regierung auf der Reise durch die Diözese Modena zu Nonantula der Tod. Seine letzte Ruhestätte fand der treue und edle Stellvertreter Christi im Kloster Nonantula.

Die Lage der ewigen Stadt war bei dem Tode des Papstes eine verzweifelte. Daß die Sarazenen ihre Verheerungen fortsetzten, haben wir oben schon erwähnt. Dazu kam noch eine außerordentliche Trockenheit, wodurch alle Erntehoffnungen vernichtet wurden; Heuschrecken-Schwärme verwüsteten das Land, so daß eine große Hungersnot eintrat. –
aus: Chrysostomus Stangl, kath. Weltpriester, Die Statthalter Jesu Christi auf Erden, 1907, S. 322

Die Streitigkeiten mit Photius dauerten auch unter seinem Pontifikat fort; Hadrian sandte Litterae synodales an Photius, worin er ihm das Ausgehen des heiligen Geistes auseinander zu setzen suchte.

Daß Hadrian die Beteiligung des Kaisers an der Papstwahl verboten, ist späterer Zusatz des Liber pontificalis (Muratori, SS. Rer. Ital. III, 269)

Auf Einladung Kaiser Karls des Dicken, der zum letzten Mal die Reiche Karls des Großen unter einem Zepter vereinigt und die Absicht gehabt haben soll, mit Hilfe des Papstes seinen Bastard Bernhard zum Reichserben einsetzen zu lassen, reiste Hadrian zum Reichstag nach Worms, starb aber auf der Reise dahin… (Kirchenlexikon, Bd. 5, Sp. 1423)

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