Das kurze Pontifikat von Papst Cölestin IV. (1241)

Der Papst trägt das Kreuz Christi, von Christus glorreich empfangen; es zeigt das Leiden der Päpste und zugleich der Kirche

Die Statthalter Jesu Christi regieren die Welt

Das kurze Pontifikat von Papst Cölestin IV. (regierte 1241)

Nach dem Tode Gregors IX. zog sich Friedrich mit seinem Heer von Rom zurück, um vor der Welt gleichsam den Beweis zu liefern, dass er nicht die Kirche, sondern nur den Papst, – heute heißt es – die Übergriffe päpstlicher Anmaßung – bekämpfen wollte. Daß sich jedoch bei Friedrich die Kirche und Papst nicht trennen ließen und es ihm nur darum zu tun war, die Öffentlichkeit zu täuschen, trat bald klar an den Tag. Unterdessen konnte die Wahl vorgenommen werden und fiel auf den Kardinalbischof von Sabina, Gottfried Castiliglioni, der den Namen Cölestin IV. annahm.

Er stammte aus einem angesehenen Geschlecht, war Zisterzienser und genoss den Ruf eines sittenstrengen, gelehrten Mannes. Sein Herzenswunsch war, den Kampf mit Friedrich II. beizulegen, deshalb schickte er auch sofort nach seiner Thronbesteigung einen Boten an den Kaiser, um die Friedens-Verhandlungen einzuleiten, die Antwort traf ihn aber nicht mehr unter den Lebenden. Er starb bereits nach siebzehntägiger Regierung. –
aus: Andreas Hamerle C.Ss.R., Geschichte der Päpste, II. Band, 1907, S. 429

Das kurze Pontifikat von Papst Cölestin IV. (1241): Porträt

Cölestin war mütterlicherseits ein Neffe des Papstes Urban III. Er wurde vom Papst Gregor IX. zum Kardinalpriester von St. Markus in Rom und später zum Bischof von Sabina ernannt. Am 25. Oktober des Jahres 1241 wurde er auf den päpstlichen Stuhl erhoben. Dieser versöhnliche Papst versuchte den Kaiser Friedrich zum Frieden mit der Kirche zu bewegen. Aber schon am 10. November desselben Jahres rief ihn der Tod von der Welt ab. Wiederum triumphierte der deutsche Kaiser Friedrich.

Fast zwanzig Monate hinderte er die Kardinäle, einen neuen Papst zu wählen. Er verwüstete inzwischen die dem Heiligen Stuhl gehörigen Ländereien, indem er vorgab, er wolle die Kardinäle zwingen, einen Papst zu wählen. Ganze Banden von wilden Sarazenen zog er aus Sizilien nach Rom. Doch der Unwille des Volkes nahm immer mehr zu und wurde immer lauter, so dass es Friedrich für geraten fand, wieder einmal nachzugeben und die Kardinäle aus ihrer Haft zu entlassen. Diese versammelten sich alsbald in Anagni; denn Friedrich übte eine solche Tyrannei aus, dass die Papstwahl in Rom nicht stattfinden konnte.

Aus der Wahl ging am 25. Juni des Jahres 1243 der Kardinalpriester Sinibald Baragna, Graf von Fieschi aus Genua, hervor. Diese Wahl bezeugt, wie gern man eine Versöhnung des Kaisers mit der Kirche gesehen hätte; denn Sinibald war ein Freund des deutschen Kaisers und ein versöhnlicher Mann, dabei berühmt durch seine ausgezeichnete Gelehrsamkeit.

Als der Kaiser die Nachricht von der Wahl erhielt, soll er gesagt haben: „Ich fürchte, dass ich unter den Kardinälen einen Freund verloren und einen feindlichen Papst gefunden habe. Kein Papst kann ein Freund meiner Partei sein.“

Wenn Friedrich voraussetzte, dass der Papst sein Gegner sein werde, so urteilte er ganz richtig. Er hatte auf seinem Gewissen den Tod des edlen Papstes Gregor IX. und mehrerer Kardinäle und Bischöfe. –
aus: Chrysostomus Stangl, kath. Weltpriester, Die Statthalter Jesu Christi auf Erden, 1907, S. 485 – S. 486

Da noch heiße Kämpfe mit dem tyrannischen Kaiser bevorstanden, hatte die göttliche Vorsehung, um sie siegreich durchzuführen, einen kräftigen und energischen Mann bestimmt. (Hamerle, S. 429)

siehe: Papst Innozenz IV. und Kaiser Friedrich II.

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