Opferwillige Hingebung an den Papst
Wer auf Erden Papst Pius IX. geliebt
Das Stillschweigen der Kirche macht, daß selbst die Engel voll Erwartung der Zukunft entgegen schauen. Auch wir müssen warten in der geduldigen Ruhe des Gebetes. Die Gotteslästerung der Ungläubigen mag unseren Glauben empören; das Wanken der Kinder der Herde Gottes mag unsere Herzen drücken; aber in unseren heiligen Schmerz soll sich keine Bitterkeit mischen. Wir müssen unsere Augen auf Jesus richten, und die doppelte Pflicht erfüllen, welche jetzt unsere Liebe zu Ihm uns auferlegt. Ich sage: Die doppelte Pflicht. Denn es ist eine Zeit, daß Gott ein offenes Bekenntnis unseres Glaubens erwartet, eine laute Erklärung unserer Treue, ohne Scheu. Es ist ferner eine Zeit, wo das Gefühl unserer äußeren Hilflosigkeit uns mehr als jemals auf die Pflicht des innerlichen Gebetes verweist. Das offene Bekenntnis ist von geringem Wert ohne das innerliche Gebet; aber ich glaube, das innerliche Gebet ist fast von geringerem Wert ohne das äußere Bekenntnis. Manche Tugenden wachsen im Verborgenen; aber die loyale Treue kann nur gedeihen, im hellen Sonnenschein und auf den freien Hügeln.
Wie wollen wir also unser Neues Jahr einweihen? Durch die unaussprechliche Herablassung seines Mitleids sind wir im Begriff, auf seinen sakramentalen Thron das unsichtbare Haupt der Kirche zu erheben, um so unserem sichtbaren Haupt zu Hilfe zu kommen, seinem teuersten und geheiligten Statthalter, unserem liebreichsten und ehrwürdigsten Vater. Ich brauche euch nicht zu sagen, um was wir beten sollen, noch wie wir beten sollen; aber ich habe einen Gedanken, den ich oft gedacht, und mit dem ich schließen will:
Ein unwiderstehliches Gefühl sagt mir, daß es im Himmel um diejenigen besonders gut stehen wird, die auf Erden den Papst besonders geliebt haben, welcher die Unbefleckte Empfängnis als Lehre der Kirche verkündet hat.
aus: Frederick W. Faber, Opferwillige Hingebung an den Papst, 1860, S. 28 – S. 29