Heiliger Aquilinus Priester und Märtyrer

Jesus Christus mit seinen Heiligen, die ihm Verehrung zollen und ihn anbeten

Heiligenkalender

29. Januar

Heiliger Aquilinus, Priester und Märtyrer

Der heilige Aquilinus wurde um das Jahr 784 zu Würzburg in Unterfranken von vornehmen Eltern geboren. Schon seinen Studienjahren zeigte er seinen Eifer in Beschützung des wahren Glaubens. Denn da einige Mitschüler Spottreden führten, tadelte er sie sehr freimütig und zeigte ihnen, wie weit sie darin von der Lehre der wahren Kirche abwichen. Wenn andere ihn zur Ausgelassenheit reizten, gab er ihnen niemals Gehör, sondern floh ihre Gesellschaft, so viel ihm möglich war, obwohl er deswegen ausgelacht und verspottet wurde. Die höheren Wissenschaften erlernte er zu Köln, führte aber dabei einen so auferbaulichen Lebenswandel, daß er zum Dompropst ernannt wurde. Nach einige Zeit kehrte er in sein Vaterland zurück, verkaufte sein ganzes Erbgut und teilte das daraus gelöste Geld unter die Armen. Zu Köln, wohin er sich wieder begab, wollte man ihn nach dem Ableben des Bischofs zu dessen Nachfolger erwählen; er floh aber und kam nach Paris. Dort traf er viele an, welche mit der Pest behaftet waren. Diese pflegte er mit größter Liebe so lange, bis die Pest erlosch. Man schrieb dies dem Gebet des Heiligen zu. Deshalb und auch wegen seiner Gelehrsamkeit und Heiligkeit wollte man ihn auch in Paris nach dem Tode des Bischofs als dessen Nachfolger haben. Er entfloh abermals und zwar nach Italien.

Nachdem er sich zu Pavia einige Zeit aufgehalten hatte, begab er sich nach Mailand, um die Reliquien des heiligen Ambrosius zu verehren. In dieser Stadt fand er genug wider die arianische Irrlehre zu kämpfen, welche wieder einriß. Gott stand ihm augenscheinlich bei; denn er brachte eine große Menge an Arianern durch seine Predigten wieder zum wahren Glauben. Die Anführer der arianischen Partei verschworen sich, überfielen ihn in der Kirche des heiligen Ambrosius und schlugen ihn so grausam, daß sie ihn für tot hielten. Der Heilige erholte sich aber wieder und arbeitete mit dem alter Eifer an der Ausrottung der Ketzerei und Bekehrung der Sünder. Daher überfielen ihn die verstockten Arianer abermals, und einer derselben stieß ihm sein Schwert so tief in die Kehle, daß der unerschrockene christliche Held zu Boden fiel und seinen Geist aufgab.

Der heilige Aquilinus gab denjenigen kein Gehör, die ihn zum leichtsinnigen Weltleben verleiten wollten. Fürchte, o christliche Seele! die Spötter über die Tugend nicht. Bleibe treu dem lieben Gott und scheue dich nicht, gewissenhaft deine Obliegenheiten zu erfüllen. „Wer mich“, sagt Christus, „vor den Menschen bekennt, den werde auch ich bekennen vor meinem himmlischen Vater.“ (Matth. 10, 32) –
aus: Wilhelm Auer, Kapuzinerordenspriester, Goldene Legende Leben der lieben Heiligen Gottes auf alle Tage des Jahres, 1902, S. 69 – S. 70

Tags: Heilige

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