Heiliger Akazius Bischof von Melitene

Jesus Christus mit seinen Heiligen, die ihm Verehrung zollen und ihn anbeten

Heiligenkalender

31. März

Der heilige Akazius, Bischof von Melitene

Er lebte zur Zeit des Kaisers und Christenverfolgers Decius und wurde wegen seiner Liebe, Umsicht und Kraft, womit er die ihm anvertraute Herde weidete, von ihr „der gute Engel“ genannt. Der kaiserliche Statthalter Marcian stellte ihn am 29. März 251 vor Gericht. Das amtliche Verhör ist noch vollständig erhalten und lautet – etwas abgekürzt – also:

Marcian lenkte von diesem theologischen Gespräch ab und sagte: „Schau die Montanisten (eine von der katholischen Kirche abgefallene Sekte) an: sie sind Leute von bewährter Religiosität und haben sich nicht geweigert, mit uns den Göttern zu opfern: tue du ebenso, hole alle deine Christen hierher und bekenne dich mit ihnen zur Religion des Kaisers: ichweiß, du hast dein Volk in der Hand, es gehorcht dir auf den Wink.“ –
Akazius: „Die Christen gehorchen nicht mir, sondern Gott: sie folgen mir nur, wenn ich ihnen das Wort Gottes verkünde, und würden mich verachten, wenn ich Falsches und Böses sie lehren wollte.“ –
Marcian: „Gib mir das Namens-Verzeichnis deiner Christen, dieser Zauberer und Genossen deiner Kunst.“ –
Akazius: „Wir hassen die Zauberei; was wir durch unser Gebet erlangen, gibt uns Gott: oder nennst du das Zauberei, daß wir eure Götter oft mit einem einzigen Wort zu Boden werfen? Sie sind eben keine Götter; denn ihr habt sie selbst gemacht. Wenn der Bildhauer keinen Stein, oder der Stein keinen Bildhauer hätte, wo wären dann eure Gottheiten? Ist das verständig, sich Götter fabrizieren, um sie nachher zu fürchten und anzubeten? Wir Christen fürchten nicht Einen, den wir selbst gemacht haben, sondern den Herrn, der als Gott uns erschaffen hat, als Vater uns liebt, und als guter Hirt uns vom ewigen Tode erlöst.“ –
Marcian: „Ich habe dir`s schon gesagt, gib mir das Namens-Verzeichnis deiner Christen, oder du wirst es furchtbar büßen.“ –
Akazius: „Meinen Namen und den meiner Mitgefangenen kennst du ja: ich heiße Akacius, der Bischof von Toja heißt Piso, und der andere Priester Menander; die Namen der Übrigen sind im Lebensbuch des Himmels eingeschrieben: du wirst doch nicht hoffen, mehr auszurichten, wenn unser Viele sind, da du mich Einen nicht zu beseitigen vermagst: tue nun, was du willst, den Bischof kannst du töten, aber seine Kirche nicht.“ –
Marcian ließ den mutigen Bekenner und schlagfertigen Verteidiger seiner Sache in das Gefängnis zurück führen, schickte die ausführlichen Akten dieses Verhöres an den Kaiser und bat um Weisung, was ferner mit Akazius geschehen soll. Decius durchlas das ganze Protokoll mit hohem Interesse, und fand an dem edlen Freimut und an den zutreffenden Antworten des Bischofs ein solches Gefallen, daß sein Beifall in lautes Lachen überging. In dieser heiteren Stimmung – in der er gegen die Christen so selten war! – gab er den Befehl, den Gefangenen frei zu lassen und in der Ausübung seiner Religion nicht weiter zu stören.

Akazius soll noch mehrere Jahre gelebt, eine große Anzahl Heiden bekehrt, viele Wunder gewirkt haben und dann in Frieden gestorben sein. Wegen seines unerschrockenen Bekenntnisses und seiner heldenmütigen Bereitwilligkeit, sein Leben für den christlichen Glauben zu opfern, wird er in der griechischen Kirche am 31. März als Märtyrer verehrt. –
aus: Otto Bitschnau OSB, Das Leben der Heiligen Gottes, 1881, S. 240 – S. 242

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