Ablassgebet zu Ehren des heiligen Herzens Mariä,
um uns und die Kirche in dessen Schutz zu empfehlen.
O Herz Mariä! der Mutter Gottes und unserer Mutter! liebenswürdigstes Herz, du Gegenstand des Wohlgefallens der anbetungswürdigsten Dreifaltigkeit und würdig aller Verehrung und Liebe der Engel und Menschen! Du dem Herzen Jesu ähnlichstes Herz, dessen vollkommenstes Abbild du bist; Herz voll der Güte und so voll Mitleid für unser Elend, würdige dich, das Eis unserer Herzen zu schmelzen, und mache, daß sie sich gänzlich dem Herzen des göttlichen Erlösers ergeben. Gieße in unsere Herzen die Liebe zu deinen Tugenden ein und entflamme sie mit dem heiligen Feuer, von welchem du selbst stets brennst.
Schließe in dich ein die hl. Kirche, beschütze sie, sei immer ihre süße Zuflucht und ihre unüberwindliche Schutzwehr gegen alle Angriffe ihrer Feinde. Sei unser Weg zu Jesus und der Kanal aller zu unserem Heil notwendigen Gnaden. Sei unsere Hilfe in unseren Nöten, unser Trost in Trübsalen, unsere Stärke in den Versuchungen, unsere Zuflucht in den Verfolgungen, unser Schutz in allen Gefahren, aber besonders in den letzten Kämpfen unseres Lebens, in der Todesstunde, wenn die ganze Hölle sich gegen uns entfesseln wird, um unsere Seele zu verschlingen, in jenem furchtbaren Augenblick, in jener schrecklichen Stunde, von der unsere Ewigkeit abhängt; dann, ja dann, o mildreichste Jungfrau! laß uns die Zärtlichkeit deines mütterliches Herz und alle Macht, welche du über das Herz Jesu hast, erfahren, indem du uns in der Quelle der Barmherzigkeit selbst eine sichere Zufluchtsstätte eröffnest, auf daß wir in den Himmel gelangen mögen, um Jesus da mit dir in alle Ewigkeit zu preisen. Amen.
Erkannt, gelobt, gebenedeit, geliebt, verehrt und verherrlicht seien allezeit und überall das göttliche Herz Jesu und das reinste Herz Mariä. Amen.
60 Tage, einmal täglich. –
Vollkommener Ablass an den Festen Mariä Geburt, Mariä Himmelfahrt und am Herz-Mariä-Fest für jene Gläubigen, welche diese Gebete täglich das Jahr hindurch verrichtet haben. Beding.: Beichte, Kommunion, Besuch einer Kirche oder eines Altars, welche der Mutter Gottes geweiht sind, und Gebet n.d.M.d.P. –
Vollkommener Ablass in der Todesstunde, wenn man im Leben jene Gebete täglich verrichtet hat. Pius VII., 18. Aug. 1807 u. 1. Febr. 1816. Racc. 344
aus: Franz Beringer, Die Ablässe, ihr Wesen und Gebrauch, Erster Band, 1915, S. 257