Donoso Cortés und die Botschaften Marias

Ein Porträt des großen spanischen Staatsmannes und Philosophen Donoso Cortes, für den Theologie Wissenschaft in Allem ist: er sitzt seitlich, den Kopf zum Betrachter gewendet, edel gekleidet sowie mit Auszeichnungen geschmückt

Die Apokalyptik Donoso Cortés (1809-1853)

Teil 6

Donoso Cortés Worte und die Botschaften Marias

Mit messerscharfer Logik und prophetischer Kraft hat er inmitten einer Gesellschaft, die der falschen „Freiheit“ des Liberalismus verschworen war, die letzten Fragen um Sein oder Nichtsein der Menschheit gestellt. Ja er hat mit der untrüglichen Sonde integral-katholischen Geistes die Eiter- und Krankheitsherde der modernen Gesellschaft bloß gelegt, die, werden sie nicht aus dem Organismus der Menschheit heraus geschnitten, unabänderlich zum Tode führen. Es ist erschütternd, die Fragestellungen dieses großen Staatsmannes und Philosophen der Geschichte auf sich wirken zu lassen, die er mit letzter Deutlichkeit in die Ohren unserer in Gleichgültigkeit und Verwaschenheit dahin treibenden Völker gleichsam hinein schrie. Und mag uns auch seine Philosophie der Geschichte in ihren letzten tragischen Folgerungen zunächst erschrecken, sie erscheint dennoch angetan, die letzten Kräfte der Erkenntnis und des Widerstandes in uns zu wecken und uns zur äußersten Erforschung der Gewissen zu zwingen…

Donosos Worte münden in die aufwühlenden Botschaften ein, die wir bereits übernatürlicherweise seit über einem Jahrhundert durch die Interventionen der Muttergottes vernehmen. 1846, also drei Jahre vor seiner berühmten Rede, erschien die allerseligste Jungfrau auf dem Berg von La Salette in den französischen Hochalpen. Sie warf ihre Worte wie unerhörte Feuerbrände unter die Völker eines liberalen Jahrhunderts. Donoso konnte ihre „Große Botschaft“ in ihrem innersten Kern noch nicht gekannt haben. Aber sie sprach, wie Pius IX. später zusammenfaßte, Worte, die ähnlich waren: „Wenn ihr nicht umkehrt, werdet ihr alle zugrunde gehen.!“ Zwölf Jahre später sprach sie in erhöhter Stimme vom Felsen von Lourdes die bedeutungsvollen Worte „Buße, Buße, Buße!“ Und schließlich hat sie 1917 (in Fatima), in eben dem Jahr, als die russische Welt die Irrlehren des „Kommunistischen Manifestes“ wieder aufnahm und zu seiner Verwirklichung schritt, die eindringliche Aufforderung an die westliche Welt gerichtet, umzukehren und das Leben zu ändern.

Wohlgemerkt, das Leben zu ändern.

Die Spannungen in der Welt sind dem Zerreißen nahe. Es ist schon so, wie Donoso es schilderte, daß es im Absinken der Völker von Religion und Sitte kein Halten mehr gibt. Während im Osten die Christenheit blutige Verfolgung leidet …, tanzt der Westen, ergeht er sich in Orgien der Sinnlichkeit und der Lust. Diese westliche Welt ist wahrlich reif zum Untergang. Wenn wir nicht umkehren, dann muss die Züchtigung Gottes kommen! Und wer hat noch die Kraft dazu, sich dem rasenden Lauf zum Abgrund, dem Verhängnis der sittlichen Unterhöhlung entgegen zu stemmen?

Wenn wir auch keineswegs daran zweifeln, daß wir noch durch ein Tal von Blut und Tränen hindurch müssen, bis die Besinnung der Menschheit kommen wird, so sind wir uns dennoch mit Donoso Cortés bewußt, daß letzten Endes das Übernatürliche im Christentum siegen wird!

„Tuet Buße, kehret um, oder ihr werdet zugrunde gegen!“

Wer unter uns wäre nicht gewillt, dieses Wort ernst zu nehmen und der Erkenntnis die heilende, helfende Tat folgen zu lassen?

Kommentar von Johannes Maria Höcht in: Donoso Cortés, Untergang oder Wiedergeburt des Abendlandes? Die europäischen Geschichts-Prophetien des großen spanischen Staatsmannes, 1953, S. 58 – S. 61

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