Geschichtliche Züge zum Dritten Gebot Gottes
Die Wilden im Lande Passamaquoddy
Auf seinen Missionsreisen in Amerika kam der als Erzbischof von Bordeaux verstorbene Herr von Cheverus in die Länder Penobscot und Passamaquody, wo eine Menge Wilder ohne alle festen Wohnsitz unstet in Wäldern bloß von der Jagd und dem Fischfang leben. Von einem Führer begleitet, irrte er mehrere Tage in einem finsteren Wald umher, als er eines Sonntags Morgens in der Ferne einen vielstimmigen harmonischen Gesang vernahm. Wer beschreibt sein Erstaunen, als er in diesem Gesang die herrliche Messe Dumont`s erkannte, von der bei feierlichen Gelegenheiten unsere großen Kirchen und Kathedralen widerhallen… Das Rührende gesellte sich hier zum Erhabenen. Denn was läßt sich Rührenderes denken, als ein Volk, das seit länger als fünfzig Jahren ohne Führer und Priester lebt, und doch den Tag des Herrn feierlich begeht; und was Erhabeneres, als diese geweihten Klänge, wie sie aus dem Munde von Wilden inmitten der düsteren Majestät der Urwälder gen Himmel empor steigen! –
aus: Ambrosius Guillois, Historische, dogmatische, moralische und liturgische Erklärung des Katechismus, 2. Band, 1849, S. 201
Bild: drei Passamaquoddy-Indianer mit einem Jesuiten-Pater
Aus Wikipedia:
Französische Jesuiten konnten im 18. Jahrhundert viele Passamaquoddy zum katholischen Glauben bekehren. Durch Heiraten zwischen Franzosen und Indianern wurden diese Beziehungen verstärkt, die bekannteste fand zwischen Baron Jean-Vincent de Castin und Pidiwamiska statt, einer Tochter des Penobscot-Häuptlings Madockawando. Im Gegensatz zu den konkurrierenden Engländern gelang es den Franzosen durch ihr besseres Einfühlungsvermögen in die Denkweise der Ureinwohner die freundlichen Beziehungen zwischen ihnen zu vertiefen. Sie fanden bei den Indianern des Nordostens viele treue Verbündete, die in den Kolonialkriegen zwischen 1689 und 1760 an ihrer Seite gegen die Engländer kämpften.
Messe royale von Henri du Mont
Kyrie eleison
Bildquellen
- Passamaqody: http://what-when-how.com/