Was einige der heiligen Väter über das Fegefeuer lehren
Der hl. Augustinus (gest. 430) betet: „In diesem Leben wollest du mich reinigen und mich so machen, o Gott, daß ich des Fegefeuers nicht bedarf.“ (in Ps. 37)
Ferner: „Diejenigen, welche zeitlicher Strafen Würdiges verübt haben, werden durch ein Reinigungs-Feuer hindurch gehen.“ (Hom. 16)
Ferner: „Wer seinen Acker nicht bebaut und ihn von Dörnern überwuchern läßt, wird entweder das Fegefeuer oder die ewige Strafe nach diesem Leben davontragen.“ (De Genes. Contra Manich. 2,20)
Der hl. Gregor von Nyssa (im 4. Jahrhundert) lehrt: „Wenn jemand in Gemeinschaft mit Christo in diesem Leben sich von seinen Sünden nicht hat reinigen können, so wird er derselben nach dem Hingang von hier durch die Flammen des Fegefeuers entledigt. Das verkündigen wir, das Dogma der Wahrheit festhaltend; und so glauben wir; das hält auch die Gesamtkirche fest, indem sie für die Verstorbenen betet, damit sie von ihren Sünden erlöst werden.“ (Rede über die Verstorbenen)
In der Liturgie von Jerusalem, deren sich der hl. Cyrillus bediente, und die er in seiner 23. Katechese erklärt, heißt es nach dem Zeugnis des genannten heiligen Vaters: „Alsdann (nach der heiligen Wandlung) beten wir um den allgemeinen Frieden der Kirche, für die Könige usw. Alsdann gedenken wir auch der Entschlafenen, zuerst der Patriarchen, Propheten, Apostel, Märtyrer, auf daß Gott durch ihre Gebete und Fürbitten unser Flehen annehme. Dann auch für die entschlafenen heiligen Väter und Bischöfe und einfach für alle, welche unter uns entschlafen sind etc.“ –
aus: Leonhard Goffine, Unterrichts- und Erbauungsbuch oder Katholische Handpostille, 1885, S. 688