Die Päpste der Katakomben
Heiliger Anterus (regierte von 235-236)
Anterus war ein Grieche von Geburt und erlitt einige Wochen nach seiner Wahl zum Papst unter dem rohen Kaiser Maximin den Martertod. Von ihm wird berichtet, daß er die Akten der Märtyrer sorgfältig sammeln ließ, um das Andenken an ihre Kämpfe und Leiden, ihren Heldenmut und glorreichen Triumph der Nachwelt zu überliefern. Seinem Eingreifen verdanken wir es zumeist, daß wir über viele Blutzeugen so ausführliche Berichte besitzen. Er bestellte dazu eigene Notare, welche einer Schnellschrift sich bedienten, mittelst deren sie die Begebenheiten und Reden aufzuzeichnen vermochten. –
aus: Andreas Hamerle C.Ss.R., Geschichte der Päpste, I. Band, 1907, S. 117
Am 21. November des Jahres 235 wurde der heilige Anterus von Geburt ein Grieche zum Papst gewählt. Aber schon nach einem Monat ward er Opfer des Wüterichs auf dem kaiserlichen Thron, am 3. Januar des Jahres 236, hauptsächlich deswegen, weil er die Berichte über den Tod der christlichen Märtyrer sorgfältig sammeln ließ. Nun traf den verblendeten Kaiser die Strafe des Himmels. Genau in der gleichen Weise, wie durch seine Schuld der vorhergehende Kaiser Alexander Severus getötet worden war, musste auch Maximinus aus dem Leben scheiden. Er wurde von seinen eigenen Soldaten, die seiner überdrüssig geworden waren, meuchlings ermordet. Daß auch die Kirche in dieser Zeit innerer Unruhen viel zu leiden hatte, versteht sich von selbst. Die göttliche Vorsehung aber beschützte die Christenheit. –
aus: Chrysostomus Stangl, kath. Weltpriester, Die Statthalter Jesu Christi auf Erden, 1907, S. 47 – S. 48