Maria ein Zeichen des Friedensbundes

Zwei Engel sitzen auf einer Wolke, zwischen ihnen ist eine Sonne mit Strahlen

Maria ist das Friedenszeichen des Neuen Bundes

Als die Sündflut sich verlaufen und Noah für seine Rettung Gott ein Dankopfer dargebracht, da sprach Gott zu diesem Träger und Stammhalter des Menschengeschlechtes: Siehe, ich will einen Bund mit euch Menschen schließen. Und meinen Regenbogen will ich in die Wolken setzen, und er soll das Zeichen des Bundes zwischen mir und der Erde sein. Und wenn ich den Himmel mit Wolken umziehen werde, soll mein Bogen in den Wolken erscheinen, und ich werde ihn sehen und gedenken des ewigen Bundes, der geschlossen ist zwischen mir und den Menschen.

Der Bund aber, den Gott in Noah mit den Menschen geschlossen, war ein Bund des Friedens und der Versöhnung, worin Gott versprach, der Sünde wegen nicht mehr alle Menschen auf einmal zu vertilgen, sondern Barmherzigkeit zu üben und zu verzeihen und zu verschonen. Welch einen Trost also gewährte der Regenbogen im Alten Bund als Friedenszeichen allen jenen, die gesündigt und den Zorn Gottes zu fürchten hatten: er erinnerte sie an den Bund des Friedens und ermunterte sie, von Gottes Gerechtigkeit an Gottes Barmherzigkeit zu appellieren.

Was nun aber im Alten Bund der Regenbogen, das und noch mehr ist im Neuen Bunde – Maria: ein Zeichen des Friedensbundes, den Gottes Barmherzigkeit mit der Erde und den Menschen geschlossen, ein Zeichen der Versöhnung, von Gott an den Himmel gesetzt, damit alle, die es sehen, trotz ihrer Schuld und Sünde Mut fassen und nicht verzagen. Ja, von Maria gilt: Ich will sie wie den Regenbogen in die Wolken setzen, sie soll das Zeichen des Bundes sein zwischen mir und der Erde. Und wenn ich den Himmel mit Wolken umziehen werde, soll sie als Zeichen des Friedens in den Wolken erscheinen, und ich werde sie sehen und gedenken des Bundes, der geschlossen ist zwischen mir und den Menschen.

Das Licht schließt in sich sieben Farben. Werden die Strahlen des Lichtes gebrochen, wie in einem Kristall geschieht, so erscheint es in sieben prächtigen Farben: Wo aber die Strahlen der Sonne in die Regenwolken und die Regentropfen fallen, da brechen sie sich; es entsteht also da der Regenbogen mit seinen herrlichen Farben.

Was nun die Farbe am Regenbogen, am Friedenszeichen des Alten Bundes, das sind am Friedenszeichen des Neuen Bundes jene Gnaden und Tugenden, die uns entzücken und erquicken und mit Hoffnung erfüllen, wenn selbst ein Gewitter unser Leben in Trümmer geschlagen; was am Regenbogen das Blau, das ist an Maria die Demut, was am Regenbogen das Rot, ist an Maria die Geduld, was am Regenbogen das Gold, ist an Maria die Herzensgüte, was am Regenbogen silberhell, ist an Maria die Reinheit, was am Regenbogen das Grün, ist die Hoffnung, die Maria uns gewährt. –
aus: Philipp Hammer, Marien-Predigten, 1909, S. 41 – S. 42

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