Die christliche Toleranz verlangt von dir

Die christliche Toleranz Duldung gegenüber Andersgläubigen

Was die christliche Toleranz von dir verlangt

1. Daß du jeden Menschen, sei er Jude oder Heide, irrgläubig oder ungläubig, achtest; denn er ist ein Geschöpf und Ebenbild Gottes und als solches immer achtungswürdig. Seine Grundsätze, Worte und Werke, wenn sie den Lehren und Anordnungen der katholischen Kirche zuwider sind, darfst du nicht annehmen, darfst du mißbilligen und verabscheuen, niemals aber seine Persönlichkeit. Denn, wenn er die gleichen innern und äußern Gnaden empfangen hätte, wie du, so würde er sicher ein eben so guter oder besserer Katholik sein als du; daß aber und warum er nicht so viele Gnaden hat oder auch nicht so treu dieselben angewendet hat, wie du: darüber eine Untersuchung anzustellen, ein Urteil zu sprechen und eine Strafe zu vollziehen, hast du weder das Recht noch die Pflicht, das tut der allwissende und gerechte Gott ganz gewiß ohne dich. Deine Pflicht ist es, daß du seine Person bemitleidest, sein sittliches Unglück bedauerst und durch Gebet, Belehrung oder Opfer – zu heilen dich anstrengst. Denn Jesus befiehlt seinen Anhängern: „Liebet eure Feinde; tut Gutes denen, die euch hassen; betet für die, welche euch verfolgen und verleumden“ (Matth. 5, 22); und die katholische Kirche tut dies in rührender Weise durch ihre Fürbitte, durch ihre Missionare, durch ihr geduldiges Leiden in den ununterbrochenen Verfolgungen.

2. Die christliche Toleranz verlangt von dir, daß du vorzüglich tolerant seiest gegen Jesus Christus und die katholische Kirche, deine Mutter, daß du niemals die so häufige Lästerung wider Jesus Christus aussprechest: „Es ist gleich, was für eine Religion man hat; jede Religion ist gut, wenn man nur rechtschaffen lebt“, (siehe den Beitrag: Die Hauptsätze des Indifferentismus) sondern mit Herz und Mund bekennest: „Jesus Christus allein ist der Weg, die Wahrheit und das Leben; nur wer an Ihn, an sein Evangelium, an sein Kreuzopfer, an seine Sakramente, an seine Kirche glaubt in Wort und Werk, der wird ewig leben und selig sein.“ Du bist tolerant gegen die katholische Kirche, wenn du ja nichts tuest, wodurch sie in ihren Rechten geschädigt, in ihrem Wirken gehemmt wird, z. B. wenn du keine Zeitungen unterstütztest, in welchen sie gelästert wird, in keine Gesellschaften und Vereine eintrittst, welche von ihr verboten sind, für keine Staatsgesetze stimmst, durch welche der Papst, die Geistlichkeit, die Ordensleute in ihren Rechten unterdrückt werden, und in keiner Weise mithilfst, Feiertage abzuschaffen, Sonntage zu entheiligen, Seelsorger aus der Schule hinaus zu jagen… O, sei tolerant gegen Jesus, du hast es dringendst nötig, daß Er gegen dich tolerant bleibe im Leben und Sterben und – vor seinem Richterstuhl erst recht!

aus: Otto Bitschnau OSB, Das Leben der Heiligen Gottes, 1881, S. 224

siehe auch den Beitrag: Was will man mit der religiösen Toleranz

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