Der christliche Ehestand Einsegnung

Ein Priester segnet das Brautpaar, das den Bund der Ehe eingehen will; das Brautpaar hält sich kniend die Hand; links und rechts stehen Kinder, die singen; über dem Priester und den Brautleuten sind zwei Engel, die ein Spruchband halten mit dem Text: Dieses Geheimnis der Ehe ist groß, ich sage aber in Christo und in der Kirche

I. Der christliche Ehestand Einsegnung der Ehe

Mit dem Nachweis, daß und wie Gott die Ehe eingesetzt und das gesellschaftliche Leben der Menschen grundgelegt hat, ist noch nicht alles gesagt. Der Umstand, daß Gott selbst die jungen Eheleute Adam und Eva im Paradies aus der Fülle seines göttlichen Herzens segnete und mit väterlicher Huld unter seinen Schutz nahm, verdient die besondere Aufmerksamkeit. Die hl. Schrift betont es, daß Gott selbst das erste glückliche Brautpaar gesegnet hat mit den Worten“ „Wachset und mehret euch, erfüllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische des Meeres und über das Geflügel des Himmels und über alle Tiere, die sich regen auf Erden.“ (1. Mos. 1,28) Diese Einsegnung der ersten Ehe von Seiten Gottes ist um so bedeutsamer, weil diese jungfräulichen Hochzeitsleute in vollem Besitz des übernatürlichen Gnadenstandes, der ursprünglichen Heiligkeit und Gerechtigkeit waren und im Brautgewand makelloser Unschuld ihren Ehestand antraten. Gerade in der Einsegnung der ersten Ehe durch Gott selbst liegt der tiefste Grund, warum bei allen gebildeten Völkern, welche die gottgewollte Würde und Heiligkeit der Ehe anerkennen, das Segnen der ehelichen Verbindung durch die Hand des Priesters als eine religiöse Handlung immerfort betrachtet wurde und heute noch geschätzt wird: warum alle, in der Schlechtigkeit noch nicht ganz verrosteten Völker, ungeachtet ihre einsichtslosen, Gott und der Religion hassenden Gesetzgeber die Eheschließung aller religiösen Feier entkleiden und zu einer rein bürgerlichen, nur irdischen Verbindung herabwürdigen, dennoch fest halten an dem Glauben, daß dasjenige, was in der Ehe stets fort innig, heilig, unauflöslich bleiben soll, das Werk und die Frucht des göttlichen Segens ist. –
aus: Otto Bitschnau, Christliche Standesunterweisungen, 1896, S. 6

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