Apostel Andreas predigte die Makellose

Der Apostel Andreas predigte die Makellose

Apostel Andreas predigte die Makellose: Ikone

Die Lehre von der Unbefleckten Empfängnis Marias – vom hl. Andreas am Kreuz verkündet

Der heilige Apostel Andreas wurde von dem heidnischen Statthalter Aegeas von Achaja ans Kreuz geschlagen, weil er das Evangelium verkündet hatte. Der hl. Andreas aber wusste es vom Kalvarienberg her, daß das Kreuz der beste Lehrstuhl sei, um die Menschen zu überzeugen und zu rühren. Denn was ein Lehrer vom Kreuz herunter predigt, muss wohl Wahrheit sei: für eine Lüge stirbt man am Kreuze nicht. Daher hat er während der zwei Tage schrecklichen Leidens allen, die an ihm vorüber gingen, das Evangelium, Christus, den Gekreuzigten, gepredigt und auch schon die Lehre von der Unbefleckten Empfängnis Marias; denn nach alter Überlieferung sprach er da am Kreuz herab:

Es war notwendig, daß aus einer unbefleckten Jungfrau der Sohn Gottes als zweiter Adam Mensch wurde, gleichwie vorher der erste Mensch aus unbefleckter Erde geschaffen ward. In diesem Ausspruch, sage ich nun, hat der heilige Andreas die Unbefleckte Empfängnis Marias gelehrt, denn der hl. Andreas stellt in diesem Ausspruch, wie jeder sieht, den Stammvater Adam, von dem wir als Menschen abstammen, dem Stammvater Christus, von dem wir als Christen abstammen, gegenüber und sagt, der zweite Stammvater, Christus, müsse von ebenso reiner Mutter herkommen wie der erste Adam. Der erste Adam ist aber von der Erde gebildet, die damals noch ganz unbefleckt, ganz unentweiht, von Sünden ganz rein gewesen ist; sie hatte noch nicht den Mund nach Bruderblut aufgetan und war noch nicht verflucht. Es muss also auch die Mutter des zweiten Adam, die Mutter Christi, von aller Sünde rein und makellos gewesen sein. –
aus: Philipp Hammer, Marien-Predigten, 1909, S. 16

Der heilige Apostel Andreas predigt die unbefleckte Empfängnis Mariens

Als die heiligen Apostel ausgingen in die Welt, um das heilige Evangelium allen Völkern zu predigen und als sie deshalb das apostolische Glaubensbekenntnis festsetzten, das die Richtschnur und der Inhalt ihrer Predigten sein sollte und das sie denjenigen, welche getauft werden wollten, zur gläubigen Annahme und zum treuen Bekenntnis vorlegten, hat der heilige Andreas, wie St. Augustin bezeugt, demselben den Artikel beigesetzt:

„Geboren aus Maria der Jungfrau.“

Nachdem der hl. Apostel verschiedene Länder durchwandert und überall das Wort vom Kreuz gepredigt hatte, kam er zuletzt nach Achaia und ließ sich zu Patras, der Hauptstadt des Landes, nieder. Hier verkündigte er mit begeistertem Mut die Lehre Jesu Christi und bestätigte dieselbe durch Wunderwerke. Es wird erzählt, daß er in seinen Predigten die unbefleckte Empfängnis der Gottesmutter besonders hervorgehoben habe. Als er vor dem Richterstuhl des Statthalters Aegeas stand, der ein Heide und wütender Verfolger der Christen war und diesem das Geheimnis des Kreuzestodes Christi erklärte, sprach er unter anderem:

„Gleichwie der erste Mensch von unbefleckter Erde gemacht, den Tod durch das Holz in die Welt gebracht hat, also war notwendig, daß Christus, der vollkommene Mensch, von der unbefleckten Jungfrau geboren wurde, der, der Sohn Gottes, den ersten Menschen gemacht hat und das ewige Leben, so alle Menschen verloren hatten, wieder erwerbe mit dem Holz des Kreuzes.“

Diese Empfängnis Christi aus der unbefleckten Jungfrau verkündete der heilige Apostel noch am Kreuz, wie St. Amadeus bezeugt, an welches ihn der grausame Statthalter hat anheften lassen und an dem er auch des glorreichen Martertodes starb. (Surius Ann. Mar.) –
aus: Georg Ott, Marianum Bd. 2, 1860, Sp. 2589 – Sp. 2590

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