Die Schrecklichkeit der Verstockung

Das Bild zeigt die Sünde und ihre Folgen

Schrecklichkeit der Verstockung

(Unbußfertigkeit – Geistesblindheit – Verlassenheit Gottes – Herzensverhärtung)

Zitate heiliger Kirchenväter und kirchlicher Schriftsteller

Fraget mich nicht, was die Verstockung sei; denn wer bei dem bloßen Worte nicht erschrickt, von diesem wollte ich beinahe behaupten, daß er sich schon indem schrecklichen Zustande befindet; denn nur ein verhärtetes Herz kann an der Hartherzigkeit keinen Abscheu haben, weil es alles Gefühl verloren hat,
Bernard. Lib. I. De considerat.

Der Geist des Sünders wird um so mehr verfinstert, als er das Übel seiner Blindheit weniger erkennt.
Gregorius M. Moral. Lib. VI. cap. 17

Es gibt eine Blindheit des Herzens, die nur Gott allein heilen kann.
Augustin. Lib. V. cap. 3. contr. Jul.

Seine Sünden nicht einsehen, ist eine Strafe Gottes.
Cyprian. Epist. 3.

Nicht sehen, ist die Strafe des Sünders, solange er noch lebt, aber nicht sehen können, ist die Strafe des Gottlosen, der in der anderen Welt schon verdammt ist.
S. Gregor. M.

Man nehme jemand das Licht des Leibes, und jedermann wird ihn bedauern; verliert er aber die Augen des Geistes, und ist er dabei reich, so wird ihn jedermann für glücklich halten.
Augustin. In psalm. 68. serm. 2.

Ich war blind und liebte meine Blindheit.
Augustin. In confess.

So wie der Blinde beim hellen Licht nicht sieht, ebenso begreift der Gottlose die Geheimnisse der Frömmigkeit nicht.
Chrysostom. Hom. 40. in Matth.

Ein verhärtetes Herz läßt sich durch keine innere Rührung zerknirschen; weder durch Andachtsübungen, noch durch Gebete wird es erweicht; Drohungen vermögen nichts, sondern verhärten es vielmehr, sollten sie auch zur Erfüllung gebracht werden. Gegen die unzähligen Guttaten, welche Gott ihm erteilt, ist es undankbar; die Gnaden verachtet es, und nichts ist so schändlich und ehrlos, das in ihm Gefühle der heilsamen Scham erweckte. Gegen Gefahren ist es gleichgültig, gegen seine Brüder hart und gegen Gott ohne Furcht und Ehrerbietigkeit. Es vergißt das Vergangene, verachtet das Gegenwärtige und sieht nicht in die Zukunft. Alle seine Pflichten vergißt es, und zuletzt vergißt es auch sich selbst.
Bernardus.

In Finsternissen irrte ich herum und von einer Finsternis fiel ich in die andere.
Augustin. In psalm 38. Auch in confess.

Dies ist der bedauernswerteste Zustand, wenn es dem Menschen bei seinen Sünden wohl geht, und er dabei hofft, daß er der Strafe entgehen wird, da Gott ihn verblendet und die Strafe auf den letzten Tag vorbehält.
Augustin. In psalm. 9.

Fragst du mich, was ein hartes Herz sei, und du erschrickst dabei nicht, so ist dein Herz hart.
Bernard. Lib. I. De considerat.

Von dieser Sünde kann vieles und verschiedenes gedacht werden, ich aber glaube, sie bestehe darin, daß jemand den Glauben, der durch die Liebe tätig ist, bis zum Tode verlasse.
Augustin. De corrept. Et grat. Cap. 12.

Wer nicht glaubt, daß in der Kirche die Sünden nachgelassen werden, und eine so große Spende geistlicher Gnaden verachtet und in dieser widersetzlichen Verstocktheit des Geistes sein Leben schließt, der ist schuldig jener unverzeihlichen Sünde in den heiligen Geist, in welchen Christus die Sünden erläßt.
August. Enchirid. Ad Laurent. Cap. 38.

Ihnen (den Juden) sind heutzutage nicht ungleich diejenigen, welche den neuen Sekten zugetan, den, der katholisch lehrt, nicht einmal hören oder lesen wollen; gleich wie die Schlangen dem süßen Gesang (Psalm 57,5) die Ohren verschließen, wollen auch diese nicht hören die gesunde Lehre der Kirche, und scheinen zu sagen: „Geh` hin von uns, wir wollen von Deinen Wegen nichts wissen.“ (Job. 21,14) Das heißt nichts anderes als wie Sankt Paulus spricht (Rom. 2,5), nach der Härte und Unbußfertigkeit des Herzens sich selbst den Zorn anhäufen auf den Tag des Zornes und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, wie denn auch Salomon lehrt: „Über den Mann, welcher denjenigen, der ihn straft, hartnäckig verachtet, wird plötzlich das Verderben kommen, und für ihn wird keine Hilfe sein.“ (Prov. 29,1)
S. Petr. Canisius doctr. Christ. Summa de peccat. In spirit. 8. n. 7.

Ich tat Böses und wußte, was ich tat, und verharrte dennoch im Bösen; dabei verstellte ich mich, und gab das, was unrecht war, für gerecht aus. Ich sehe zwar, wandle aber dennoch gleichsam im Dunkel und in großer Finsternis.
Ephrem. De provident. Divin. n. 9.

Moses weissagte dem Pharao die härtesten Strafen, aber Pharao achtete nicht darauf. Hierauf wurde er mit den härtesten Strafen gezüchtigt; aber er verharrte auf seinem bösen Vorhaben und ging in seiner Verstockung unter.
Gregor. M. Moral. Lib. XXXI. Cap. 11. –
aus: Bernardin Thuille, Ord. fr. Capuc., Patristisches Handbuch, 1888, S. 530 – S. 532

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