Heiliger Papst Innozenz V. (1276)

Der Papst trägt das Kreuz Christi, von Christus glorreich empfangen; es zeigt das Leiden der Päpste und zugleich der Kirche

Die Statthalter Jesu Christi regieren die Welt

Heiliger Papst Innozenz V. (regierte 1276)

Im Jahre 1276 sehen wir drei Päpste sterben und drei den Heiligen Stuhl besteigen. Der erste war der Kardinalbischof Peter von Ostia, dessen Wiege zu Tarentaise in der Nähe des Montblanc-Gebirges in der Schweiz stand. Schon sehr früh trat er in denOrden der Dominikaner ein und lehrte auf der hohen Schule von Paris an der Seite des heiligen Thomas von Aquin die kirchliche Wissenschaft. Papst Gregor X. erkannte die Tugend und das Verdienst dieses Mannes an und ernannte ihn im Jahre 1271 zum Erzbischof von Lyon. Auf der Kirchenversammlung daselbst zeichnete er sich so sehr aus und erwarb sich so hohe Verdienste um das Wohl der Kirche und um den Frieden Europas, daß Papst Gregor ihn mit der Würde eines Kardinals und Bischofs von Ostia belohnte. Als solcher bestieg er am 21 Januar des Jahres 1276, am Fest der heiligen Jungfrau und Märtyrerin Agnes, den Heiligen Stuhl und hieß der Heilige Innozenz V.

Papst Innozenz hinterließ verschiedene gelehrte Werke, besonders Auslegungen der Heiligen Schrift des Alten und Neuen Testamentes. –
aus: Chrysostomus Stangl, kath. Weltpriester, Die Statthalter Jesu Christi auf Erden, 1907, S. 498-499

Am 21. Jänner, dem elften Tage nach dem Tode Gregors X., ging aus dem Konklave Petrus von Tarentaise als Papst hervor und nannte sich Innozenz V. Gebürtig aus Tarentaise, einem Städtchen Savoyens, trat er frühzeitig in den Dominikanerorden, wurde ein hoch angesehener Theologe und wirkte eine Reihe von Jahren unter großem Beifall an der Universität von Paris. Gregor X. ernannte ihn zum Kardinalbischof von Ostia. Von Arezzo, wo Innozenz gewählt worden war, begab er sich nach Rom und wurde daselbst in der Peterskirche feierlich gekrönt. Den Papst erwarteten hohe Aufgaben. In Italien tobten die wildesten Parteikämpfe. Obschon das Haus der Hohenstaufen erloschen war, standen noch immer Welfen und Ghibellinen einander voll Haß gegenüber: Der Hader herrschte nicht bloß unter den Städten, sondern auch in einer und derselben Stadt. Papst Gregor hatte sich mit allem Eifer eingesetzt, die Parteien zu versöhnen und die Hartnäckigen mit den Bann belegt, jedoch nur wenig erzielt. Innozenz nahm sich dieses Friedenswerkes gleich mit beginn seines Pontifikates in nachdrücklichster Weise an und es gelang ihm, wenigstens den langjährigen Krieg zwischen Pisa und Lucca zu beenden und eine Aussöhnung zustande zu bringen; dem König Rudolf, mit dem Gregor X. bereits den Römerzug und die Kaiserkrönung vereinbart hatten, legte er nahe, den Zug noch nicht zu unternehmen, sondern vorerst die übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen und die Romagna dem Heiligen Stuhl zurück zu stellen. Da die deutschen Könige zu wiederholten Malen das vor der Kaiserkrönung gegebene Wort nicht einlösten, so mochte Innozenz auch Rudolf gegenüber Bedenken tragen und nach dem Grundsatz: Erfahrung macht klug, zuerst die gestellten Bedingungen erfüllt zu sehen. Zugleich mochte der Papst infolge des Erscheinens Rudolfs in Italien einen Zusammenstoß zwischen diesem und Karl von Anjou befürchten und besorgen, dadurch selbst in eine schwierige Lage zu kommen und zwischen Hammer und Ambos zu geraten. Die großen Hoffnungen, die man auf ihn gesetzt hatte, konnte er leider nicht erfüllen, da ihn nach 5 Monaten schon der Tod in die Ewigkeit abberief, am 22. Juni 1276. –
aus: Andreas Hamerle C.Ss.R., Geschichte der Päpste, II. Band, 1907, S. 444 – S. 445

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