Papst Silvester III. (1045)

Der Papst trägt das Kreuz Christi, von Christus glorreich empfangen; es zeigt das Leiden der Päpste und zugleich der Kirche

Freiheit und Knechtschaft

Papst Silvester III. (regierte 1045)

Porträt von Papst Silvester III. (1045)

Dieser war ein würdiger Bischof. Dass er sich zum Papst wählen ließ, mag wohl darin seinen Grund haben, dass er die Absetzung Benedikts als berechtigt ansah und glaubte, durch die Annahme der Wahl ein Ärgernis aus der Welt zu schaffen. Es mag auch sein, dass Benedikt unter dem Druck der Verhältnisse wirklich resignierte. Entscheidende und verlässliche Dokumente, um uns ein sicheres Urteil über die Gültigkeit oder Ungültigkeit seiner Wahl zu bilden, besitzen wir nicht.

Da er von jeher im Papstverzeichnis vorkommt, so kann man daraus schließen, dass er vielfach als rechtmäßiger Papst angesehen wurde und gute Gründe zu haben vermeinte. Silvester konnte sich jedoch nicht lange halten; die tusculanische Partei erhielt wieder die Oberhand; Silvester musste 49 Tage nach seiner Wahl weichen, Benedikt setzte sich wieder auf den apostolischen Stuhl und fand Anerkennung.

Silvester mochte entweder selbst seine Wahl nachträglich als zweifelhaft angesehen oder freiwillig resigniert haben. Das Wiederauftreten Benedikts wird daher als sein zweites Pontifikat angesehen. – aus: Andreas Hamerle C.Ss.R., Geschichte der Päpste, II. Band, 1907, S. 330

Infolge der beständigen Unruhen in der ewigen Stadt konnte auch Papst Silvester nicht segensreich wirken; ja er wurde sogar schon am 10. März desselben Jahres abgesetzt und in ein Kloster verwiesen. Zum zweiten Mal wurde Benedikt IX. am gleichen Tag gewählt. Es lebte aber damals in Rom ein Priester mit Namen Johannes Gratiani, den die ganze Stadt hoch schätzte. Nur um das ungeheure Übel und die Schmach der römischen Kirche zu beseitigen, hatte der äußerst gewissenhafte Mann sich entschlossen, sogar durch Geldgeschenke den unwürdigen Papst zur Abdankung zu bewegen.

Johannes tat dieses aus Eifer für die Ehre Gottes und für das Wohl der Kirche. Er erreichte seine Absicht und bestieg nun am 5. Mai des Jahres 1045 selbst als Gregor VI. den päpstlichen Thron. –
aus: Chrysostomus Stangl, kath. Weltpriester, Die Statthalter Jesu Christi auf Erden, 1907, S. 380 – S. 381

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