A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T Ü V W Z

Eudoxia

Lexikon für Theologie und Kirche

Stichwort: Eudoxia

Eudoxia (Eudokia), byzantinische Kaiserinnen:

Aelia Eudoxia I., Tochter des fränkischen Generals und gewesenen Konsuls Bauto, durch Betreiben des Eunuchen und Ministers Eutropius 395 Gemahlin des oströmischen Kaisers Arkadius, † 6.10.404; schön und klug, in ihrer Art religiöse, aber auch stolz und leidenschaftlich. Ihr schwacher Gemahl wurde seit des Eutropius Sturz ganz von ihr beherrscht; er erhob sie im Jahre 400 zur „Augusta“. Eudoxia trägt die Hauptschuld an der zweimaligen Verbannung des hl. Chrysostomus, dabei selbst mehr Opfer skrupelloser Intrigen als eigentliche Führerin. Sie hatte 4 Kinder, darunter die hl. Pulcheria und Kaiser Theodosius II.

Eudoxia II. (vor ihrer Taufe „Athenais“), Dichterin, * um 400 zu Athen, † 460 (?) zu Jerusalem. Tochter des Philos und Rhetors Leontius, hochgebildet, wurde 421 zu Konstantinopel Christin und Gemahlin des Kaisers Theodosius II, 432 „Augusta“. Brachte 438 die Ketten des hl. Petrus als Reliquien von Jerusalem nach Konstantinopel mit, begab sich 439 (440) wieder nach Jerusalem, wo sie die Stephanskirche erbaute, und blieb dort (verstoßen oder exiliert?) bis zum Tode. Anfangs begünstigte sie den Widerstand der palästinensischen Mönche gegen die Beschlüsse von Chalcedon, bekannte sich aber, durch ein Schreiben des Papstes Leo 453, durch den Säulenheiligen Simeon und den Einsiedler Euthymius belehrt, schließlich zu den Entscheidungen des Konzils. Gerühmt werden ihre Herzensgüte und ihr Eifer für Kirchen und Klöster. Die Erzählung des Malalas von ihrer Untreue ist, wie dessen Chronographie überhaupt, novellistisch und unsicher. Ihre Tochter Eudoxia, die Gemahlin des weströmischen Kaisers Valentinian III., wurde bei der Eroberung Roms durch die Vandalen nach Afrika verschleppt. Von den Werken Eudoxias besitzen wir Bruchstücke einer Metaphrase des Oktateuchs und der Geschichte des hl. Märtyrers Cyprian von Antiochia und der hl. Justina (Migne PG 85, 827/64; früheste dichterische Bearbeitung des Faustmotivs), beide in Hexametern geschrieben; auch die sog. Homer-Centonen, eine Beschreibung des Lebens Jesu in Bruchstücken homerischer Verse, werden ihr zugeschrieben.

Eudoxia (Eudokia), hll. Märtyrerinnen:

1) Eudoxia mit Theoktista und Theodota, zu Alexandrien in Ägypten, nach einer dem hl. Cyrillus zugeschriebenen Homilie (Migne PG 77, 1101). Fest 31. Januar

2) Eudoxia die Ältere, nach der rein legendarischen Pasio (ActaSS Mart. I (1668) 875/85) nach einem sündhaften Leben bekehrt und unter Trajan in Heliopolis gemartert. Fest 1. März.

3) Eudoxia die Jüngere, bei einem Einfall des Perserkönigs Schapur II ca. 360 mit vielen anderen Christen zu Bezabda getötet (ActaSS Aug. I (1733) 32). Fest 4. August.

aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. III, 1931, S. 838-839

Buch mit Kruzifix
Maximinus Daja
Buch mit Kruzifix
Nestorius

Weitere Lexikon-Einträge

Buch mit Kruzifix

Gregoriusmesse

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Gregoriusmesse Gregoriusmesse, eine in allen Techniken ausgeführte, im Hochmittelalter beliebte Darstellung: dem Papst Gregor d. Gr. erscheint bei der Feier der hl. Messe in S. Croce zu Rom der Heiland in der typischen Form…
Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Droste von Vischering Droste von Vischering, Kaspar Max Freiherr von, *9.7.1770 auf Schloß Vorhelm (Westfalen), † 3.8.1846 zu Münster; 1793 Priester, 1795 Weihbischof von Münster, nahm als solcher 1819/11 an dem von Napoleon berufenen…
Buch mit Kruzifix

Kirchenaustritt

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Kirchenaustritt Kirchenaustritt. 1) Durch die gültige Taufe, auch wenn durch Häretiker oder Schismatiker gespendet (Ketzertaufe), wird der Mensch von Rechts wegen Mitglied der von Christus gestifteten Kirche mit allen Rechten und Pflichten (persona in…
Buch mit Kruzifix

Monistenbund

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Monistenbund Monistenbund. Die Verbreitung des Schrifttums E. Haeckels und der Kampf gegen den wissenschaftlich, kulturell und politisch stetig wachsenden Einfluß der christlichen Kirchen in Deutschland, besonders auch der katholischen, führten seit 1900 die Vertreter…
Buch mit Kruzifix

Dalberg

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Dalberg Dalberg (ursprünglich Dalburg), Kämmerer von Worms, genannt v. D., altes rheinisches Adelsgeschlecht, das sich der Abstammung vom seligen Erkenbert rühmt, im 14. Jahrhundert die Adeligen v. Dalburg beerbte und 1654 in den Reichsfreiherrns-Stand…

Weitere Lexikon-Beiträge

Es wurden keine Ergebnisse gefunden, die deinen Suchkriterien entsprechen.